Kienbaum-Umfrage zu Diversity Compliance: Gleiches
Gehalt für Frauen und Männer zahlt sich aus
[Crosswater Systems]
Gummersbach, 17. Juni 2008 Die großen deutschen
Unternehmen zahlen ihren weiblichen Fach- und
Führungskräften durchschnittlich signifikant weniger als
ihren männlichen Managern. Weibliche Führungskräfte der
ersten und zweiten Ebene erhalten im Durchschnitt rund
20 Prozent weniger Gehalt als ihre männlichen Kollegen,
in der Geschäftsführung ist es sogar mehr als ein
Drittel. Das Grundgehalt der Männer entspricht damit in
etwa der Gesamtvergütung der weiblichen Führungskräfte.
Mit dieser Vergütungspraxis gehen die Unternehmen hohe
Risiken ein: Neben Schadenersatzforderungen drohen
Imageschäden, Vertrauensverluste bei Mitarbeitern, den
Anteilseignern und den Kunden sowie Einbußen bei der
Arbeitgeberattraktivität.
Trotzdem scheinen viele Unternehmen das Thema zu
vernachlässigen. 40 Prozent der Personalverantwortlichen
in DAX-Unternehmen bewerten die Maßnahmen deutscher
Firmen zur Sicherstellung von Entgeltgerechtigkeit
lediglich als durchschnittlich. Jeder Dritte sieht bei
dieser Frage dringenden Entwicklungsbedarf. Das sind
Ergebnisse einer aktuellen Umfrage zum Thema „Diversity
Compliance“, die die Managementberatung Kienbaum heute
veröffentlicht. „Viele Unternehmen gehen mit dieser
wichtigen Frage regelrecht fahrlässig um. Ihnen drohen
weit reichende materielle und immaterielle Schäden“,
sagt Alexander v. Preen, Geschäftsführer der Kienbaum
Management Consultants. Nur 40 Prozent der befragten
Unternehmen haben das Ziel der Entgeltgerechtigkeit in
ihren Corporate Governance Kodex aufgenommen. Davon
wiederum betreibt lediglich die Hälfte ein Monitoring
ihrer Vergütungspraxis, um das Erreichen des gesteckten
Zieles zu kontrollieren.
Logistik: Frauen verdienen halb so viel wie Männer
Der Befund ist eindeutig: Egal in welcher Branche, bei
welcher Unternehmensgröße, auf welcher Hierarchieebene,
bei welchem Lebensalter oder welchem Bildungsabschluss –
Frauen verdienen im Durchschnitt deutlich weniger als
Männer. Der Vergütungsnachteil für Frauen auf der ersten
und zweiten Ebene ist bei den variablen
Gehaltsbestandteilen mit 37 Prozent größer als beim
Grundgehalt mit 19 Prozent. In der Bankbranche verdienen
männliche Führungskräfte beispielsweise durchschnittlich
104.000 Euro pro Jahr, während die jährliche
Gesamtvergütung der Frauen lediglich 77.000 Euro
beträgt. Noch größer ist der Unterschied in der
Logistikbranche: Mit 77.000 Euro im Vergleich zu 147.000
Euro erhalten Frauen auf der gleichen Führungsebene nur
rund die Hälfte des Salärs ihrer männlichen Kollegen.
Männer verdienen schon beim Berufseinstieg mehr
Betrachtet man die geschlechterspezifsche Vergütung
anhand der Unternehmensgröße, fallen mit 28 Prozent
besonders große Gehaltsunterschiede in Unternehmen mit
2.000 bis 5.000 Mitarbeitern auf. Auch bei
Großunternehmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten ist die
Entgeltungleichheit stark ausgeprägt: Frauen verdienen
hier im Durchschnitt 21 Prozent weniger als Männer.
Deutliche Differenzen sind schon bei der Vergütung von
Nachwuchskräften zu erkennen: Männliche High Potentials
unter 30 Jahren erhalten ein rund zehn Prozent höheres
Fixgehalt als ihre Kolleginnen – 48.000 Euro im
Vergleich zu 43.000 Euro. Diese Gehaltsunterschiede
zwischen Mann und Frau nehmen mit steigendem Lebensalter
immer weiter zu. Während männliche Führungskräfte mit
jeder Altersstufe mehr verdienen, sinkt das Einkommen
der Frauen ab 50 Jahren wieder. Ursächlich dafür sind
vor allem traditionelle Rollen- und Lebensmodelle.
Entgeltgleichheit zahlt sich mehrfach aus
Sogar mit einer bestmöglichen Bildung erreichen Frauen
nicht das gleiche Gehaltsniveau wie ihre männlichen
Kollegen: Um das Durchschnittsgehalt eines Mannes mit
Abitur zu erreichen, muss eine weibliche Führungskraft
mindestens einen Universitätsabschluss vorweisen können.
„Diese Ungleichbehandlung ist nicht nur wegen möglicher
Schadenersatzforderungen risikoreich, insbesondere vor
dem Hintergrund, dass die Verjährungsfrist erst ab
Kenntnisnahme des Diskriminierungsopfers zum Tragen
kommt. Zugleich sind Führungspositionen für Frauen
dadurch weiterhin wenig attraktiv. So werden wertvolle
Potentiale verschenkt. Dies gilt insbesondere mit Blick
auf den demographischen Wandel und enger werdende Märkte
qualifizierter Kandidaten. Den Grundsatz ‚Gleicher Lohn
für gleiche Arbeit’ umzusetzen, lohnt sich daher für die
Unternehmen gleich mehrfach“, sagt Alexander v. Preen,
Vergütungsexperte bei Kienbaum.
Kienbaum ist in Deutschland Marktführer im Executive
Search und im HR-Management und gehört zu den führenden
Managementberatungen. Mit seinem integrierten
Beratungsansatz begleitet Kienbaum Unternehmen aus den
wesentlichen Wirtschaftssektoren bei ihren
Veränderungsprozessen von der Konzeption bis zur
Umsetzung. Kienbaum verbindet ausgewiesene
Personalkompetenz mit tiefem Wissen in Strategie und
Organisation.
Weitere Informationen:
Erik Bethkenhagen
Tel: +49 2261 703-579
Mail: Erik.Bethkenhagen@kienbaum.de
Für den Inhalt der obigen Meldung ist nicht
Crosswater Systems Ltd. sondern der jeweilige Autor
verantwortlich
Fügen Sie diesen Artikel zu den folgenden
Social Bookmarking
Diensten hinzu:
+++ Ein Presse-Service von Crosswater Systems Ltd.
zu den Themengebieten e-Recruiting, Jobbörsen,
Arbeitsmarkt, Personaldienstleistungen, Human Resources
Management. Die in den Firmen-Pressemitteilungen
vertretenen Meinungen müssen nicht notwendigerweise mit
der Redaktion von Crosswater Systems übereinstimmen +++