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Stadt versus Land: Wo lebt und arbeitet Deutschland?

[Crosswater Systems] 5.4.2008

Editorial: Stadt – Land – Flucht?

Wohnen in der Stadt oder auf dem Land? Für viele eine Frage der Lebensqualität. Während die einen das pulsierende Leben der Großstadt brauchen, schätzen die anderen die Ruhe der ländlichen Gegenden. Oft entscheidet allerdings auch der Beruf und die Verfügbarkeit von entsprechenden Jobs darüber, wo man sich mittel- oder auch langfristig niederlässt.

Johannes Hack

Johannes Hack

Schon seit geraumer Zeit wird das Phänomen der Landflucht beklagt. Besonders in den nord-östlichen Bundesländern entwickeln sich ehemals gesunde Gemeinden zu „Geisterdörfern“. Einer der Gründe dafür: das Fehlen von Arbeitspätzen. Dem gegenüber steht der Trend zum idyllischen (Familien) Leben auf dem Land in den Speckgürteln der deutschen Metropolen. Dennoch kann von einer „Stadtflucht“ nur bedingt die Rede sein. Eine Erhebung der Vereinten Nationen (UN) belegt, dass im Jahre 2007 erstmals weltweit mehr Menschen in Städten als auf dem Land leben.

Anna Tibaijuka, Direktorin des Habitat-Programms der UN, spricht in diesem Zusammenhang sogar von der Evolution des „Homo sapiens zum Homo urbanus“. Die weltweit größten Bevölkerungsverluste müssen laut UN Prognose die ländlichen Räume in Europa hinnehmen: Leben derzeit noch 203 Millionen Europäer in Dörfern, Klein- oder Mittelstädten, so werden es aufgrund der demografischen Entwicklung im Jahr 2030 nur noch 152 Millionen sein. Das bedeutet für Deutschland: Wachstum in den Metropolen München und Hamburg, Stagnation in Berlin und sogar Bevölkerungsrückgang in Frankfurt (Wegweiser demografischer Wandel, Bertelsmann-Stiftung). Erfahren Sie in dieser Ausgabe des JobScout24 Arbeitsmarkt-Tickers, wie sich die Bevölkerungsdichte auf die Arbeitsmarktsituation auswirkt, wo Azubis fündig werden, was die Gemeinde Vaterstetten bei München für ihr Wachstum tut und was die Zahl 23,45 mit Berlin zu tun hat.

Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Ihnen
Ihr Johannes Hack
CEO der JobScout24 GmbH

Zahlen, Daten, Fakten. Der deutsche Arbeitsmarkt im März 2007

Jobs.de, die Jobsuchmaschine der JobScout24 GmbH, hat den deutschen Arbeitsmarkt im Blick. Über eine Million Websites deutscher Unternehmen werden täglich nach Stellenanzeigen durchsucht. Die daraus generierten Daten wertet die JobScout24 GmbH monatlich nach Bundesländern und Großstädten, Tätigkeitsbereichen sowie den ausgeschriebenen Positionen aus. Um die absolute Zahl der ausgeschriebenen Stellen in den jeweiligen Regionen zur Größe des Bundeslandes bzw. des Ballungsraums ins Verhältnis zu setzen, betrachten wir im Folgenden die Zahl der Erwerbstätigen, die auf eine Vakanz kommen. Dieser Wert verhält sich umgekehrt proportional zur Anzahl der freien Stellen: Je niedriger die Zahl der Erwerbstätigen pro ausgeschriebener Stelle ist, desto besser sind die Chancen für Bewerber in der entsprechenden Region.

Hohe Bevölkerungsdichte ist kein Garant für gute Arbeitsmarktsituation

Quelle: Jobs.de März 2008, über die Indexierung von 1 Mio. Unternehmens-Websites

*) Die Anzahl der Erwerbstätigen pro ausgeschriebener Stelle basiert auf zwei Quellen: Das statistische Bundesamt liefert die aktuellen Zahlen der Erwerbstätigen (Stand Dezember 2005), Jobs.de die Zahl der Vakanzen in den einzelnen Regionen.

