Ostdeutsche Auszubildende sind sehr mobil
[Crosswater Systems]
14.12.2008
Ostdeutsche Jugendliche nehmen für eine Ausbildung weite
Wege in Kauf, zeigt eine Studie des Instituts für
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Sie pendeln
sogar häufiger in die westlichen Bundesländer als die
ostdeutschen Beschäftigten insgesamt. Auf diese Weise
gleichen die Auszubildenden die regionalen
Ungleichheiten auf dem Ausbildungsstellenmarkt in einem
hohen Maße aus. Ohne diese Flexibilität wäre die Lage in
Ostdeutschland deutlich dramatischer, betont das
Nürnberger Forschungsinstitut.
In Brandenburg verlassen 24 Prozent der Auszubildenden
für den Ausbildungsplatz das Bundesland, in
Sachsen-Anhalt 17 Prozent und in Thüringen 15 Prozent.
„Junge Menschen aus strukturschwachen Gegenden, die zur
Ausbildung in andere Regionen pendeln, sichern heute den
Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften, der morgen in
ihren Heimatregionen entstehen wird“, schreiben die
Autoren der IAB-Studie.
Berlin, Bremen und Hamburg sind Pendlermagnete
Zwischen den westdeutschen Flächenländern ist nur eine
geringe Mobilität der Auszubildenden festzustellen. Die
meisten Auszubildenden sind innerhalb dieser
Bundesländer mobil. Insbesondere in Nordrhein-Westfalen,
Bayern und Baden-Württemberg ist die Mobilität über die
Landesgrenze niedrig. In Bayern beispielsweise beträgt
die Einpendlerquote vier Prozent, die Auspendlerquote
drei Prozent. Besonders hohe Einpendlerquoten von
Auszubildenden verzeichnen dagegen die Stadtstaaten
Bremen mit 40 Prozent, Hamburg mit 35 Prozent und Berlin
mit 19 Prozent. In diese Ausbildungszentren pendeln auch
weit entfernt wohnende Auszubildende.
Generell prägen Stadt-Umland-Beziehungen die
Ausbildungsmobilität
In erster Linie wird die Ausbildungsmobilität durch
Stadt-Umland-Beziehungen geprägt. Neben Kernstädten mit
einer Bevölkerungszahl von 100.000 Einwohnern und mehr
stellen vor allem Städte mittlerer Größe mit rund 50.000
Einwohnern Ausbildungsplätze für die Jugendlichen vor
Ort und die umgebenden Regionen bereit. Diese Städte
bilden regionale Ausbildungszentren und ziehen die in
den umgebenden Kreisen wohnenden Jugendlichen an. Aus
den ländlich geprägten Regionen müssen die
Auszubildenden in Ost wie West sehr häufig auspendeln.
In den sehr dünn besiedelten Regionen Ostdeutschlands
liegt die Auspendlerquote mit durchschnittlich 46
Prozent der Auszubildenden mit Abstand am höchsten.
Die IAB-Studie im Internet:
http://doku.iab.de/kurzber/2008/kb0908.pdf.
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der
Bundesagentur für Arbeit (IAB)
Pressestelle: Wolfgang Braun, Christiane Spies, Sarolta
Weniger
90327 Nürnberg
Telefon (0911) 179-1946
E-Mail wolfgang.braun@iab.de
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