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Beck präsentiert Blueprint zum Employer Branding - ein ganzheitlicher Ansatz

[Crosswater Systems] 12.3.2008 /ghk

Mit der unendlichen Leichtigkeit des routinierten Rhetorikers trat Professor Dr. Christoph Beck ans Rednerpult und eröffnete am 3. März 2008 vor 80 Teilnehmern den zweiten Recruiting Convent auf Schloss Bensberg.

Prof. Dr. Christoph Beck

Prof. Dr. Christoph Beck

Der Initiator des Recruiting Insider Kongress hielt sich nicht lange mit Floskeln auf, sondern stimmte das Auditorium auf das Kernthema ein: "Handelst Du schon oder rekrutierst Du noch?"

Das Recruiting 2008 hat sich, führte Beck aus, auf der Kandidaten-Seite dramatisch geändert: Unzählige Bewerber-Ratgeber empfehlen den Kandidaten ein gesteigertes Selbstmarketing, es gilt aufzufallen - um nahezu jeden Preis einer gekünstelten Originalität. Dabei werden sich die Bewerber immer ähnlicher.

Im stilvollen Ambiente des Ballsaals im Schloss Bensberg bei Köln spannte Beck gleich den Themenbogen der Veranstaltung: Es gilt für den Recruiting Congress 2008, die Menschen zusammenzubringen, Anregungen und Denkanstöße zu geben, ein Ambiente des Gedankenaustausches herzustellen und die Leidenschaft für das Recruiting zu schaffen.

Jerome Ternynck

Jerome Ternynck

Zum Auftakt der Vortragsreihe zog Jerome Ternynck, CEO MrTed Ltd., in seiner Präsentation "International Report: Transition in the Recruiting Process Outsourcing market" ein vorläufiges Resumee zum viel diskutierten war for talents: "Der Kampf um die Talente ist entschieden - die Kandidaten haben gewonnen". Vorbei die schöne Herrlichkeit, als sich Arbeitgeber noch vom Glanz ihres Produkt-Image blenden liessen, fortan müssen sie sich den Realitäten des Employer Branding stellen.

Ganzheitlicher Ansatz

In seiner Keynote-Präsentation servierte danach Professor Dr. Christoph Beck im leicht-lockeren Stil eines professionellen TV-Moderators anspruchsvolle Kost: Blueprint des Employer Brandings oder der erste ganzheitliche Ansatz.

"Wenn einige der Beiträge zum Employer Branding nicht geschrieben worden wären, wären sie zumindest ein Beitrag zum Umweltschutz gewesen".
(Prof. Dr. Christoph Beck)

Bisher haben sich Akademiker und Praktiker eher mit Fragmenten des Employer Branding auseinandergesetzt, so Beck. "Jetzt ist es an der Zeit, einen ganzheitlichen Ansatz zu präsentieren, und das ist angesichts der Vielzahl von Einflussgrössen nicht ohne eine gewisse Komplexität möglich". Beck brachte das Kunststück fertig, die Einflussgrössen und Rahmenbezüge in einem einzigen Diagramm übersichtlich darzustellen und zu präsentieren - inhaltlich waren die Abhängigkeiten und Kommunikationsbeziehungen aber alles andere als leichte Kost.

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Entscheidender Einflussfaktor ist das Corporate Branding und der Bekanntheitsgrad eines Arbeitgebers, also die Summe des Produktimages und die Eigenschaften einer Firma als Arbeitgeber. Es gilt, die Arbeitgebermarke korrekt zu positionieren und diese Positionierung durch Multiplikatoren zu kommunizieren.

Dabei setzt sich die Markenbekanntschaft aus drei Bekanntheitsfaktoren zusammen, dem Unternehmen, dem Arbeitgeber und den Produkten. Aus der Markenbekanntheit lässt sich die Attraktivität des Unternehmens für Bewerber ableiten. Eine Analyse dieser Einflussgrössen führt zu einer besseren Positionierung des Arbeitgebers gegenüber der angestrebten Zielgruppe (Bewerber) und deren individuellen Präferenzen.

Doch als nächstes gilt es festzustellen, was der Bewerber denn erwartet, warum sich der Bewerber für das Unternehmen entscheiden sollte.

