Und auch 2007 bestätigte das
von der Bertelsmannstiftung und der
Hochschulrektorenkonferenz finanzierte Centrum für
Hochschulentwicklung CHE, die Studienbedingungen in den
neuen Bundesländern seien fast überall besser als im
Westen. Nach beendeter Ausbildung wandern die frisch
gebackenen Fachkräfte jedoch in den Westen, besonders in
den Südwesten, ab.
Im aktuellen JobScout24
Arbeitsmarkt-Ticker beleuchtet Gastkommentatorin Antonia Götsch von der FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND dieses
Problem. Stuttgart und München, die Gewinner unseres
Städte-Rankings profitieren demnach stark vom
ostdeutschen „Braindrain“.
Was es sonst noch über die Arbeitsmarkt-Situation in
deutschen Städten zu wissen gibt, erfahren Sie auf den
folgenden Seiten: Zum Beispiel, warum die Zahl des
Monats im September die 25 ist und warum Berlin und
München zu recht den zweifelhaften Ruf als
„Praktikanten-Mekkas“ weg haben. Auch die aktuelle
JobScout24 Umfrage fördert Erstaunliches zu Tage: Die
Mehrzahl der Arbeitnehmer macht einen berufsbedingten
Umzug von der Familie abhängig – egal, wie dringlich die
Jobsuche ist.
Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Ihnen
Ihr Johannes Hack
CEO der JobScout24 GmbH
+ + + + Zahlen, Daten, Fakten. Der deutsche Arbeitsmarkt
im August 2008 + + + +
Jobs.de, die Jobsuchmaschine der JobScout24 GmbH, hat
den deutschen Arbeitsmarkt im Blick. Über eine Million
Websites deutscher Unternehmen werden täglich nach
Stellenanzeigen durchsucht. Die daraus generierten
Daten wertet die JobScout24 GmbH monatlich nach
Bundesländern und Großstädten, Tätigkeitsbereichen sowie
den ausgeschriebenen Positionen aus.
+ + + + Sommerflaute in den meisten Bundesländern
überstanden + + + +
Der bundesdeutsche Schnitt der Erwerbstätigen pro
ausgeschriebene Stelle ist mit 128 im August statt 129
im Juli erneut rückläufig – wenn auch nur geringfügig.
Dennoch macht sich, wie schon im Vormonat, die
Sommerflaute in einzelnen Bundesländern nach wie vor
bemerkbar: So kämpfen Bremen (August: 114, Juli: 109)
und Niedersachsen (August: 197, Juli: 192) auch im
August wieder mit einem leichten Anstieg der
Erwerbstätigen pro Vakanz, in Brandenburg (209) und
Sachsen-Anhalt (217) stagniert der Wert. Die restlichen
12 Bundesländer haben die saisonbedingte Talsohle jedoch
durchschritten.
+ + + + Aufsteiger der letzten sechs Monate heißt
Frankfurt + + + +
Wirft man einen Blick auf die Werte von vor sechs
Monaten, so ist in allen Städten eine signifikante
Verbesserung der Arbeitsmarktsituation zu verzeichnen.
Am meisten profitierten davon naturgemäß die schlechter
platzierten Großstädte: So kamen beispielsweise beim
Schlusslicht Bremen im Februar noch 137 statt derzeit
104 Erwerbstätige auf eine Vakanz – das entspricht einem
Rückgang von rund 24 Prozent. Berlin konnte sich sogar
um über 30 Prozent von 119 auf 83 verbessern. Besonders
positiv hat sich diese Entwicklung, die auch bundesweit
die durchschnittliche „Quote“ von 164 auf 128 heben
konnte, auf Frankfurt ausgewirkt: Die Mainmetropole kann
mehr als 28 Prozent gut machen (von 57 auf 41
Erwerbstätige pro ausgeschriebene Stelle) und nimmt seit
Juli einen Platz auf dem Siegertreppchen ein, den vor
einem halben Jahr noch Düsseldorf inne hatte. Die
erstplatzierten Stuttgart und München konnten sich
immerhin beide um rund 17 Prozent verbessern von 36 auf
30 bzw. 45 auf 37 Erwerbstätige proVakanz.
