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Fast
jede zweite Neueinstellung ist befristet
[Crosswater Systems]
43
Prozent der im Jahr 2006 abgeschlossenen Arbeitsverträge waren
befristet. Im Jahr 2001 lag der Anteil der Befristungen dagegen erst
bei 32 Prozent, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung (IAB) in der soeben erschienenen Ausgabe 1/2008 der
Zeitschrift IAB-FORUM.
Im öffentlichen
Dienst sind sogar zwei Drittel der neuen Arbeitsverträge befristet.
Auch in den Branchen Gesundheit/Sozialwesen und Erziehung/Unterricht
sowie bei den Nonprofit-Organisationen könnten Befristungen heute schon
als das „Normaleinstellungsverhältnis“ bezeichnet werden, schreibt der
Nürnberger Arbeitsmarktforscher Christian Hohendanner im IAB-FORUM.
Zwischen 1996
und 2006 ist der Anteil befristeter Arbeitsverhältnisse an der
betrieblichen Gesamtbeschäftigung von unter vier auf über sechs Prozent
gestiegen – ein Anstieg um 65 Prozent. Mehr als zwei Millionen
Arbeitskräfte sind auf Basis eines befristeten Vertrags tätig.
Befristungen würden bei den sogenannten atypischen
Beschäftigungsverhältnissen eine weitaus größere Rolle spielen als
Leiharbeit oder Praktika, so Hohendanner.
In
der öffentlichen Verwaltung sind Entfristungen selten
Lediglich ein
Viertel aller befristeten Verträge in der öffentlichen Verwaltung
mündet in einer Übernahme. Im produzierenden Gewerbe hingegen werden
fast zwei Drittel übernommen. Befristungen hätten dabei häufig den
Charakter verlängerter Probezeiten, merkt Hohendanner an. Im Bereich
der öffentlichen Verwaltung seien dagegen die Sparbemühungen der
öffentlichen Hand maßgeblich. Da im öffentlichen Dienst für unbefristet
Beschäftigte de facto Unkündbarkeit herrsche, komme hier als Instrument
der Flexibilisierung nur die Befristung in Frage. Hohendanners
Kommentar: „Eine personalpolitische Vorbildfunktion erfüllen Betriebe
mit exzessiver Befristungspraxis nicht.“
Die aktuelle
Ausgabe 1/2008 der Zeitschrift IAB-FORUM ist für 5,50 Euro zuzüglich
Versandkosten erhältlich beim IAB-Bestellservice, c/o W. Bertelsmann
Verlag GmbH & Co. KG, Auf dem Esch 4, 33619 Bielefeld, Telefon
0180-100-2707, Telefax 0180-100-2708, E-Mail IAB-Bestellservice@wbv.de.
Weitere Themen
der Ausgabe sind unter anderem Teilzeitbeschäftigung, Leiharbeit,
Praktika und die Arbeitsmarktsituation älterer Arbeitnehmer.
Institut
für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) Pressestelle:
Wolfgang Braun, Christiane Spies, Sarolta Weniger 90327
Nürnberg Telefon (0911) 179-1946 E-Mail wolfgang.braun@iab.de
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