Die Tourismusbranche: Im
Dienst am gestressten Arbeitnehmer
[Crosswater Systems]
17.6.2008
Editorial: Sommerzeit –
Urlaubszeit
Wenn einer eine Reise tut… dann schafft er dadurch
nicht zuletzt auch Arbeitsplätze. Davon profitiert auch
die Binnenkonjuktur: Der Deutsche Tourismusverband (DTV)
vermeldet für das Jahr 2007 im Vergleich zum Vorjahr 3
Prozent mehr Übernachtungen – eine beachtliche Leistung,
wenn man bedenkt, dass 2006 die (Fußball-)Welt zu Gast
bei (deutschen) Freunden war *). Diese Reiselust kurbelt
zusätzlich auch andere Branchen wie beispielsweise die
Gastronomie oder auch den Einzelhandel an.
Verantwortlich für diesen Aufschwung sind auch unsere
eigenen Landsleute, denn jeder dritte Deutsche macht
laut DTV Urlaub im eigenen Land. Aber nicht alle
Regionen partizipieren gleichermaßen von der Vorliebe
der Deutschen für die Schönheiten ihrer Heimat: Drei
Viertel aller Inlandsreisen verteilen sich auf die fünf
Bundesländer Bayern, Mecklenburg-Vorpommern,
Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Baden-Württemberg.
Für den Arbeitsmarkt bedeutet das: 2,8 Millionen bzw. 8
Prozent aller Erwerbstätigen arbeiten in einer
unmittelbar oder mittelbar dem Tourismus zugeordneten
Bereich (d.h. auch Einzelhandel oder öffentlicher
Personennahverkehr). Der Wermutstropfen: Saisonarbeiter
und Aushilfskräfte sind in dieser Kalkulation mit
inbegriffen, denn der Tourismus ist eben ein
Saisongeschäft.
Erfahren Sie in dieser Ausgabe des JobScout24
Arbeitsmarkt-Tickers, wo Tourismus-Experten gute
Jobaussichten haben, welche deutsche Großstadt die
meisten Hotelfachkräfte sucht, welche Branche von der
Generation Praktikum profitiert, wie die Deutschen am
liebsten ihren Urlaub verbringen und was es mit der Zahl
25,35 auf sich hat. Peter Fahr, Executive Director von
TravelScout24, schließlich zeigt die wichtigsten Trends
für den Sommerurlaub 2008 auf.
Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Ihnen
Ihr Johannes Hack
CEO der JobScout24 GmbH
*) Deutscher Tourismusverband e.V., „Zahlen, Daten,
Fakrten. Tourismus in Deutschland 2007“
Zahlen, Daten, Fakten. Der
deutsche Arbeitsmarkt im Mai 2008
Jobs.de, die Jobsuchmaschine der JobScout24 GmbH, hat
den deutschen Arbeitsmarkt im Blick. Über eine Million
Websites deutscher Unternehmen werden täglich nach
Stellenanzeigen durchsucht. Die daraus generierten Daten
wertet die JobScout24 GmbH monatlich nach Bundesländern
und Großstädten, Tätigkeitsbereichen sowie den
ausgeschriebenen Positionen aus. Um die absolute Zahl
der ausgeschriebenen Stellen in den jeweiligen Regionen
zur Größe des Bundeslandes bzw. des Ballungsraums ins
Verhältnis zu setzen, betrachten wir im Folgenden die
Zahl der Erwerbstätigen, die auf eine Vakanz kommen.
Dieser Wert verhält sich umgekehrt proportional zur
Anzahl der freien Stellen: Je niedriger die Zahl der
Erwerbstätigen pro ausgeschriebener Stelle ist, desto
besser sind die Chancen für Bewerber in der
entsprechenden Region.
Hessen, Bayern und
Baden-Württemberg: Hochburgen für Tourismus und
verwandte Branchen
*) Die Anzahl der Erwerbstätigen pro ausgeschriebener
Stelle basiert auf zwei Quellen: Das statistische
Bundesamt liefert die aktuellen Zahlen der
Erwerbstätigen (Stand Dezember 2005), Jobs.de die Zahl
der Vakanzen in den einzelnen Regionen.
Der positive Trend, der sich bereits in den ersten
Monaten dieses Jahres im gesamten Bundesgebiet
abzeichnete, setzt sich auch im Mai fort: Kamen im
Januar noch 164 Erwerbstätige auf eine Vakanz, so liegt
dieser Wert im Mai nun bei 140. Unverändert ist
allerdings das Spitzenfeld in den Top Ten im Ranking der
Bundesländer mit Hamburg, Berlin und Hessen. Betrachtet
man die derzeit ausgeschriebenen Stellen in den
Bereichen Hotellerie, Tourismus und Gastronomie, so
stellt Hessen mit 23,2 Prozent den Löwenanteil dieser
Vakanzen, gefolgt von Bayern mit 16,25 und
Baden-Württemberg mit 13,88 Prozent.