+ + + + München = IT, Frankfurt = Finanzen, Berlin =
Marketing: Wenn Klischees bestätigt werden + + + +
Unangefochtener Spitzenreiter im Bereich
Informationstechnologie ist – wie zu erwarten – München
mit einem Anteil von 25 Prozent an allen derzeit in der
Isarmetropole zu verzeichnenden Vakanzen. Damit liegt
München 10 Prozentpunkte über dem bundesdeutschen
Mittelwert von 15 Prozent. Am anderen Ende der Skala
befindet sich Bremen mit einem Anteil von lediglich 12
Prozent. Weitaus deutlichere Schwankungen in der
Verteilung ergeben sich bei den technischen Tätigkeiten:
Hier ist Stuttgart mit 20 Prozent führend, dicht gefolgt
von Bremen mit 19 und Dortmund mit 18 Prozent.
Schlusslicht ist hier Berlin. Wer in der Hauptstadt nach
einem technischen Beruf sucht, der kann aus lediglich 5
Prozent der offenen Stellen wählen. Im Bereich der
Dienstleistungsberufe hat Dortmund überdurchschnittliche
17 Prozent vorzuweisen – 5 Prozent mehr als bundesweit.
Marketing-Metropolen sind Berlin, München und Köln mit
einem Anteil von jeweils 14 Prozent sowie Hamburg mit 13
Prozent – der Schnitt liegt hier bei 9 Prozent. Blickt
man auf die Finanzwelt, so kommt unweigerlich Frankfurt
ins Spiel. Mit 11 Prozent liegt die Mainmetropole
gleichauf mit Düsseldorf und damit stattliche 6
Prozentpunkte über dem Mittelwert.
+ + + + Praktikanten-Mekka Berlin vs. Azubi-Schreck
Frankfurt + + + +
Berlin darf sich auch in diesem Städtevergleich wieder
mit dem zweifelhaften Titel „Praktikanten-Mekka“
schmücken: In der Hauptstadt sind 15 Prozent aller
Vakanzen Praktika – 6 Prozentpunkte mehr als bundesweit.
Ähnlich praktikantenfreundlich sind nur Köln und München
mit jeweils 13 Prozent. Azubis hingegen haben schlechte
Karten an der Spree, denn sie können lediglich aus 2
Prozent aller Vakanzen wählen. Damit ist der Anteil halb
so hoch wie der deutsche Mittelwert von 4 Prozent. Noch
prekärer ist die Situation auf dem Ausbildungsmarkt
allerdings in Frankfurt mit lediglich 1 Prozent.
+ + + + Die Zahl des Monats: 25 + + + +
25 Prozent aller derzeit in München ausgeschriebenen
Stellen sind IT-Berufe.
+ + + + Der Jobs.de Index: Aufwärtstrend trotzt der
Sommerflaute + + + +
Der Jobs.de Index (kurz: JI) zeigt auf einen Blick, wie
sich die Arbeitsmarktlage in Deutschland seit Januar
2007 entwickelt hat. Errechnet wird der JI aus der
Gesamtzahl der ausgeschriebenen Stellen, die Jobs.de,
die Jobsuchmaschine der JobScout24 GmbH, durch die
Indexierung von ca. einer Million Websites deutscher
Unternehmen findet. Dieser absolute Wert wird in einen
Index umgewandelt, der im Januar 2007 bei 100 startete.
Der kontiniuierliche Aufwärtstrend, der sich im Februar
2008 nach einer kurzen Flaute zum Jahresende 2007
eingestellt hatte, hält weiter an: Mit einem Wert von
125 Punkten konnte sich der Jobs.de Index zwar gegenüber
dem Vormonat erneut nur schwach verbessern, er trotzt
aber dennoch dem saisontypischen Tief. Im Vergleich mit
dem Vorjahreswert vom Juli 2007 konnte sich der Jobs.de
Index um 13,6 Punkte steigern.
+ + + + Nachgefragt: Würden Sie für ein gutes Jobangebot
umziehen? + + + +
Jung, dynamisch, flexibel – ein Mythos? Knapp ein
Viertel der JobScout24 Nutzer würde der Familie zuliebe
selbst für ein interessantes Jobangebot nicht umziehen.
Dem gegenüber stehen allerdings jeweils rund 20 Prozent
der Befragten, die grundsätzlich gerne neue Städte
kennen lernen bzw. einen Umzug aus beruflichen Gründen
in Erwägung ziehen würden, wenn ihnen die neue Umgebung
ebenso interessant erscheint wie der neue Job.
Erstaunlicherweise spielt die die Dringlichkeit der
Jobsuche bei der Entscheidung für oder gegen einen Umzug
mit rund 11 Prozent der Antworten eine untergeordnete
Rolle.