Der positive Trend, der sich bereits im Februar im gesamten Bundesgebiet abzeichnete, setzt sich auch im März fort: Kamen im Januar noch 164 Erwerbstätige und im Februar immerhin noch 159 auf eine Vakanz, so liegt dieser Wert im März nun bei 147. Unverändert bleiben jedoch die Top Ten im Ranking der Bundesländer mit Hamburg, Berlin und Hessen auf den Spitzenpositionen. Vergleicht man Bevölkerungsdichte (Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Stand Dez. 2006) und Arbeitsmarktsituation der einzelnen Bundesländer, so bestätigt sich die Vermutung, dass in dünn besiedelten Gebieten auch weniger Jobs zu finden sind, nur bedingt: Die Korrelation ist zwar bei den Stadtstaaten Hamburg (2.323 Einwohner pro km², Rang 1 im Ranking der Erwerbstätigen pro ausgeschriebener Stelle) und Berlin (3.820, Rang 2) eindeutig gegeben. Bremen (1.642, Rang 6) jedoch wird von Hessen (288, Rang 3), Bayern (177, Rang 4) und Baden-Württemberg (300, Rang 5) trotz der geringeren Bevölkerungsdichten eindeutig überflügelt. Betrachtet man das untere Ende des Rankings, so bestätigen Schlusslicht Mecklenburg-Vorpommern (73, Rang 16) und das dünn besiedelte Brandenburg (86, Rang 13) den Zusammenhang zwischen Bevölkerungsdichte und Arbeitsmarkt. Ein Blick auf das – abgesehen von den Stadtstaaten – am zweitdichtesten besiedelte Saarland (406, Rang 15) verrät jedoch, dass dieser Zusammenhang nicht immer gegeben ist.


Löwenanteil der Vakanzen konzentriert sich auf das Umland der deutschen Großstädte

Auch in diesem Monat bleibt die Zahl der Erwerbstätigen pro ausgeschriebener Stelle auf Städteebene – abgesehen von leichten Schwankungen – im Vergleich zum Vormonat konstant. Ebenso verhält es sich mit dem Ranking. Betrachtet man die Verteilung der Vakanzen zwischen den zehn größten deutschen Städten und deren Umland, so lässt sich ein eindeutiger Trend ausmachen: Mindestens zwei Drittel der Stellen sind in 100 Kilometer Umkreis der jeweiligen Großstädte ausgeschrieben, nicht in der Stadt selbst. Leicht nachvollziehbar ist dies in der Metropolregion Rhein-Ruhr, die auch die beiden Spitzenreiter dieser Auswertung Essen und Dortmund mit je 95 Prozent einschließt. Weniger eindeutig ist allerdings der Zusammenhang beispielsweise in Stuttgart, das mit immerhin 81 Prozent „Umland-Jobs“ aufwarten kann. Drei Ausnahmen bestätigen die Regel: Im Ballungsgebiet München halten sich die Vakanzen in Stadt und Land die Waage, etwas unter 50 Prozent liegt der Anteil der Jobs auf dem Land in der Region Hamburg. Besonders eklatant ist die Diskrepanz allerdings in Berlin, wo lediglich 23 Prozent der ausgeschriebenen Stellen nicht im Stadtgebiet zu finden sind.

Quelle: Jobs.de März 2008, über die Indexierung von 1 Mio. Unternehmens-Websites
 

Umland vs. Stadt: Wo sich die meisten IT-Jobs finden

Deutschlandweit ist auch in diesem Monat die Informationstechnologie mit einem Anteil von 16 Prozent aller ausgeschriebenen Stellen führend, dicht gefolgt von den technischen Tätigkeiten mit 14 Prozent. Betrachtet man nun beispielsweise die Verteilung Stadt-Land der IT-Jobs im Ballungsraum rund um die IT-Hochburg München, die mit einem Anteil von 24 Prozent der Vakanzen im Bereich Informationstechnologie deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegt, so zeigt sich folgendes Bild: Mit einem Anteil von lediglich 34 Prozent liegen die ausgeschriebenen IT-Jobs sogar noch deutlich unter der tätigkeitsunabhängigen „Landquote“ von rund 50 Prozent. Im Bereich der technischen Tätigkeiten verhält es sich genau umgekehrt. Hier liegt der Anteil der „Land-Jobs“ mit 64 Prozent über dem Gesamtschnitt. Ähnlich verhält es sich in den zweit- und drittplatzierten IT-Metropolen Stuttgart und Köln, auch wenn dort die Diskrepanzen weniger frappant sind. In Stuttgart liegt der Land-Anteil bei den IT-Jobs mit 72 Prozent rund zehn Prozentpunkte unter dem Durchschnittswert. Vakanzen im Bereich der technischen Tätigkeiten sind zu 85 Prozent im Stuttgarter Umland zu finden. In Köln bewegen sich die Werte in einem vergleichbaren Rahmen mit „Landquoten“ von 73 Bundesdeutscher Schnitt: 147
 

