Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Dezember und
im Jahr 2007
[Crosswater Systems]
4.1.2008
„Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im Dezember 2007
jahreszeitlich bedingt gestiegen. Die gute Konjunktur
und das Beschäftigungswachstum ließen die
Arbeitslosigkeit 2007 im Jahresdurchschnitt deutlich
sinken. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist nach wie
vor hoch und lässt erwarten, dass sich der
Beschäftigungsaufbau auch 2008 fortsetzt.“, erklärte der
Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA),
Frank-J. Weise.
Arbeitslosenzahl im Dezember: +28.000 auf 3.406.000
Arbeitslosenquote im Dezember: unverändert 8,1 Prozent
Arbeitslosenzahl im Jahr 2007: 3.776.000
Arbeitslosenquote im Jahr 2007: 9,0 Prozent
Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im Dezember um 28.000
auf 3.406.000 erhöht (West: +6.000 auf 2.231.000; Ost
+22.000 auf 1.176.000). Der Anstieg war deutlich
geringer als im Durchschnitt der letzten drei Jahre
(+98.000), aber etwas stärker als im Dezember 2006
(+13.000). Saisonbereinigt errechnet sich erneut eine
kräftige Abnahme der Arbeitslosigkeit von 78.000. Der
Trend der vergangenen Monate setzt sich damit sogar noch
verstärkt fort. Ursachen sind vermutlich zum einen das
milde Wetter und damit kaum witterungsbedingte
Entlassungen. Zum anderen wirkt auch das 2006
eingeführte Saisonkurzarbeitergeld entlastend auf die
Arbeitslosigkeit. Die Winterarbeitslosigkeit wird damit
vermindert. Das Saisonbereinigungsverfahren kann dies
allerdings erst zum Teil berücksichtigen. Gegenüber dem
Vorjahr wurden im Dezember 602.000 weniger Arbeitslose
gezählt. Der Rückgang beruht vor allem auf dem
konjunkturell bedingten Aufbau
sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Die Zahl
der Erwerbstätigen im Inland ist im November nach
vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes
saisonbereinigt um 36.000 gestiegen. Nicht
saisonbereinigt nahm sie um 51.000 auf 40,37 Millionen
zu. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Erwerbstätigkeit
um 624.000 erhöht. Die sozialversicherungspflichtige
Beschäftigung lag im Oktober nach Schätzungen der BA bei
27,48 Millionen; das ist gegenüber dem Vorjahr ein
Zuwachs um 575.000. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom
Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit
belief sich in Deutschland für den November auf 3,48 Mio,
die Erwerbslosenquote auf 7,9 Prozent. Das gemeldete
Stellenangebot ist im Dezember saisonbereinigt um 9.000
gestiegen. Nicht saisonbereinigt gab es im Dezember
546.000 Stellen; 46.000 weniger als vor einem Jahr.
Neben den gemeldeten Stellen kennt die BA noch
zusätzliche Stellen, unter anderem gemeldet von privaten
Arbeitsvermittlern, aus der Job-Börse sowie dem
Job-Roboter. Insgesamt belief sich die Zahl der der
BA-bekannten Stellen im Dezember somit auf 939.000
Angebote, 142.000 mehr als vor einem Jahr.
Zunehmende Kräftenachfrage infolge der guten Konjunktur
und ein leicht rückläufiges Kräfteangebot haben die
Arbeitslosigkeit 2007 deutlich sinken lassen. Im
Jahresdurchschnitt waren bundesweit 3.776.000 Menschen
arbeitslos, 711.000 weniger als im Vorjahr (West:
-521.000 auf 2.486.000; Ost: -190.000 auf 1.291.000).
Rückgänge gab es sowohl im Rechtskreis des SGB III
(Arbeitslosenversicherung) als auch im Rechtskreis des
SGB II (Grundsicherung für Arbeitsuchende). Im
Rechtskreis SGB II fiel die Abnahme allerdings geringer
aus. Das liegt vor allem daran, dass von der guten
Konjunktur zunächst Beschäftigte profitieren, indem
weniger ihre Arbeitsstelle verlieren. Zum anderen können
Menschen, die erst kurze Zeit arbeitslos gemeldet sind
und damit näher am Arbeitsmarkt, eher wieder eine
Beschäftigung finden. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf
alle zivilen Erwerbspersonen, belief sich im
Jahresdurchschnitt 2007 auf 9,0 Prozent. Im Vergleich
zum Vorjahr sank sie um 1,8 Prozentpunkte. In
Ostdeutschland war sie auch 2007 mit 15,1 Prozent nach
wie vor deutlich größer als in Westdeutschland mit 7,5
Prozent.
Im Rahmen der Nachvermittlungsaktion auf dem
Ausbildungsmarkt hat sich die Zahl der Ende September
2007 noch unvermittelten Bewerber für Ausbildungsplätze
bisher um 16.300 auf 12.800 verringert. Mehr als die
Hälfte der versorgten Jugendlichen (9.500) fand eine
betriebliche oder schulische Ausbildung, einen
Studienplatz oder nahm ein anderes
Qualifizierungsangebot an. Darüber hinaus gab es noch
Bewerber- und Stellenmeldungen für das bereits begonnene
Ausbildungsjahr, vor allem weil Ausbildungsverträge
wieder gelöst oder Jugendliche die Ausbildung nicht
angetreten hatten. Von den neuen Bewerbern waren im
Dezember 14.000 noch unversorgt und 4.600 der gemeldeten
Lehrstellen waren noch unbesetzt.
Im Jahr 2007 hat die BA 42,8 Milliarden Euro eingenommen
und 36,2 Milliarden Euro ausgegeben. Damit ergibt sich
ein Überschuss in Höhe von 6,6 Milliarden Euro.
Ursprünglich war ein Defizit von 4,3 Milliarden Euro
vorgesehen.
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