Studie zum IT-Fachkräftemangel: Universitäre
Ausbildung zu einseitig auf Großunternehmen ausgerichtet
Alexander Zinn: „Konzerne leiden viel weniger als
mittelständische Unternehmen.“
[Crosswater Systems]
Hattingen, 4. Juni 2008 – Von einhundert im Rahmen einer
Studie* des Netzwerkspezialisten T & A Systeme befragten
Branchenexperten sind 72 Prozent der Meinung, dass der
IT-Fachkräftemangel in Deutschland seine Hauptursache in
der Ausbildung an Universitäten und Fachhochschulen hat.
„Oft wird dies mit der angeblich zu theoretischen
Ausbildung begründet, die am Berufsalltag vorbeigeht.
Diese Sichtweise ist allerdings zu undifferenziert,
zumal so auch der klare Auftrag an die Bildungsträger
lautet. Das Hauptproblem liegt vielmehr darin, dass die
Studenten überwiegend Methoden vermittelt bekommen, die
in großen Strukturen Sinn machen. Dabei wird
vernachlässigt, dass die Mehrheit der Unternehmen in
Deutschland kleine Strukturen hat“, kommentiert
Alexander Zinn, Geschäftsführer bei T & A Systeme. „Dort
sind die Aufgaben nicht so spezifisch abgegrenzt,
sondern breiter und verlangen von den Mitarbeitern ein
höheres Maß an Flexibilität und Eindenken in die
jeweiligen Kundenstrukturen.“
16 Prozent der Befragten sagten aus, das dringlichste
Problem in diesem Zusammenhang sei, dass die Unternehmen
zu wenige Praktika anbieten. Dazu Alexander Zinn:
„Natürlich stehen die Unternehmen selbst auch in der
Pflicht, durch die Gewährung angemessener Praxiszeiten
schon während der Ausbildung dem Studenten einen
Einblick in die Anforderungen, die später auf ihn
zukommen, zu ermöglichen.“ Gerade aus diesem Grund
bietet T & A Systeme eine Reihe von Praktika und
Werkstudentenstellen an und sorgt damit dafür, dass
Auszubildende praktische Erfahrungen sammeln können.
Nicht zum Kern des Problems gehört offensichtlich die
Annahme, dass die Studenten heutzutage selbst zu lange
nicht wissen, wo sie ihr beruflicher Weg hinführen soll.
Nur zwölf Prozent der Befragten entschied sich für diese
Antwortmöglichkeit. „In unserem Branchensegment werden
im Unterschied zu anderen Bereichen die einschlägigen
Studiengänge nicht aus Verlegenheit belegt. Ein junger
Mensch, der IT-Architekt werden möchte, weiß sehr früh,
auf was er sich einlässt und entscheidet sich auch sehr
bewusst dafür“, meint Alexander Zinn.
T & A Systeme wollte in der Befragung außerdem in
Erfahrung bringen, warum es so viele Kandidaten zu
großen und namhaften Unternehmen zieht und sich deshalb
insbesondere der deutsche Mittelstand Sorgen um seinen
Nachwuchs machen muss. Für 38 Prozent der Branchenkenner
steht dabei die Aussicht auf ein hohes Gehalt an erster
Stelle. Immerhin 22 Prozent sagen aus, dass alleine der
hohe Bekanntheitsgrad dieser Unternehmen für den
positiven Zuspruch auf Kandidatenseite sorgt. Jeweils 18
Prozent entschieden sich in der Umfrage für die
„Aussicht auf eine große Karriere“ beziehungsweise die
„gefühlte Sicherheit des Arbeitsplatzes“. „Wir müssen
insofern differenzieren: Die Konzerne haben mit dem
Fachkräftemangel meiner Ansicht nach nicht so viel zu
tun. Spürbar wird dieser hauptsächlich auf der mittleren
Ebene. Dabei befinden sich gerade die mittelständischen
Unternehmen in einer sehr guten Ausgangsposition, weil
sie Auszubildende und Absolventen viel früher und
gezielter in die praktische Arbeit beim Kunden
einbeziehen können. Das müsste wesentlich stärker
entsprechend kommuniziert werden.“ Auch das finanzielle
Argument hinke etwas, weil überall dort, wo
Kundenprojekte zufriedenstellend abgewickelt werden,
auch die Auftragslage stimme und entsprechend gut
bezahlt werde. Kaum eine Rolle in diesen Überlegungen
spielt die Annahme, dass Professoren an den
Universitäten zu einseitig Empfehlungen für die
bekannten Großunternehmen aussprechen: Nur vier Prozent
entschieden sich für diese Antwortmöglichkeit.
* Im Rahmen der Studie wurden im Frühjahr 2008 100
IT-Fachkräfte in persönlichen Gesprächen befragt. Daher
ist die Studie ist im explorativen Bereich einzuordnen.
Sie spiegelt die Grundstimmung in der Branche wider und
lässt aus diesem Grund Rückschlüsse auf bestimmte
Tendenzen zu.
Der Netzwerkmanagement-Spezialist und Prozess-Integrator
T&A Systeme realisiert Analysen und Lösungen
übergreifender Problemsituationen im Bereich
IT-Infrastrukturen. Die Kernkompetenzen umfassen die
Segmente Directories, Security sowie
Infrastruktur-Management. Neben Standard-Technologien
führender Hersteller setzt das Unternehmen mit NIAMS (Network
Infrastructure Analytics & Management System) auch eine
eigene Software ein, die eine komplette Routing-Analyse
sowie ein herstellerneutrales Device-Management bietet.
Die konsequente Prozess-Orientierung und Implementation
von ITIL-Prozessen dient der Qualitätssicherung und
schließt Betriebs-, Service- und Support-Prozesse mit
ein. 1994 gegründet, beschäftigt T&A Systeme zur Zeit 43
feste Mitarbeiter.
Weitere Informationen: T&A Systeme GmbH, Am Walzwerk 1,
45527 Hattingen,
Tel.: 02324-92580, Fax: 02324-9258433, EMail:
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