 

Ländliche Regionen bieten gute Chancen für Azubis

Auch in diesem Monat liegen die Jobs für Angestellte ohne Leitungsfunktion mit einem Anteil von 69 Prozent unangefochten an der Spitze. Erstmals in diesem Monat gleichauf mit jeweils 9 Prozent: Die Anzahl der Vakanzen für Gruppen- & Teamleiter und die Praktikantengesuche. Betrachtet man die mit einem Anteil von insgesamt vier Prozent im bundesdeutschen Schnitt im Mittelfeld platzierten Ausschreibungen von Ausbildungsplätzen, so zeigt sich mit Stadt-Land- Vergleich folgendes Bild: Grundsätzlich überwiegt der Anteil der Ausbildungsplätze in den ländlichen Gebieten. Diese Tendenz ist besonders deutlich ausgeprägt in München, wo die „Landquote“ mit 67 Prozent fast 20 Prozentpunkte über dem Durchschnittswert liegt. Berlin ist die Großstadt mit dem, tätigkeitsübergreifend betrachtet, niedrigsten Anteil an Vakanzen im Umland. Aber auch wenn Azubis im Stadtgebiet bessere Chancen haben, so liegt der Land-Anteil mit 35 Prozent rund 12 Prozentpunkte über dem Mittel.
 

Quelle: Jobs.de März 2008, über die Indexierung von 1 Mio. Unternehmens-Websites
 

Der Jobs.de Index erklimmt absoluten Höchststand seit November 2007

Der Jobs.de Index (kurz: JI) zeigt auf einen Blick, wie sich die Arbeitsmarktlage in Deutschland seit Januar 2007 entwickelt hat. Errechnet wird der JI aus der Gesamtzahl der ausgeschriebenen Stellen, die Jobs.de, die Jobsuchmaschine der JobScout24 GmbH, durch die Indexierung von ca. einer Million Websites deutscher Unternehmen findet. Dieser absolute Wert wird in einen Index umgewandelt, der im Januar 2007 bei 100 startet. Nach einem kontinuierlichen Aufwärtstrend seit Anfang des Jahres 2007 und einem leichten Einbruch zum Jahresabschluss 2007 hat sich das Blatt bereits im Februar 2008 wieder gewendet. Mit einem Wert von 119 Punkten hat der Jobs.de Index im März seinen absoluten Höchststand erreicht.
 

Quelle: Jobs.de März 2008, über die Indexierung von 1 Mio. Unternehmens-Websites
 

Die Zahl des Monats: 23,45
 

Lediglich 23,45 Prozent aller derzeit in Berlin und Umgebung (Umkreis von 100 Kilometer) ausgeschriebenen Stellen sind im Umland zu finden.

Quelle: Jobs.de Jan. 2007 bis März 2008 über die Indexierung von 1 Mio. Unternehmens-Websites
 

Nachgefragt: Würden Sie für einen guten Job aufs Land bzw. in die Stadt ziehen?

Beruf und Karriere haben absolute Priorität – so haben zumindest rund ein Drittel der
JobScout24 Nutzer in einer Umfrage entschieden. Ein knappes weiteres Drittel der Teilnehmer
macht die Entscheidung für oder gegen einen Standortwechsel aus beruflichen Gründen davon
abhängig, ob der Partner einverstanden ist.

*) An dieser Umfrage vom Februar 2008 haben sich insgesamt 1240 JobScout24 Nutzer beteiligt.
 