+ + + + Zu Gast: Antonia Götsch, Redakteurin Bildung bei
der FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND + + + +
Für Jobsuchende im Süden sind das gute Nachrichten:
Während in Bremen und in den neuen Bundesländern oft
viele Bewerber um eine Stelle streiten, kommen in
Stuttgart und München im Schnitt lediglich 32 oder 39
Erwerbstätige auf ein Jobangebot. Wer sich in Bayern und
Baden-Württemberg bewirbt, kann häufig gleich unter
mehreren Optionen wählen.
Das ist schön für jeden Einzelnen, der eine Stelle
sucht. Der Politik sollten solche „Erfolgsmeldungen“
jedoch Sorge bereiten. Denn natürlich ist überall dort,
wo es wenige Bewerber gibt, der Mangel an Fachkräften
groß. In der IT-Branche sind derzeit bundesweit mehr als
41.000 Stellen ausgeschrieben, besonders viele davon in
den Südländern.
Das liegt auch daran, dass sich Bayern und
Baden-Württemberg nicht ausreichend für den Nachwuchs
engagieren. Auf einen Ingenieur kommen in beiden Ländern
nur rund vier Absolventen in technischen Fächern – in
Sachsen und Thüringen sind es jeweils neun. Natürlich
gibt es dort auch weniger Jobs – doch lebt der Süden
derzeit auf Kosten der Ostländer. Die Betriebe
profitieren davon, dass Sachsen und Thüringen weit über
Bedarf ausbilden, noch! Im Chip-Cluster rund um Dresden
werden heute schon IT-Kräfte gesucht. Langfristig wird
Sachsen versuchen, jeden einzelnen Studenten, in dessen
Ausbildung das Land investiert, in der Region zu halten.
Daher ist es für die Südländer höchste Ze t zu handeln.
Wer viele Arbeitsplätze hat, muss auch
überdurchschnittlich viele Fachkräfte ausbilden. In der
Spitze sind Bayern und Baden-Württemberg gut
aufgestellt, die TU München und die TH Karlsruhe sind
für ihre gute Ausbildung und Forschung bekannt. Um für
genügend Nachwuchs zu sorgen, müssen beide Länder jedoch
stärker in die Fläche investieren: Sie müssen mehr
Studienplätze schaffen, Frauen in die
Ingenieurwissenschaften locken und an den Schulen
technischen Unterricht fördern.
Über die JobScout24 GmbH
Als einer der Pioniere für E-Recruiting steht die
JobScout24 GmbH seit Jahren für Transparenz und
Orientierung im Arbeitsmarkt. Unter ihrem Dach sind die
Marken JobScout24 und Jobs.de vereint. Damit verfolgt
die JobScout24 GmbH als einer der ersten Anbieter im
Markt durch das Zusammenspiel von Online-Stellenbörse
JobScout24 und Jobsuchmaschine Jobs.de eine
ganzheitliche Produktstrategie. Weitere Informationen
finden Sie auch unter www.jobs.de
Die JobScout24 GmbH ist Teil der Scout24-Gruppe, deren
Angebote rund 7 Millionen Menschen nutzen. Neben
JobScout24 zählen AutoScout24, ElectronicScout24,
FinanceScout24, FriendScout24, ImmobilienScout24 und
TravelScout24 zur Scout24 Gruppe. Scout24 ist ein Teil
des Deutsche Telekom Konzerns.
Weitere Informationen finden Sie unter
www.jobscout24.de
Kontakt JobScout24:
JobScout24 GmbH
Alexandra Schiekofer
Rosenheimer Straße 145 i
81671 München
Tel +49 (0)89/45036 301
Fax +49 (0)89/45036 101
E-Mail: presse@jobscout24.de
Für den Inhalt der obigen Meldung ist nicht
Crosswater Systems Ltd. sondern der jeweilige Autor
verantwortlich
Fügen Sie diesen Artikel zu den folgenden
Social Bookmarking
Diensten hinzu:
+++ Ein Presse-Service von Crosswater Systems Ltd.
zu den Themengebieten e-Recruiting, Jobbörsen,
Arbeitsmarkt, Personaldienstleistungen, Human Resources
Management. Die in den Firmen-Pressemitteilungen
vertretenen Meinungen müssen nicht notwendigerweise mit
der Redaktion von Crosswater Systems übereinstimmen +++