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Bewerberdaten-Klau: Erster Arbeitgeber meldet, Zweites Deutsche Fernsehen thematisiert, Dritter traumatisiert

[Crosswater Systems] 5.9.2008 / ghk.

Das Dornröschen-Hormon Melatonin. Nur Chemiker klicken auf das Bild....

Datenschutzbeauftrage und Justizministerin Zypries müssten sich eigentlich wie im Märchen vorkommen: Als wären sie jahrelang mit dem Dornröschen-Hormon Melatonin gedopt und in einen Tiefschlaf versetzt worden, kam nun endlich der langersehnte Märchenprinz in Gestalt eines zwielichtigen Adresshändlers einher und küsste Dornröschen wach.

Dornröschen, Märchengestalt und stellvertretende Symbolfigur für handlungsarme Beamte im Bundesjustizministerium, erwachte endlich aus ihrem Schlaf. Die Heinzelmännchen im  Bundesinnenministerium gingen nun fleißig ans Werk und bastelten für ihren Chef Schäuble an einem neuen Gesetz. So meldete gestern die Nachrichtenagentur Reuters "Angesichts des wachsenden Missbrauchs von Daten im Internet wollen Bund und Länder den Datenschutz mit strengeren Regeln und höheren Strafen verstärken. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble kündigte nach einem Spitzentreffen am Donnerstag mehrere Gesetzesverschärfungen an. Daten sollen künftig nur noch mit ausdrücklicher Einwilligung weitergegeben werden dürfen. Außerdem solle für den Missbrauch von Daten der Bußgeldrahmen erhöht werden. Ein Gesetzentwurf solle bis November vorliegen, kündigte Schäuble an. In den vergangenen Wochen waren CDs mit Millionen von Daten einschließlich Kontonummern aufgetaucht, mit denen Betrüger illegal Geld abgebucht hatten."

Was die Gebrüder Grimm für Generationen von Kindern und einfältigen Erwachsenen mit einem schönen Hypp-End schrieben, entpuppt sich jedoch in der virtuellen Welt des Internet-basierten Recruiting zusehends als ein fortwährender Albtraum.

Bundesjustizministerin Brigitte Zypries im Gespräch mit Innenminister Wolfgang Schäuble:
Beim Datenschutz gibt's nichts zu lachen.

 

 

 

 

 

 

 

 

War es vor Jahresfrist noch das Karriereportal Monster, das von Hackern heimgesucht wurde, so kommuniziert nun der erste Arbeitgeber eine Datenklau-Sturmwarnung. Kein geringerer als die internationale Consulting Firma mit dem Wellenlinien-Firmennamen Pricewaterhouscoopers outet sich nun als Opfer eines Hackers. Frank Brebek, Vorstand Personal und Burkhard Schütte, Chief Information Officer, treten den Gang nach Canossa an und informieren registrierte Bewerber über ein potentielles Datenschutzproblem:

Aus aktuellem Anlass möchten wir Sie darüber informieren, dass unbekannte Daten-Hacker einen Angriff auf eine externe Servicedatenbank für Jobsuchende durchgeführt haben. PricewaterhouseCoopers (PwC) hat diese von einem externen Serviceprovider betriebene Internet-Seite genutzt, um Kandidaten die Bewerbung bei PwC zu ermöglichen. Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass Ihre Daten von diesem rechtswidrigen Angriff auf unsere Systeme betroffen sein könnten.

Wir bedauern diesen Vorfall außerordentlich und haben inzwischen umfangreiche Maßnahmen ergriffen. PwC hat sofort reagiert und den Zugang zum System stillgelegt, so dass kein weiterer Zugriff auf die Datenbank möglich ist. Selbstverständlich haben wir unverzüglich die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und Strafanzeige gegen die bislang unbekannten Daten-Hacker gestellt.
 

Und auch das Zweite Deutsche Fernsehen springt auf den immer schneller fahrenden medialen Empörungs-Zug auf und lädt potentielle Opfer ein, an einer Umfrage teilzunehmen:

"Um über die Brisanz des Datendiebstahls qualifiziert berichten zu können bittet Sie die WISO-Redaktion, an einer kurzen Umfrage zum Datendiebstahl teilzunehmen, selbstverständlich anonym (Beachten Sie die Hinweise am Ende der Mail). Ihre Angaben können dabei helfen, dass die Zuschauer der Sendung für Probleme rund um die Datensicherheit im Internet sensibilisiert werden."

Zuvor wurde der e-Mail-Empfänger problemgerecht thematisiert:

"Sie erhalten diese Mail von uns, weil wir auf einen datenschutzrechtlich problematischen Sachverhalt aufmerksam gemacht wurden, der Ihre E-Mail-Adresse betrifft. Ihre E-Mail-Adresse und das Passwort *abcdef* (Zu Ihrer Sicherheit wurde das Passwort gekürzt) befinden sich nach unseren Recherchen auf einem im Internet frei zugänglichen, in China beheimateten Server. Die Daten scheinen aus einem Datendiebstahl zu stammen, die Datendiebe haben versucht, sich mit Hilfe dieser Kombination aus Mail-Adresse und Passwort Zugang zu Online-Bezahldiensten zu verschaffen. Die Daten selbst stammen nach ersten Erkenntnissen aus einer Datenbank, die nichts mit Finanzdienstleistungen zu tun hat und bei der Sie sich in der Vergangenheit einmal angemeldet haben."

Gänzlich ungeniert tritt mit Thyssenkrupp ein namhafter Industriekonzern auf und informiert potentielle Bewerber in einer Stellenanzeige, wo Projektingenieure für den Airbus A350 gesucht werden:

MIT DER ABGABE IHRER BEWERBUNG ERKLÄREN SIE SICH MIT DER WEITERLEITUNG AN DRITTE EINVERSTANDEN
 

Fast scheint man sich in die Fortsetzung der Tragikkomödie "Das Leben ist schön" versetzt - aber am Ende des Weltkriegs-Filmes rattern nicht die amerikanischen Retter auf den Panzern in das Dorf, sondern die Datendiebe machen sich über alle Berge.

Weiterführende Links:

"Das Leben ist schön" - der Film bei youtube

Keine Sorge, wir beißen nicht: Die Karriereseite von Pricewaterhousecoopers

Datenklau jetzt auch per SMS und Internet-Telefonie: PC Professional Blog

Datendiebstahl bei Monster: bei Marcus Tandlers Joblog, bei Eva Zils Online-Recruiting.net

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+++ Ein Presse-Service von Crosswater Systems Ltd. zu den Themengebieten e-Recruiting, Jobbörsen, Arbeitsmarkt, Personaldienstleistungen, Human Resources Management. Die in den Firmen-Pressemitteilungen vertretenen Meinungen müssen nicht notwendigerweise mit der Redaktion von Crosswater Systems übereinstimmen +++