Zu Gast: Robert Niedergesäß, Erster Bürgermeister von Vaterstetten

Stadt versus Land – eine Gemeinde im „Speckgürtel“ von München Vaterstetten, eine Gemeinde im Osten von München: 20 km vom Marienplatz entfernt, 22.000 Einwohner in insgesamt acht Ortschaften davon 19.000 in den zusammenhängenden „Vororten“ Baldham und Vaterstetten sowie 3.000 in sechs kleineren und ländlichen Dörfern. SBahn, Autobahn, Bundesstraße, alle Schultypen, Kindergärten, steigende Hort- und Krippenplätze, Sportstadion, Vereine, lebendige Partnerschaften, vhs ... die Nähe zum Land und zur Stadt sowie die Herausforderung, neben dem großen Magneten München ein eigenes Profil zu entwickeln. So oder so ähnlich könnte man unsere Gemeinde beschreiben, ein nicht einmaliges Bild im Umland der Metropole. Als ich 1990 mein Abitur am Vaterstettener Humboldt-Gymnasium gemacht habe, hieß die Devise meiner Mitschüler: „Nichts wie weg von dieser Schlafstadt, weg in große Städte und ferne Länder.“ Heute sehe ich einige meiner damaligen Mitschüler mit dem Kinderwagen durch die Gemeinde schieben. Sie sind zurückgekehrt aus der anonymen Großstadt in ihre alte Heimat, dorthin wo sie selbst aufgewachsen sind, wo ihre Eltern nun als Großeltern für sie da sind, dort wo sie ihre eigenen Kinder in einem persönlichen, naturnahen und bekannten Umfeld aufwachsen sehen. Die oben beschriebene Infrastruktur für Familien ist gegeben und wird ausgebaut, wir wollen eine der familienfreundlichsten Gemeinden Oberbayerns werden. Die Familienfreundlichkeit – vom Kleinkind bis zu den Großeltern – ist einer der Zuzugsgründe für junge Familien, die Nähe zur attraktiven Landeshauptstadt gibt die wirtschaftliche Sicherheit in einer boomenden und sicheren Region.
Von der „Schlafstadt zum Lebensort“, so könnte man ein weiteres aktuelles Ziel der Politik umschreiben. Die Menschen wollen in „ihrer“ Gemeinde nicht nur wohnen sondern auch leben: Sport, Kultur, Natur, Soziales, Gastronomie und Geselliges – zu Fuß, mit dem Fahrrad, ganz in der Nähe. Mit der Realisierung von zwei lebendigen Ortszentren – das in Baldham ist gerade fertig geworden, das in Vaterstetten ist noch in Planung – wollen wir Treffpunkte schaffen und die Begegnung – das Event – fördern.
 

Wohnen und arbeiten vor Ort: Unser Wirtschaftsstandort ist noch ausbaufähig. Derzeit gibt es rund 4.500 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in unserer Gemeinde, die meisten Bürger pendeln aber aus. Das Gewerbe ist gut eingebunden im Umfeld; in Parsdorf, da wo das Möbel haust, gibt es ein größeres Gewerbegebiet. Zusammen mit der Nachbargemeinde Poing planen wir zwischen Autobahn und S-Bahn in strategisch bester Lage einen interkommunalen Gewerbepark: neue, moderne und wohnortnahe Arbeitsplätze! Eine Gemeinde, ein Ort, ein Dorf im Umland der Großstadt: man kennt sich, man spricht miteinander, man ist füreinander da. Die Menschen sind in über 100 Vereinen und Organisationen ehrenamtlich und generationenübergreifend – im Mehr-Generationen-Haus –engagiert. Für mich ist es eine große Ehre, für meine Heimatgemeinde – in der meine Familie schon seit fast 90 Jahren zuhause ist – zu arbeiten und sie in eine gute und lebenswerte Zukunft zu begleiten. Mehr Informationen über uns erhalten Sie auch unter
www.vaterstetten.de.
 

Über die JobScout24 GmbH
Als einer der Pioniere für E-Recruiting steht die JobScout24 GmbH seit Jahren für Transparenz und Orientierung im Arbeitsmarkt. Unter ihrem Dach sind die Marken JobScout24 und Jobs.de vereint. Damit verfolgt die JobScout24 GmbH als einer der ersten Anbieter im Markt durch das Zusammenspiel von Online-Stellenbörse JobScout24 und Jobsuchmaschine Jobs.de eine ganzheitliche Produktstrategie. Weitere Informationen finden Sie auch unter www.jobs.de Die JobScout24 GmbH ist Teil der Scout24-Gruppe, deren Angebote rund 7 Millionen Menschen nutzen. Neben JobScout24 zählen AutoScout24, ElectronicScout24, FinanceScout24, FriendScout24, ImmobilienScout24 und TravelScout24 zur Scout24 Gruppe. Scout24 ist ein Teil des Deutsche Telekom Konzerns.

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