Deutlich höhere Gehaltssteigerungen in Osteuropa –
6,9 Prozent mehr in Polen
[Crosswater Systems]
Wiesbaden, 17. April 2008 – Die Gehälter der
Arbeitnehmer in Osteuropa haben im Jahr 2007 verglichen
mit dem Vorjahr im Schnitt um 6,2 Prozent zugelegt.
Damit fand im Osten Europas eine doppelt so hohe
Gehaltssteigerung statt wie in Westeuropa. Die
durchschnittliche Steigerungsrate betrug im Westen
gerade mal 3,6 Prozentpunkte. Mit 6,9 Prozent ist Polen
das Land mit der höchsten Gehaltssteigerung, dicht
gefolgt von Ungarn mit 6,8 Prozent. In der Slowakei
legten die Gehälter um 6,1 Prozent und in Tschechien um
4,8 Prozent zu. Die großen Gehaltssprünge sind unter
anderem auf die hohen Inflationsraten der Länder in
Osteuropa zurückzuführen. Die Gehälter in Deutschland
sind im gleichen Zeitraum lediglich um 3,1 Prozent
gestiegen. „Die Steigerungsrate hierzulande ist
verglichen mit den osteuropäischen Ländern zwar immer
noch bescheiden, dennoch liegt sie in nahezu allen
Mitarbeitergruppen oberhalb der in 2006 prognostizierten
Werte“, sagt Marco Reiners, Vergütungsexperte bei Hewitt
Associates.
Im Rahmen der Hewitt-Studie „European Salary Increase
Survey 2007-2008“ wurden Gehaltsangaben von knapp 1.800
Unternehmen aus 14 Ländern analysiert. Diese Länder
sind: Österreich, Belgien, Tschechien, Frankreich,
Deutschland, Ungarn, Italien, Niederlande, Polen,
Slowakei, Spanien, Schweden, England und die Schweiz.
Untersucht wurden die aktuellen Gehaltserhöhungen und
die prognostizierten Gehaltsentwicklungen für das Jahr
2008 für fünf Funktionsebenen, vom Top-Management bis
hin zum Arbeiter.
In Westeuropa liegt England an der Spitze
Mit durchschnittlich 4,6 Prozent sind die Gehälter in
England am stärksten gewachsen, gefolgt von Spanien
(4,1 Prozent), Italien (mit 3,9 Prozent) und Schweden
(3,7 Prozent). Generell haben sich in den letzten fünf
Jahren die Gehaltsentwicklungen im Westen stabilisiert.
Der globale Wettbewerb um die besten Talente treibt die
Löhne kontinuierlich in die Höhe. Um möglichst attraktiv
zu bleiben, zahlen Unternehmen ihren Mitarbeitern von
Jahr zu Jahr mehr Gehalt, allerdings mit deutlichen
Unterschieden zwischen den einzelnen Branchen und
Funktionsebenen. Jedoch kann europaweit ebenfalls
beobachtet werden, dass Unternehmen in diesem
Zusammenhang ihre HR-Strategie immer stärker auf ihre
langfristigen Unternehmensziele ausrichten. Damit wollen
die Unternehmen die Produktivität ihrer Mitarbeiter
steigern und sicherstellen, dass sie ein Maximum an
Leistung von ihren Top-Talenten bekommen. „In diesem
Zusammenhang setzen Unternehmen für alle
Hierarchieebenen verstärkt auf variable,
leistungsbezogene Vergütungsbestandteile und weiten den
Einsatz von langfristigen Anreizsystemen für ausgewählte
Mitarbeiter aus“, sagt Marco Reiners.
Variable Vergütung: Wer mehr leistet, verdient mehr.
Eine deutlich leistungsorientiertere Vergütung wird das
Modell der Zukunft sein. Die Studie zeigt, dass variable
Vergütungskomponenten einen bedeutenden Einfluss darauf
haben, wie attraktiv ein Unternehmen für
Spitzenleistungsträger ist, denn so können High
Performer überproportional verdienen. 84 Prozent der
befragten Unternehmen nutzen diesen Stellhebel. 71
Prozent der Studienteilnehmer gaben an, mit einer
variab-len Vergütung bevorzugt die individuelle
Zielerreichung zu belohnen. Bei Senior-Managern beträgt
der variable Teil der Jahresgesamtvergütung
durchschnittlich 23,3 Prozent – im mittleren Management
13,8 Prozent. „Dieses Ergebnis zeigt deutlich, dass mit
der Hierarchieebene der variable Bestandteil eines
Gehalts steigt“, sagt Marco Reiners.
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