Kienbaum-Studie zum Arbeitsmarkt in Osteuropa: Kampf
um die Besten ist entbrannt
[Crosswater Systems]
28.1.2008
Gummersbach - Der „War for Talents“ hat
Osteuropa erreicht: Geeignete Bewerber für ihre
Expansionspläne zu finden, bereitet vielen Unternehmen
in den östlichen EU-Ländern Schwierigkeiten. Besonders
problematisch ist die Situation in der Slowakei: 96
Prozent der Firmen beklagen einen Bewerbermangel für
Führungspositionen im Bereich Forschung und Entwicklung,
neun von zehn suchen händeringend Mitarbeiter für
Organisation und EDV und 82 Prozent haben
Schwierigkeiten, Führungskräfte für das Controlling zu
finden. Auch Angestellte für die Bereiche Forschung und
Entwicklung sowie Controlling sind in der Slowakei für
rund die Hälfte der Unternehmen kaum verfügbar.
Weniger prekär ist die Lage auf den Arbeitsmärkten in
Ungarn und Polen, doch auch hier gibt es Engpässe:
Beispielsweise hat fast die Hälfte der Firmen in Polen
Schwierigkeiten, leitende Positionen in der Forschung
und Entwicklung zu besetzen. In Ungarn gibt es sogar
bereits Engpässe bei den ungelernten Arbeitern bzw. den
Vor- und Facharbeitern.
In Tschechien war die Lage auf dem Arbeitsmarkt bisher
noch relativ entspannt, doch durch die wirtschaftliche
Dynamik in den Nachbarländern wird das Angebot sowohl an
Fach- als auch an Führungskräften mittlerweile auch dort
knapp. Petr Hruska, Geschäftsführer bei Kienbaum
Tschechien, warnt, dass sich die Lage weiter
verschlechtern könnte: „Unsere technischen Universitäten
haben freie Plätze, aber immer weniger junge Menschen
interessieren sich für diese Fächer.“
Dies sind Ergebnisse der Kienbaum-Studie zum
Arbeitsmarkt in Osteuropa, zu der 187 überwiegend
deutsche Unternehmen in Tschechien, Ungarn, Polen und
der Slowakei befragt wurden. Außerdem flossen die
Auskünfte von 188 Studentinnen und Studenten
unterschiedlicher Fachrichtungen aus den genannten
Ländern in die Studie ein.
Arbeitgeberwahl: Karrierechancen und Arbeitsklima
ausschlaggebend
Welche Faktoren sind entscheidend für die Bewertung
eines Unternehmens aus der Sicht potentieller Bewerber?
Wichtig ist ihnen, dass das Unternehmen solide ist und
einen bekannten Namen hat. Wenn es konkret um die Wahl
des Arbeitgebers geht, achten die jungen Menschen
mindestens so stark auf Arbeitsklima und Karrierechancen
wie auf das Gehalt. Auch auf Work-Life-Balance legen die
Nachwuchskräfte großen Wert. „Wer im Wettbewerb um die
besten Köpfe erfolgreich sein will, muss diese
Anforderungen und Präferenzen seiner potentiellen
Mitarbeiter berücksichtigen. Das erfordert Anstrengungen
in allen Teilen des Unternehmens“, sagt Petr Hruska.
Um Mitarbeiter langfristig an sich zu binden, sollten
die Firmen den jungen Menschen möglichst frühzeitig
Verantwortung für eigene Projekte übertragen und
Gehaltssteigerungen in Aussicht stellen. Eindeutig ist
die Präferenz der befragten Studenten bei der Frage nach
der Branche, in der sie gerne arbeiten möchten: In allen
vier Ländern steht der Bereich Finance/ Banking/
Versicherungen auf Platz eins der Liste der
Wunscharbeitgeber.
Eine positive Nachricht für deutsche Unternehmen: Bei
der Nationalität des Wunscharbeitgebers sind sie in
allen vier Ländern unter den Top drei. Am beliebtesten
sind deutsche Firmen in Tschechien (64 Prozent) und in
der Slowakei (60 Prozent).
Standort Osteuropa: Nur bedingt attraktiv
Weniger zufrieden sind ausländische Unternehmen mit den
Arbeitskosten in Osteuropa – noch vor wenigen Jahren
einer der Hauptgründe, warum Firmen Standorte dorthin
verlagert haben: Am größten ist die Unzufriedenheit in
der Slowakei (74 Prozent sind weniger zufrieden bzw.
unzufrieden), gefolgt von Tschechien (71 Prozent), Polen
(63 Prozent) und Ungarn (59 Prozent). Und der Trend ist
eindeutig: In Tschechien, Ungarn und der Slowakei
erwarten mehr als zwei Drittel der Unternehmen künftig
weiter steigende Löhne. In Polen hält sich diese
Einschätzung mit der Prognose stagnierender Gehälter die
Waage.
Die Reaktionen der Firmen auf die steigenden
Personalkosten variieren von Land zu Land: Während in
Tschechien und Polen rund ein Drittel der Unternehmen
plant, seinen Sitz oder einzelne Geschäftsteile ins
Ausland zu verlagern, tut dies in der Slowakei ein
Viertel und in Ungarn nur acht Prozent.
Doch welche Arbeitsleistung erbringt das Personal für
diese Löhne? Einzig in Tschechien sind zwei Drittel der
befragten Firmen mit der Produktivität ihrer Mitarbeiter
zufrieden. In Ungarn und Polen zeigt sich rund die
Hälfte der Unternehmen weniger zufrieden bzw.
unzufrieden, in der Slowakei sind es sogar 80 Prozent.
Erfolgsfaktor Personalberatung
Trotzdem stehen die Zeichen weiterhin auf Wachstum: Rund
80 Prozent der Unternehmen in allen vier Ländern planen,
bis 2010 mehr Personal einzustellen. Gerade
internationale Unternehmen haben daher ihr Werben um gut
ausgebildete junge Menschen in den osteuropäischen
EU-Staaten intensiviert. Die Folge: Immer mehr
Mitarbeiter werden direkt abgeworben. Das ist für rund
ein Drittel der Unternehmen in Polen, Ungarn und
Tschechien ein relevantes Problem – in der Slowakei ist
es sogar die Hälfte. Um in diesem harten Konkurrenzkampf
zu bestehen, greifen die Unternehmen verstärkt auf die
Dienste von Personalberatern zurück. „Unternehmen, die
meinen, allein mit Geld locken zu können, werden das
Nachsehen haben. Professionelles Recruiting und eine
strategisch geplante Personalentwicklung sind wichtige
Bausteine für dauerhaften Geschäftserfolg“, sagt Petr
Hruska.
Für weitere Informationen zu der Studie
„Personalsituation in Osteuropa 2006/2007“ steht Erik
Bethkenhagen gerne zur Verfügung. Telefon: (02261)
703–579, E-Mail:
erik.bethkenhagen@kienbaum.de.
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