Frühjahrsaufschwung am Arbeitsmarkt: Die Entwicklung
des Arbeits- und Ausbildungsmarktes im März 2008
[Crosswater Systems]
2.4.2008
„Die Arbeitsmarktentwicklung wird weiter von der guten
Konjunktur getragen. Die Arbeitslosigkeit ist im März
deutlich gesunken. Die Beschäftigung wächst weiter und
die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften bleibt
auf hohem Niveau“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der
Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise.
Arbeitslosenzahl im März: -110.000 auf 3.507.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -617.000
Arbeitslosenquote im März: -0,2 Prozentpunkte auf 8,4
Prozent
Die Arbeitslosigkeit hat im März bundesweit um -110.000
auf 3.507.000 (West: -76.000 auf 2.271.000; Ost: -34.000
auf 1.236.000) abgenommen. Ein Rückgang in diesem Monat
ist wegen der einsetzenden Frühjahrsbelebung üblich. Die
aktuelle Abnahme ist etwas schwächer als im vergangenen
Jahr, bei vergleichbaren Rahmenbedingungen. Somit
errechnet sich saisonbereinigt ein Rückgang der
Arbeitslosigkeit um 55.000. Gegenüber dem Vorjahr gab es
im März 617.000 Arbeitslose weniger.
Wie schon im Winter
2006/2007 haben die vergleichsweise milde Witterung und
das Saison-Kurzarbeitergeld die üblichen saisonal
bedingten Belastungen in engeren Grenzen gehalten. Der
Anstieg der Arbeitslosigkeit fiel mit +281.000 etwa so
stark aus wie im letzten Jahr. Die anhaltend günstige
Entwicklung der Arbeitslosigkeit beruht vor allem auf
dem konjunkturell bedingten Aufbau
sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung.
Geholfen
haben außerdem die Arbeitsmarktreformen und ein
rückläufiges Arbeitskräfteangebot. Weil sich weniger
saisonal bedingte Arbeitslosigkeit aufgebaut hat, kann
sich im Frühjahr auch weniger saisonale Arbeitslosigkeit
abbauen. Dass die Abnahme im März trotzdem so deutlich
ausfiel, ist ein Beleg dafür, dass der Arbeitsmarkt
weiterhin von der konjunkturellen Entwicklung getragen
wird.
Außerdem hat im März die Ausweitung von
Qualifizierungsmaßnahmen zum Rückgang der
Arbeitslosigkeit beigetragen. Nach Angaben des
Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der
Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Februar
saisonbereinigt um 57.000 gestiegen. Die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat nach
Daten der Bundesagentur für Arbeit, die bis Januar
reichen, saisonbereinigt um 95.000 zugenommen. Durch den
milden Winter und die beschäftigungsstabilisierende
Wirkung des Saisonkurzarbeitergeldes dürften diese
Zuwächse allerdings überzeichnet sein. Nicht
saisonbereinigt ist die Erwerbstätigkeit nach
Berechnungen des Statistischen Bundesamtes von Januar
auf Februar um 39.000 auf 39,63 Millionen gestiegen.
Gegenüber dem Vorjahr hat die Erwerbstätigkeit um
532.000 zugenommen.
Die sozialversicherungspflichtige
Beschäftigung lag im Januar nach der Hochrechnung der BA
bei 27,08 Millionen, gegenüber dem Vorjahr war das ein
Zuwachs von 610.000. Dabei entfällt mehr als die Hälfte
des Beschäftigungszuwachses auf
sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen.
Außerdem
gab es Anstiege bei den Selbständigen und ausschließlich
geringfügig Beschäftigten, während die Zahl der in
Arbeitsgelegenheiten Beschäftigten rückläufig war. Die
nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt
ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland
für den Februar auf 3,50 Millionen und die
Erwerbslosenquote auf 8,1 Prozent.
Das gemeldete
Stellenangebot (einschließlich geförderter Stellen) ist
im März saisonbereinigt um 3.000 gesunken, während die
ungeförderten Stellen für „normale“
sozialversicherungspflichtige
Beschäftigungsverhältnisse, die besser die
Marktentwicklung widerspiegeln, geringfügig um 1.000
zugenommen haben. Nicht saisonbereinigt hat sich der
gesamte Stellenbestand von Februar auf März um 22.000
auf 588.000 Stellen erhöht. Von diesen Stellen waren 86
Prozent sofort zu besetzen. Im Vergleich zum Vorjahr hat
der Bestand um 52.000 abgenommen.
Nach den Daten der BA
nach der ersten Hälfte des Berufsberatungsjahres
2007/2008 stellt sich die Situation am Ausbildungsmarkt
wie folgt dar: Von Oktober 2007 bis März 2008 wurden der
Ausbildungsvermittlung insgesamt 359.200
Ausbildungsstellen gemeldet, dies sind 45.100 mehr als
im Vorjahreszeitraum. Die Zunahme basiert zu einem
großen Teil auf mehr betrieblichen
Ausbildungsplatzangeboten (+42.000 auf 339.200;
außerbetriebliche: +3.200 auf 19.900). Seit Beginn des
Beratungsjahres haben insgesamt 452.200 Bewerber die
Ausbildungsvermittlung bei der Suche nach einer
Lehrstelle eingeschaltet, 83.400 weniger als im Vorjahr.
Damit nimmt nun schon das zweite Jahr in Folge die
Bewerberzahl sowohl in West- als auch in Ostdeutschland
ab.
Ursache für den Rückgang ist zum einen der
demographische Wandel, der sich ganz deutlich auf die
Bewerberzahlen in Ostdeutschland aber auch allmählich in
Westdeutschland niederschlägt. Dieser Rückgang zeigt
sich auch in der weiter sinkenden Zahl von Absolventen
allgemein bildender Schulen. Zum zweiten suchen
Jugendliche bei der aktuell guten Arbeitsmarktsituation
zunächst selbst nach einer Lehrstelle und nehmen die
Dienstleistung der Ausbildungsvermittlung in der Regel
nicht oder erst später in Anspruch. Zuletzt machen sich
auch die intensiven Bemühungen der Bundesagentur für
Arbeit im vergangenen Jahr um die Altbewerber bemerkbar:
So ging die Zahl der Altbewerber aus dem Vorjahr und den
früheren Jahren deutlich stärker zurück als die Zahl der
Bewerber aus dem aktuellen Schulentlassjahr. Für eine
fundierte Einschätzung zur Entwicklung des
Ausbildungsmarktes ist es zum derzeitigen Zeitpunkt zu
früh. So bleibt insbesondere abzuwarten, wie sich das
Meldeverhalten von Jugendlichen und Ausbildungsbetrieben
in den kommenden Monaten ändert.
Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter:
http://statistik.arbeitsagentur.de
Quelle:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
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D-90478 Nürnberg
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