Jeder Achte schafft den Sprung aus dem
Niedriglohnsektor
[Crosswater Systems]27.6.2008
Etwa jeder dritte Geringverdiener von 1998/99 war sechs
Jahre später immer noch im Niedriglohnbereich
beschäftigt. Nur jedem Achten gelang der Sprung über die
Niedriglohnschwelle, zeigt eine am Montag
veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt-
und Berufsforschung (IAB) und des Lehrstuhls für
Arbeitsmarkt- und Regionalpolitik der Universität
Erlangen-Nürnberg.
Der Niedriglohnsektor ist in Deutschland in den letzten
Jahren kontinuierlich gewachsen. Mittlerweile gehört
mehr als jeder sechste Vollzeitbeschäftigte zu den
Geringverdienern.
Frauen sind von niedrigen Löhnen überproportional
betroffen. Sie stellen nur gut 35 Prozent aller
Vollzeitbeschäftigten, aber fast 60 Prozent der
vollzeitbeschäftigten Geringverdiener. Frauen sind zudem
besonders gefährdet, im Niedriglohnsektor zu verbleiben:
Bei den Männern schaffte rund jeder fünfte innerhalb von
sechs Jahren den Sprung über die Niedriglohnschwelle,
bei den Frauen nur jede zehnte.
In Großbetrieben ist der Aufstieg leichter
Mit der Betriebsgröße nehmen die Aufstiegschancen zu. So
ist die Wahrscheinlichkeit, die Niedriglohnschwelle
innerhalb von sechs Jahren hinter sich zu lassen, in
einem Großbetrieb mit über 500 Mitarbeitern mehr als
doppelt so hoch wie in Kleinbetrieben mit maximal 20
Beschäftigten. Auch ein Betriebswechsel führt oft zu
einer Verbesserung: Bei jenen, die im Betrieb bleiben,
schafft nur jeder sechste den Aufstieg – bei den
Betriebswechslern fast jeder zweite. Dies sei allerdings
wenig überraschend, da der höhere Lohn oft Grund für den
Betriebswechsel sein dürfte, so die Autoren der Studie.
Niedriglohnschwelle lag 2005 bei 1.779 Euro im Westen
und 1.323 Euro im Osten
Entsprechend den internationalen Gepflogenheiten wurde
in der Studie die Niedriglohnschwelle bei zwei Dritteln
des Medianlohns der Vollzeitbeschäftigten angesetzt. Der
Medianlohn ist ein Durchschnittslohn, allerdings nicht
im Sinne eines arithmetischen Durchschnitts: Die Hälfte
aller Beschäftigten verdient mehr, die andere Hälfte
weniger als den Medianlohn. Dieser Definition folgend
lag die deutsche Niedriglohnschwelle im Jahr 2005 in
Westdeutschland bei 1.779 Euro brutto, in Ostdeutschland
bei 1.323 Euro brutto. Überstunden, Prämien, Weihnachts-
und Urlaubsgeld sind darin anteilig enthalten.
Jeder dritte Geringverdiener verblieb im
Niedriglohnsektor
Rund ein Drittel der ursprünglichen Geringverdiener
verblieb im Untersuchungszeitraum als
Vollzeitbeschäftigter im Niedriglohnsektor. Jeder achte
Geringverdiener konnte innerhalb von sechs Jahren die
Niedriglohnschwelle überschreiten. Ebenfalls jeder Achte
wechselte in eine Teilzeit- oder geringfügige
Beschäftigung. Jeder Zehnte wurde arbeitslos. Nahezu
jeder dritte Geringverdiener schied aus der
statistischen Auswertung aus, da er sich ganz aus dem
Erwerbsleben zurückzog oder eine selbstständige
Tätigkeit aufnahm.
Die Studie im Internet:
http://doku.iab.de/kurzber/2008/kb0808.pdf.
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der
Bundesagentur für Arbeit (IAB)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Wolfgang Braun,
Christiane Spies
90327 Nürnberg
Telefon (0911) 179-1946
E-Mail wolfgang.braun@iab.de
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