Marketiers,
Organisationstalente und Servicepersonal besonders
gefragt
Tätigkeitsbereich |
Ausgeschriebene Stellen |
Informationstechnologie |
38.387 |
Technische Tätigkeiten & Produktion |
36.044 |
Andere Dienstleistungen |
27.902 |
Organisation, Verwaltung & Recht |
23.251 |
Marketing, Design, Werbung, PR & Redaktion |
20.755 |
Consulting, Projekt- & Prozessmanagement |
20.366 |
Vertrieb, Verkauf & Handel |
17.519 |
Finanzen, Controlling & Prüfung |
13.430 |
Personalwesen |
6.334 |
Transport, Beförderung, Logistik &
Materialwirtschaft |
4.696 |
Bau & Landschaft |
4.290 |
Medizinische & Pflege-Tätigkeiten |
3.903 |
Forschung, Wissenschaft & Labor |
3.364 |
Aus- & Weiterbildung |
1.467 |
Geschäftsführung & Beteiligung |
202 |
Deutschlandweit ist auch in diesem Monat wieder die
Informationstechnologie mit einem Anteil von 16 Prozent
aller ausgeschriebenen Stellen führend, dicht gefolgt
von den technischen Tätigkeiten mit 14 Prozent. In der
Tourismusbranche und verwandten Bereichen allerdings
dominieren die Bereiche Marketing, Organisation und
Verwaltung sowie der Dienstleistungssektor – allerdings
mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Während in der
klassischen Touristik Marketing mit über 34 Prozent und
Verwaltung mit 24 Prozent klar dominieren, so herrscht
in den Bereichen in Hotellerie und Gastronomie
vorwiegend Nachfrage nach qualifiziertem
Servicepersonal.
Frankfurt, München und Berlin:
wo Tourismus-Profis fündig werden
Der auf der gesamten Bundesebene zu verzeichnende
positive Trend macht sich auch in den Metropolen
bemerkbar. Das Ranking der zehn größten deutschen Städte
allerdings bleibt von dieser Entwicklung unangetastet.
Betrachtet man die Verteilung der Vakanzen in den
Bereichen Tourismus, Hotellerie und Gastronomie, so
erweisen sich München, Berlin und Frankfurt als die
Jobmotoren im Städtevergleich: Während München
unangefochten mit 12,64 Prozent aller derzeit
ausgeschriebenen Stellen an der Spitze des
Tourismus-Rankings liegt, führt Frankfurt sowohl die Top
Ten der Hotellerie- (25,25%) als auch die der
Gastronomie-Branche (14,05%) an. Berlin belegt in allen
drei Disziplinen Platz zwei mit jeweils rund 10 Prozent.
Quelle: Jobs.de Mai. 2007 bis April 2008 über die
Indexierung von 1 Mio. Unternehmens-Websites
Tourismusbranche profitiert von
der Generation Praktikum
Auch in diesem Monat liegen die Jobs für Angestellte
ohne Leitungsfunktion mit einem Anteil von 68 Prozent
unangefochten an der Spitze. Die Tourismusbranche
allerdings bildet hier die große Ausnahme: Lediglich 35
Prozent der Vakanzen sind für Angestellte. Dem stehen 36
Prozent Praktikumsgesuche gegenüber. Damit liegt die
Tourismusbranche satte 27 Prozentpunkte über dem
bundesdeutschen Durchschnitt von 9 Prozent. Wer auf der
Suche nach einem Aushilfsjob ist, der hat in der
Gastronomie gute Chancen. Hier liegt der Anteil der
Vakanzen bei 9,3 Prozent und damit mehr als 6
Prozentpunkte über dem Mittelwert.
Quelle: Jobs.de Mai. 2007 bis April 2008 über die
Indexierung von 1 Mio. Unternehmens-Websites
Die Zahl des Monats: 25,35
25,35 Prozent aller aktuell im gesamten Bundesgebiet
ausgeschriebenen Vakanzen im Hotellerie-Bereich sind in
Frankfurt am Main angesiedelt.
Der Jobs.de Index: Aufwind hält
an
Der Jobs.de Index (kurz: JI) zeigt auf einen Blick, wie
sich die Arbeitsmarktlage in Deutschland seit Januar
2007 entwickelt hat. Errechnet wird der JI aus der
Gesamtzahl der ausgeschriebenen Stellen, die Jobs.de,
die Jobsuchmaschine der JobScout24 GmbH, durch die
Indexierung von ca. einer Million Websites deutscher
Unternehmen findet. Dieser absolute Wert wird in einen
Index umgewandelt, der im Januar 2007 bei 100 startete.
Der kontinuierliche Aufwärtstrend, der sich im Februar
2008 nach einer kurzen Flaute zum Jahresende 2007
eingestellt hatte, hält weiter an: Mit einem Wert von
121,1 Punkten erzielte der Jobs.de Index erneut
Höchststand seit Januar 2007.
Quelle: Jobs.de Mai. 2007 bis April 2008 über die
Indexierung von 1 Mio. Unternehmens-Websites
Nachgefragt: Kampf dem Stress
im Job! Welcher Urlaubstyp sind Sie?
Sonne, Strand, Meer – und Faulenzen. Für die Hälfte
aller JobScout24 Nutzer ist das der Inbegriff von Urlaub
und Erholung vom stressigen Arbeitsalltag. Andere
Alternativen sind dagegen weit abgeschlagen: Lediglich
17 Prozent aller Befragten bevorzugen Städtereisen,
Platz drei teilen sich Aktivurlaub und Balkonien mit
jeweils 12 Prozent.
Quelle: Jobs.de Mai. 2007 bis April 2008 über die
Indexierung von 1 Mio. Unternehmens-Websites
*) An dieser Umfrage vom Mai 2008 haben sich
insgesamt 756 JobScout24 Nutzer beteiligt.
Zu Gast: Peter Fahr, Executive
Director TravelScout24
Urlaubslust statt Arbeitsfrust
– Trends für den Sommerurlaub 2008
Ein chronisch überfüllter Posteingang, nicht enden
wollende Businessmeetings, ständiger Termindruck und das
Telefon könnte auch gern mal wieder für 30 Minuten
verstummen. Tag für Tag das gleiche Spiel und die Frage:
Gibt es eigentlich auch noch einen anderen Ausblick als
den zum Bürohaus gegenüber?