Wissenswirtschaft beschäftigt immer mehr Fachkräfte
[Crosswater Systems]
17.7.2008
Im Jahr 2007 entfiel jede dritte Neueinstellung einer
Fachkraft mit Berufsausbildung oder Studium auf die
forschungsintensiven Industrien und wissensintensiven
Dienstleistungen. Der Anteil der sogenannten
Wissenswirtschaft an den Stellenbesetzungen im
Fachkräftebereich ist damit in den letzten Jahren
deutlich gewachsen: Im Jahr 2000 lag ihr Anteil an den
neueingestellten Fachkräften erst bei einem Viertel,
berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung (IAB).
Gerade die Betriebe der Wissenswirtschaft sehen sich
besonders häufig mit Stellenbesetzungsproblemen
konfrontiert, zeigt eine repräsentative Befragung des
IAB von 16.000 Betrieben. Ob Betriebe alle Stellen für
Fachkräfte besetzen können, sei aber auch vom Engagement
der Betriebe selbst abhängig, betonen die Nürnberger
Arbeitsmarktforscher. Diejenigen Betriebe, die gezielt
personalpolitische Maßnahmen wie Aus- und Weiterbildung
nutzen, erwarten der IAB-Studie zufolge auch seltener
Probleme bei der Stellenbesetzung.
Betriebe der Wissenswirtschaft übernehmen ihre
Auszubildenden häufiger
Die Ausbildungsquote in der Wissenswirtschaft liegt
insgesamt leicht unter dem allgemeinen Durchschnitt von
53 Prozent der ausbildungsberechtigten Betriebe. Die
forschungsintensiven Industrien, beispielsweise
Maschinenbau oder Elektrotechnik, zeichnen sich dabei
durch eine hohe Ausbildungsbeteiligung von
durchschnittlich 66 Prozent aus. Bei den
wissensintensiven Dienstleistungen wie Datenverarbeitung
oder Forschung und Entwicklung liegt die Quote dagegen
nur bei 44 Prozent. Die Autoren der Studie weisen darauf
hin, dass hier der dualen Ausbildung ein geringerer und
Hochschul-Studiengängen ein höherer Stellenwert zukomme.
Die Wahrscheinlichkeit, nach Abschluss der Lehre vom
Ausbildungsbetrieb übernommen zu werden, liegt für
Auszubildende der Wissenswirtschaft bei 72 Prozent und
damit deutlich höher als im Durchschnitt (62 Prozent).
Deutschland verzeichnet den zweithöchsten Anteil der
Wissenswirtschaft an der Wertschöpfung
Ein Fünftel der Betriebe in Deutschland sind der
Wissenswirtschaft zuzuordnen. Insgesamt ein Viertel
aller Beschäftigten arbeiten in diesem Bereich. Im
internationalen Vergleich der Industrieländer hat
Deutschland den zweithöchsten Anteil der
forschungsintensiven Industrien und wissensintensiven
Dienstleistungen an der gesamtwirtschaftlichen
Wertschöpfung. Die Wissenswirtschaft erarbeitet rund ein
Drittel des gesamtwirtschaftlichen Umsatzes. Lediglich
in der Schweiz ist dieser Anteil noch höher.
Die Ergebnisse der IAB-Betriebsbefragung im Internet:
http://doku.iab.de/forschungsbericht/2008/fb0308.pdf
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der
Bundesagentur für Arbeit (IAB)
Pressestelle: Wolfgang Braun, Christiane Spies, Sarolta
Weniger
90327 Nürnberg
Telefon (0911) 179-1946
E-Mail wolfgang.braun@iab.de
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