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Optimale Suchstrategien in Lebenslaufdatenbanken

Ein Gastbeitrag von Thorsten Ebertshäuser, Eurosearch Consultants GmbH

Crosswater Systems 13.5.2008


1. Lebenslaufdatenbanken versus Bewerberdatenbanken – ein Missverständnis mit Auswirkung

Im Sprachgebrauch der Personalsuchenden und in den Produktbeschreibungen der eRecruiting Anbieter finden wir immer wieder den Begriff „Bewerberdatenbank“ als Bezeichnung für die Möglichkeit seinen Lebenslauf in einem System hinterlegen zu können, um auf passende Angebote von potentiellen Arbeitgebern zu warten.

Thorsten Ebertshäuser

Die Bezeichnung „Bewerberdatenbank“ ist an dieser Stelle allerdings schlichtweg falsch und führt häufig zu erheblichen Missverständ-nissen auf Seiten der Beteiligten.

In Bewerberdatenbanken speichern Unternehmen die Bewerbungs-unterlagen, die Sie aufgrund einer Stellenausschreibung von aktiven Bewerbern erhalten haben. Im Hinblick auf die Effizienz der Personalsuche und bezüglich der Regelungen des AGG das seit dem 18.08.2006 auch in Deutschland in Kraft ist, sind Bewerberdaten-banken auf Seiten der Unternehmen absolut sinnvoll.

Die Datenbanken der eRecruiting Portale beinhalten keine Bewerber, sondern die CV`s von Kandidaten, die in vielen Fällen bereits einer beruflichen Tätigkeit nachgehen. Mit dem Hinterlegen ihrer Lebensläufe laden sie Unternehmen dazu ein, ihnen ein passendes Angebot für eine neue Herausforderung, für den nächsten Karriereschritt oder sogar für ihren „Traumjob“ zu machen. Diese Datenbanken sind also „Lebenslaufdatenbanken“ und die Unternehmen, die sie nutzen sind die Bewerber um die passenden Kandidaten für ihre Vakanzen.

Lebenslaufdatenbanken bieten mittlerweile eine wirkliche Alternative zu Stellenanzeigen. Es gibt erhebliche Vorteile, aber auch einige Punkte, die für den Erfolg zu beachten sind.

2. Vorüberlegungen

a. In welcher Lebenslaufdatenbank sollte man suchen – immer in der der mit den meisten Kandidaten?

Sicher sind umfangreiche Lebenslaufdatenbanken mit mehreren Hunderttausend Lebensläufen ein Garant dafür, dass man dort zu fast jedem Berufsfeld aus den unterschiedlichen Branchen Kandidaten findet. Es gibt allerdings Datenbanken mit sehr viel weniger Lebensläufen, dafür aber bezogen auf spezielle oder sogar nur eine Branche. Diese sollten auf jeden Fall mitberücksichtigt werden.

b. Gibt es einfache Suchfunktionen, um schnell geeignete Profile finden zu können?

Viele Datenbanken sind bezüglich der Suchfilter und der Anwenderfreundlichkeit nicht optimal aufgestellt. Teilweise ist es kaum möglich punktgenau und zielgerichtet suchen zu können. Der Nutzer verliert hier viel Zeit und schnell die Lust am Arbeiten.

c. Gibt es eine Anwenderschulung?

Jede Lebenslaufdatenbank ist anders aufgebaut. Leider gibt es keine DIN Norm für Lebenslaufdatenbanken. Wer selbst nach Kandidaten suchen will, sollte deshalb im Vorfeld die Möglichkeit einer Testsuche abklären und darauf bestehen, dass während einer Anwenderschulung Tipps und Tricks des jeweiligen Systems erklärt werden und ein Handbuch bereitgestellt wird.

d. Kann man uneingeschränkt Kandidaten kontaktieren und wie sieht das Berechnungsmodell aus?

Thorsten Ebertshäuser: Nach dem Jurastudium hat sich Thorsten Ebertshäuser von Beginn seiner Karriere an darauf konzentriert, innovative Strategien zur Personalgewinnung mit Hilfe elektronischer Medien zu entwickeln. Heute gilt er als Pionier und - trotz seiner erst 39 Jahre - als renommierter Senior der jungen eRecruiting-Branche.

Bei Monster Deutschland hat er seit dem Jahr 2000 in verantwortlicher Position erfolgreich zur Entwicklung von eRecruiting und Jobbörse beigetragen. Darüber hinaus koordinierte er die Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Mutterhaus, dem Personalberatungs- und Personalmarketing Unternehmen  TMP Worldwide. Durch diese intensive Kooperation konnte Thorsten Ebertshäuser wichtige Erfahrungen in den Bereichen Personalberatung und Personalmarketing sammeln und für den deutschen Markt umsetzen.

Thorsten Ebertshäuser bringt sein Wissen konsequent immer wieder auf den neuesten Stand. Zudem ist er seit Jahren engagierter Mitarbeitertrainer und seit 2001 bei Seminaren, Messen und Symposien ein gesuchter Gastredner zu den Themen "eRecruiting", "Recruiting Trends" und "optimale Bewerbungsstrategien".

