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Wieviel Show braucht effiziente Personalarbeit?
Employer Branding allein bringt noch keine
Recruiting-Erfolge
[Crosswater Systems]
16.10.2008
In Zeiten großen Ingenieur-Mangels sind viele
Unternehmen bereit, sich ein besonders zugkräftiges,
modernes und arbeitnehmerfreundliches „Federkleid“
anzulegen. So ist das Schlagwort ‚Employer Branding'
derzeit in aller Munde und in den einschlägigen HR- und
Personalzeitschriften toppen sich gegenseitig die
Hit-Listen der ‚Top-Jobs' und ‚FAIR- Companies' oder
etwa der familienfreundlichsten Arbeitgeber der Region.
Doch was nützen die vielen Bemühungen für einen schönen
„Außenanstrich“, wenn in Sachen Recruiting intern nicht
die Hausaufgaben gemacht werden?
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Udo Wirth |
Nun sollte man die Anstrengungen der Firmen, sich für
die rare Bewerberschaft als Arbeitgeber attraktiver zu
machen, nicht schlecht reden. Doch zum einen wird dieser
Trend inzwischen oft als ermüdend empfunden, weil es
nichts Neues mehr ist und als Alleinstellungsmerkmal
einer Firma kaum noch ausreicht.
Zum anderen kann man
durchaus in Frage stellen, wie aussagekräftig so manche
dieser zahlreichen Auszeichnungen sind, wenn sich die
Firmen für die Teilnahme mitunter erst bewerben und
diese auch bezahlen müssen. Nicht jede kleine oder
mittelständische Firma kann und möchte es sich leisten,
da mitzumachen.
Das Aushängeschild des ausgezeichneten “tollsten
Arbeitgebers der Nation” mag in Form von
Presseresonanzen vielleicht noch öffentlichkeitswirksam
sein, und die betreffende Firma kurzzeitig von
Konkurrenzfirmen abheben. Doch kann und wird es am Ende
nicht zu einer Verbesserung der Problematik in der
Personalbeschaffung kommen, wenn der Recruiting-Prozess
innerhalb des Unternehmens nicht optimal läuft.
Die Recruiting-Abläufe regelmäßig auf den Prüfstand
stellen
Selbstreflexion heißt unserer Meinung nach hier die
Devise. Eine noch so gute Selbstdarstellung auf
Recruiting-Messen, auf Hochschulveranstaltungen oder in
Imageanzeigen hilft nicht weiter, wenn ich damit nicht
die „richtigen“ Bewerber erreiche, weil ich falsche
Beschaffungswege wähle, die Bewerber mit einer
schlechten Betreuung vergraule (z.B.
Eingangsbestätigungen und Zwischenbescheide),
langwierige und nicht transparente Entscheidungsprozesse
ablaufen oder weil ich mich zum Beispiel in
Gehaltsfragen oder Arbeitsvertragsformulierungen nicht
an der Marktsituation orientiere. Noch schlimmer ist es,
wenn der schöne „Außenanstrich“ jäh verblasst, weil der
neue Mitarbeiter plötzlich den „Innenanstrich“ kennen
lernt und dabei ganz andere Erfahrungen macht als zuvor
erwartet.
Man darf sich nicht täuschen, das Image eines
Unternehmens als Arbeitgeber wird viel stärker geprägt
durch informelle Informationsflüsse (Mund zu Mund
Propaganda) als man gemeinhin annehmen möchte. Dazu
gehört auch, dass Positionen, die zurzeit nicht zu
besetzen sind, nicht veröffentlicht werden sollten –
weder auf der eigenen Homepage noch im Internet. Denn
die Gefahr ist zu groß, dass sich am Schluss niemand um
die eingehenden Bewerbungen kümmert oder dass eine
nichtssagende Standardabsage erfolgt, obwohl das
Bewerberprofil eigentlich gut passen würde. Auch
schlechter Stil spricht sich herum!
Nachfolgend deshalb ein paar Ansätze, die Ihren Weg zum
Recruiting-Erfolg effizienter gestalten:
| Mit einer eindeutigen und klaren Positionsdefinition,
Aufgabenbeschreibung und einem
präzisen
Anforderungsprofil schaffen Sie die wesentlichste
Grundlage für einen erfolgreichen
Recruiting-Prozess und
für die Beantwortung der Frage: „Wie suche ich auf
welchen Wegen?“
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| Stellen Sie sicher, dass alle am Entscheidungsprozess
Beteiligten den gleichen Informationsstand
über die oben
genannten, klar definierten Punkte haben, um später eine
einheitliche Gesprächs-
und Entscheidungsbasis zu haben.
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| Legen Sie im Vorfeld genau fest, wer, wann, was mit den
Bewerbern bespricht und achten Sie
darauf, dass dem
Bewerber in jedem Fall kompetente Gesprächspartner
gegenüber sitzen.
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| Von großem Vorteil ist es, einen professionellen,
transparenten Kommunikations- und Entscheidungsablauf
mit Bewerbern zu schaffen, angefangen von einer
Eingangsbestätigung
bis zur Absage.
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| Dazu gehört selbstverständlich auch, dass diese
Kommunikations- und Entscheidungsabläufe
zeitlich straff
funktionieren. Abhängig von der Position sollten zwei
bis drei Entscheidungsstufen ausreichen.
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| Kommen Sie bei den Gesprächen auf die entscheidenden
Punkte wie zum Beispiel die
Gehaltsfrage, statt um den
heißen Brei herum zu reden. |
Es gibt viele Möglichkeiten, dem Kandidaten ein
authentisches Bild von der Firma und dem sozialem Umfeld
zu zeigen: Nutzen Sie dazu die Gesprächsführung, den
Firmenrundgang, die Vorstellung von Kollegen etc..
Eine zeitgemäße, kooperative Gesprächsführung erlaubt
dem interessierten Bewerber, sich selbst einzubringen,
Fragen zu stellen und sich dabei auf „Augenhöhe“ mit dem
Interviewer zu fühlen. Stress und reine
„Abfrageinterviews“ sind in der heutigen Zeit „out“!!
Behalten Sie die Wettbewerbssituation immer im Auge und
vergessen Sie nicht: Die Firma und der direkte
Vorgesetzte „bewerben“ sich auch beim Kandidaten!
Bleiben Sie am Ball! Erhöhen Sie die Kandidatenbindung
nach dem Interview, in dem Sie zu einem Feedback in ein
paar Tagen auffordern, weitere Unterlagen anfordern oder
eine schriftliche Aufgabe vorgeben.
Wie Sie wissen, ist erfolgreiche Personalbeschaffung das
Ergebnis von Erfahrung und dem Mut, die internen
Recruiting-Prozesse stets zu optimieren. Dann ist ‚Employer
Branding' auch eine sinnvolle und gewinnbringende
Ergänzung.
Udo Wirth
Der Autor ist Inhaber der gleichnamigen beratungsgruppe
wirth + partner in München.
Kontakt:
beratungsgruppe wirth + partner
Zeppelinstraße 69
81 669 München
Tel. 089-4599580
Für den Inhalt der obigen Meldung ist nicht
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