Spätestens jetzt - so Beck in seiner Begründung - sind Recruiter bei der Entscheidungstheorie und der Auseinandersetzung mit einem Präferenzmodell angelangt: Aufgabe des Personalmarketings ist es, Präferenzen für das eigene Unternehmen zu schaffen, den richtigen Job im Unternehmen dem Bewerber nach dessen eigenem Präferenzmodell darzustellen. Dabei ist es klar, daß Informationen im Recruiting-Prozess unvollständig und intransparent sind und demzufolge zu Entscheidungen unter Unsicherheit führen. Beck warnte auch davor, das Produktmarketing mit dem Personalmarketing gleichzusetzen. Unternehmen mit hohem Produktimage können dies nicht zwangsläufig auf die Arbeitgeber-Marke transportieren.

Bewerber entscheiden sich nach ihren individuellen Präferenz-Kriterien:

1. Welche Attraktivität hat die angebotene Tätigkeit,
2. Welche Präferenzen bietet der Arbeitgeber,
3. Welche Präferenzen bietet eine Tätigkeit in der Branche des Arbeitgeber?
4. Welche Präferenzen bietet der Standort des Arbeitgebers für den Bewerber?

Becks Fazit: Präferenzbildung ist die Meta-Funktion für das Personalmarketing.

    Das Unternehmen hat sich als Arbeitgebermarke und damit als ein Nutzenbündel mit spezifischen, gleichzeitig nachhaltig differenzierenden Merkmalen so zu präsentieren, dass die Substanz eines Unternehmens als Arbeitgeber im Mittelpunkt steht

    Employer Branding muss vor dem Hintergrund seiner Komplexität, den Zusammenhängen und Wirkungsweisen betrachtet werden

    Die Meta-Funktion des Personalmarketings ist die Präferenzbildung

    Das Unternehmen als Arbeitgeber wird zum Entscheidungsobjekt für die relevanten Zielgruppen.

    Employer Branding stellt sicher, dass die Entscheider (=relevanten Zielgruppen) das Unternehmen zunächst in ihren Präferenzraum mit aufnehmen, die wahrgenommenen Nutzenvorteile (Markenwert) sich mittelbar bzw. unmittelbar in den Präferenzentscheidungen niederschlagen und die Differenzierung von den konkurrierenden Angeboten der Wettbewerber nachhaltig erreicht bzw. sichergestellt wird.

    Die Präferenzentscheidung für oder gegen einen Arbeitgeber wird von weiteren Faktoren, wie z.B. Attraktivität der Branche und/oder der Standorte, der persönlichen Lebenssituation etc. entscheidend beeinflusst. Der Bekanntheitsgrad eines Unternehmens beeinflusst direkt oder indirekt das Präferenz- bzw. Bewerberverhalten

    Es ist Zeit, sich wesentlich mehr mit der Zielgruppe, ihren Erwartungen, Wünsche etc. und insbesondere, im Hinblick auf den Einsatz der Kommunikationsinstrumente, mit ihrem Mediennutzungsverhalten zu beschäftigen und dem Involvement.

Ausblick

Mit den stringent dargestellten Beziehungsfelder des Employer Branding in einem ganzheitlichen Bezugsrahmen rückt Beck das Thema Employer Branding stärker in die Richtung einer systemorientierten Managementtheorie, deren Grundlagen durch die Management-Kybernetik von Stafford Beer und die Theorie der Entscheidung unter Unsicherheit von Hans Ullrich formuliert wurden. Die Kenntnis der Präferenzrelationen der Bewerber gewinnen im Employer Branding eine wichtige Relevanz. 

Ein amerikanisches Management-Bonmot suggeriert: "You can't manage what you can't measure". Ob Becks "Steilvorlage" des ganzheitlichen Bezugsrahmens eine stärkere empirische Forschung über die Teilbeziehungen im Employer Branding nach sich zieht, wird sich zeigen. 


 Weiterführende Links
 
 
  1. Employer Branding – Ein ganzheitlicher Bezugsrahmen!
     
  2. Employer Brandung: Der Bezugsrahmen als Blueprint
     
  3. Recruiting Convent 2008
     
  4. MrTed - Technology for Talent
     
  5. Die Entwicklung des St. Galler Management-Modells
     
  6. Ten Pints of Beer. Stafford Beer - The Rationale of his Cybernetic Books
     
  7. Prof. Dr. Manfred Kirchgeorg: Ist Ihr Unternehmen fit für den "War for Talents"?
     
  8. Grandhotel Schloss Bensberg
     

+++ Ein Presse-Service von Crosswater Systems Ltd. zu den Themengebieten e-Recruiting, Jobbörsen, Arbeitsmarkt, Personaldienstleistungen, Human Resources Management. Die in den Firmen-Pressemitteilungen vertretenen Meinungen müssen nicht notwendigerweise mit der Redaktion von Crosswater Systems übereinstimmen +++
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