Die einzelnen Anbieter haben sehr unter-schiedliche Preismodelle. Teilweise kann man Datenbanken für einen festgelegten Zeitraum (1 Monat, 3 Monate, 6 Monate etc.) buchen, zahlt eine dementsprechende Gebühr und kann so viele Kandidaten kontaktieren, wie man möchte. Es gibt aber auch Modelle, bei denen die Adress-daten der Kandidaten vertrauliche sind und man zahlen muss, wenn sich ein Kandidat nach dem Anschreiben meldet oder sogar schon bevor er sich meldet, um seine Daten zu erhalten und ihn kontaktieren zu können. Da die Modelle oft sehr unterschiedlich sind, ist es wichtig sich im Vorfeld genau zu informieren. Es gibt allerdings auch noch einige kostenlose und dennoch für manche Suchen interessante Lebenslaufdatenbanken mit direkter Möglichkeit zur Kontaktaufnahmen.

e. Kann man gefundene Kandidaten auch über ein System verwalten?

Ideal sind Lebenslaufdatenbanken, die integrierte Funktionen zur Verwaltung der gefundenen CV`s enthalten und bei denen man die Kandidaten gleich einem Projekt und den einzelnen Stufen von der ersten Kontaktaufnahme, bis zur Einstellung zuordnen kann. Wenn man bereits über ein eigenes System verfügt, ist es interessant zu wissen, ob und wie man die Lebensläufe exportieren kann.

3. Das Arbeiten mit Lebenslaufdatenbanken

Natürlich ist es immer wichtig und sinnvoll zu überlegen, ob man die Suche in Lebenslaufdatenbanken einem spezialisierten Partner überträgt, oder ob man selbst genug Zeit und Budget hat, alle relevanten Datenbanken abzufragen und für das eigene Unternehmen zu buchen. Grundlegend sollte man zunächst überlegen, ob es schon eine eigene Lebenslaufdaten-bank im Unternehmen gibt und ob man darauf Zugriff hat. Danach ist auf jeden Fall zu prüfen, welche externen Datenbanken man buchen möchte und ob diese auch auf Seiten der qualifizierten Kandidaten (Zielgruppe) bekannt und akzeptiert sind.

4. Kontaktieren der Kandidaten

Häufig sind Kandidaten in Lebenslaufdatenbanken anonymisiert und nicht direkt durch einen Anruf kontaktierbar. An dieser Stelle machen nun viele Unternehmen einen entscheidenden Fehler und sprechen den Kandidaten als Bewerber an. Kandidaten erhalten dann eMails mit der Betreffzeile: „Ihre Bewerbung bei …de“ oder Anschreiben in denen steht:“ Sehr geehrte/r Bewerberin/Bewerber, wir haben Ihre Bewerbung bei …de gesehen und freuen uns, wenn Sie uns Ihre Unterlagen per Post an … zusenden“

Der „Topingenieur“, der bereits eine Stelle hat und auf ein wirklich tolles Angebot wartet, meldet sich daraufhin natürlich nicht, denn er erhält auch Anschreiben, mit folgendem Inhalt in der Betreffzeile: „Mitarbeiter wie Sie suchen wir!“ oder „Wir möchten Sie kennenlernen!“ oder „Wir haben den Job, der zu Ihnen passt!“ und im Anschreiben steht dann: „Wir haben Ihren Lebenslauf bei …de gefunden. Ihre Qualifikationen und Ihre Erfahrungen passen zu 100% zu unserer Stelle als … Wir bieten Ihnen: ….“

Anschreiben an Kandidaten in Lebenslaufdatenbanken sollten deshalb immer individuell (bezugnehmend auf das was im Lebenslauf steht), persönlich und direkt gehalten sein. Innovative Schreiben, mit der Nennung aller Vorteile der Stelle, dienen dabei der Abgrenzung zu anderen Angeboten an den qualifizierten Kandidaten und überzeugen ihn vom eigenen Unternehmen.

5. Vorteile und Erfolgsfaktoren

Die Recherche und Kontaktaufnahme in Lebenslaufdatenbanken kehrt den klassischen Bewerbungsweg um. Das suchende Unternehmen ist dabei der Bewerber um den qualifizierten Kandidaten. Bezüglich des Schaltens von Stellenanzeigen ergeben sich viele Vorteile:

    Das Potenzial des sogenannten „passiven Bewerbermarktes“ wird aktiv eröffnet

    Man kann zielgerichtet suchen und kontaktiert nur Kandidaten, welche die vorgesehenen Kriterien erfüllen

    Man hat sehr kurze Wege zu den Kandidaten (gerade bei Profilen mit Adressdaten, Telefonnummer etc.)

    Man steuert selbst den zeitlichen Einsatz und muss nicht vielen ungeeigneten Bewerbern Absagen schicken

    Man kann vertraulich rekrutieren

    Man spart Zeit und Geld

Neben den Lebenslaufdatenbanken, werden auch die Netzwerke, Communities, Foren, Blogs und sogar das „Second Life“ immer häufiger nach geeigneten Kandidaten durchsucht und in die Rekrutierung eingebunden. Das aktive Werben um die besten Mitarbeiter hat dabei gerade erst begonnen…

Ein Gastbeitrag von
Thorsten Ebertshäuser
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Fax: +49(0)69-244 32 21 - 11
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