Ertragssteuerung: Jedes zweite deutsche Unternehmen
feilt an höheren Gewinnen
[Crosswater Systems]
25.6.2008
Die Unternehmen in Deutschland wollen ihr
Ertragsmanagement verbessern: 57 Prozent der Fach- und
Führungskräfte der deutschen Wirtschaft gehen davon aus,
dass es wichtiger ist, über Kundenbeziehungsmanagement (CRM)
Erträge zu erzielen, als nur Kosten zu sparen. Doch vor
allem im Umgang mit Bestandskunden schöpfen die
Unternehmen derzeit ihr Potenzial nicht aus. So zieht
jedes zweite Unternehmen die Neukundengewinnung der
Bestandskundenaktivierung vor – nur knapp 30 Prozent
schätzen die Stammkundenpflege als ertragreicher ein.
Dabei gilt im Allgemeinen, dass Anschlussgeschäfte mit
Bestandskunden wesentlich lohnender sind, als Neukunden
mit geringer Loyalität zu gewinnen. Das ist das Ergebnis
der Potenzialanalyse Ertragssteuerung von Steria Mummert
Consulting in Zusammenarbeit mit dem IMWF Institut für
Management- und Wirtschaftsforschung.
Insbesondere der Finanzdienstleistungssektor setzt auf
das Neukundengeschäft. 61 Prozent der Finanzmanager
sehen in der Neukundengewinnung ein höheres
Absatzpotenzial als in der Bestandskundenaktivierung.
Nur knapp 27 Prozent sind gegenteiliger Meinung. Dies
führt dazu, dass immer mehr Banken mit Lockangeboten
versuchen, Schnäppchenjäger zu Neukunden zu machen. „Mit
einer kapazitätsorientierten Ertragssteuerung hat dies
nichts zu tun. Ein neu akquirierter Kunde kostet das
Unternehmen wesentlich mehr Ressourcen, als einen
Stammkunden zu halten“, so Dr. Friedrich Keyzlar von
Steria Mummert Consulting.
Doch nur wenige Unternehmen können den Ertrag eines
Kunden und damit dessen Wert für die Firma richtig
einschätzen. So beschränken sich viele Finanzunternehmen
auf eine Berechnung des gegenwärtigen
Gesamtkundenertrages. Für ein modernes Ertragsmanagement
ist jedoch eine Kundensegmentierung unverzichtbar, die
profunde Kenntnis des Bedarfs, der Anforderungen,
Anlässe und Interessen der Kundengruppen beinhaltet. Vor
allem die Nutzung der Produkte, die Bonität und der
Lebenszyklus des Kunden im Unternehmen liefern ein gutes
Bild des aktuellen Kundenstatus. Die daraus gewonnenen
Erkenntnisse können eingesetzt werden, um eine
Intensivierung der Produktnutzung durch Up- und
Cross-Selling zu erreichen. Das ist dringend geboten:
Denn derzeit geht nur jedes fünfte Unternehmen davon
aus, sein Absatzpotenzial im Cross-Selling ausgeschöpft
zu haben.
In welchem Maße Ertragssteuerung und Umsatzerfolg
miteinander verbunden sind, zeigt sich daran, dass vor
allem Umsatzgewinner auf eine verstärkte
Kundenwertplanung setzen: Drei Viertel der Unternehmen,
die ein Umsatzwachstum von bis zu 20 Prozent aufweisen,
messen dem Thema Ertragssteuerung eine wachsende
Bedeutung bei.
Hintergrundinformationen
Die Potenzialanalyse Ertragssteuerung stellt die
Ergebnisse einer Online-Befragung vom Februar 2008 unter
366 Fach- und Führungskräften aus allen Branchen der
deutschen Wirtschaft dar. Die Befragung erfolgte im
Auftrag von Steria Mummert Consulting in Kooperation mit
dem IMWF Institut für Management- und
Wirtschaftsforschung. Ziel der Studie war es
herauszufinden, welchen Stellenwert das Thema
Ertragssteuerung hat und inwieweit die Potenziale im
Bereich Ertragssteuerung bereits ausgeschöpft sind.
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