Ein-Euro-Jobs bringen nur einigen bessere Jobchancen
[Crosswater Systems]
14.3.2008
20 Monate nach Beginn eines Ein-Euro-Jobs zeigen sich
bei einigen Teilnehmergruppen positive
Eingliederungswirkungen, bei anderen dagegen nicht. Vor
allem bei westdeutschen Frauen wirkt sich die Teilnahme
positiv auf die Beschäftigungswahrscheinlichkeit aus,
geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt-
und Berufsforschung (IAB) hervor. Allerdings trägt der
Ein-Euro-Job nicht zur Beendigung der Bedürftigkeit bei.
Die Wahrscheinlichkeit, den Hilfebezug zu beenden, ist
sogar geringer als bei vergleichbaren Arbeitslosen ohne
Ein-Euro-Job. Wer an der Maßnahme teilgenommen hat,
akzeptiere eher auch schlecht bezahlte Tätigkeiten und
erhalte somit häufig ergänzende Hartz-IV-Leistungen,
schreiben die IAB-Arbeitsmarktforscher Katrin Hohmeyer
und Joachim Wolff.
Die Wahrscheinlichkeit, eine Stelle zu finden, steigt
durch Ein-Euro-Jobs kurzfristig nur für einige
Teilnehmergruppen. Dazu gehören insbesondere Personen,
die lange nicht beschäftigt waren. Am stärksten aber
profitieren westdeutsche Frauen. Sie haben 20 Monate
nach dem Beginn ihres Ein-Euro-Jobs eine um immerhin
drei Prozentpunkte höhere Wahrscheinlichkeit, eine
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auszuüben,
als vergleichbare Nichtteilnehmerinnen.
„Einsperreffekt“ in den ersten sechs Monaten
Während des Ein-Euro-Jobs nehmen Maßnahmeteilnehmer
seltener eine sozialversicherungspflichtige
Beschäftigung auf als die Mitglieder der
Vergleichsgruppe. Dieser „Einsperreffekt“ tritt auf,
weil Ein-Euro-Jobbern weniger Zeit für Bewerbungen
bleibt und weil sie häufig den Ein-Euro-Job als
Alternative zur regulären Beschäftigung sehen. Erst nach
der Teilnahme an der Maßnahme zeigen sich die positiven
Effekte.
Keine Eingliederungswirkungen bei Jüngeren
Ein-Euro-Jobs werden sehr oft bei jüngeren Arbeitslosen
unter 25 eingesetzt. Sie machen ein Viertel aller
Teilnehmer aus, stellen aber nur gut 10 Prozent der
arbeitslosen Hartz-IV-Empfänger. Bezogen auf die
Wahrscheinlichkeit, im Anschluss einer regulären
Beschäftigung nachzugehen, sind hier keine Erfolge
messbar. Das IAB warnt aber davor, daraus zu schließen,
dass Ein-Euro-Jobs grundsätzlich nutzlos seien. Gerade
Jüngere würden Ein-Euro-Jobs häufig vermeiden wollen und
sich daher verstärkt um einen Arbeits- oder
Ausbildungsplatz bemühen, solange sie keinen
Ein-Euro-Job haben. Dies könnte erklären, warum die
Vergleichsgruppe erheblich höhere Eingliederungszahlen
aufweist als die Teilnehmergruppe.
Auswahl der Teilnehmer verbessern
Da Ein-Euro-Jobs nicht bei allen Gruppen die Jobchancen
erhöht haben, empfehlen die IAB-Forscher grundsätzlich,
die Teilnehmer gezielter auszuwählen.
Zu bedenken sei aber auch, dass Ein-Euro-Jobs nicht nur
zur Verbesserung der unmittelbaren Jobchancen dienen.
Vielmehr würden sie ebenso genutzt, um die
Arbeitsbereitschaft von Arbeitslosen zu prüfen oder die
soziale Integration zu fördern. Der Erfolg von
Ein-Euro-Jobs lasse sich daher nicht ausschließlich
anhand der Beschäftigungswahrscheinlichkeit im
Beobachtungszeitraum von 20 Monaten beurteilen, betonen
die Nürnberger Arbeitsmarktforscher.
Im Jahr 2007 haben mehr als 750.000 Personen einen
Ein-Euro-Job angetreten. In der Regel beträgt die Dauer
6 Monate.
Die IAB-Studie kann unter
http://doku.iab.de/kurzber/2008/kb0208.pdf
abgerufen werden.
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der
Bundesagentur für Arbeit (IAB)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Wolfgang Braun,
Christiane Spies, Joß Steinke
90327 Nürnberg
Telefon (0911) 179-1946
E-Mail wolfgang.braun@iab.de
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