Arbeitsmarkt Zukunft: Deutsche Unternehmen setzen auf
Megatrends
Crosswater Systems
24.12.2007
Unternehmen, die Megatrends frühzeitig erkennen und
bedienen, haben einen entscheidenden Vorsprung im
Wettbewerb. Mehr als die Hälfte der Unternehmen in
Deutschland sieht deshalb im Aufspüren von Megatrends
eine der wichtigsten Herausforderungen. Jeder zehnte
Betrieb will beispielsweise Ist-Daten und Kennzahlen
künftig stärker erfassen und auswerten, um sie für
Zukunftsprognosen zu nutzen. 45 Prozent sehen allerdings
Nachholbedarf beim Prozessmanagement. Das Ziel: Bereits
zum Jahreswechsel sollen wichtige Weichen zum künftigen
Umgang mit Megatrends gestellt werden. Das ergibt die
Potenzialanalyse Megatrends von Steria Mummert
Consulting in Zusammenarbeit mit dem IMWF Institut für
Management- und Wirtschaftsforschung.
Die Auswirkungen von Megatrends schätzen die Befragten
für die verschiedenen Bereiche des Unternehmens sehr
unterschiedlich ein. Rund 40 Prozent der Fach- und
Führungskräfte erwarten vor allem für das Management,
Marketing sowie im Vertrieb konkrete Auswirkungen von
Megatrends. In der Produktion werden sich die großen
Zukunftsentwicklungen nach Ansicht von nur einem Viertel
der Befragten unmittelbar bemerkbar machen.
Um Megatrends frühzeitig zu erkennen, sind umfangreiche
interne Datenauswertungen und Marktforschungen
notwendig. Die Datenerfassung fällt in den verschiedenen
Branchen sehr unterschiedlich aus. 54 Prozent der
Finanzdienstleister haben ein umfassendes System zur
Kennzahlenbestimmung eingeführt, um sich abzeichnende
Megatrends in ihre Geschäftsstrategie einbinden zu
können. Im Gesundheitswesen verfügen 40 Prozent über ein
entsprechend gutes Prozessmanagement. Die
Telekommunikations-, IT- und Medienbranche will hier
künftig stärker investieren. Bisher haben nur 30 Prozent
der befragten Unternehmen ihre Abläufe so angepasst,
dass fundierte Trendprognosen möglich sind.
Ein funktionierendes Prozessmanagement im Umgang mit
Megatrends macht sich auch im Geschäftserfolg bemerkbar,
zeigt die Untersuchung. Die befragten Unternehmen, deren
Umsatzprognosen auf Wachstum stehen, haben auch
mehrheitlich in das Aufspüren von Megatrends investiert.
Knapp jeder zweite Umsatzgewinner verfügt bereits über
eine detaillierte Erfassung von Kennzahlen. Diese Daten
dienen den Unternehmen als Basis für Trendprognosen und
werden regelmäßig ausgewertet. Bei den Umsatzverlierern
stellt dagegen nur jedes fünfte Unternehmen den
Ist-Zustand der Geschäftsentwicklung anhand von
Kennzahlen fest und wertet die Daten mit Blick auf die
Zukunftsentwicklung aus.
Klare Unterschiede werden zudem bei der Größe der
befragten Unternehmen sichtbar. Während 55 Prozent der
Konzerne mit mehr als 1.000 Mitarbeitern über ein gutes
Prozessmanagement verfügen, um Megatrends aufzuspüren,
liegt der Anteil in kleinen und mittleren Betrieben
deutlich niedriger. So beträgt die Quote im Mittelstand
nur 37 Prozent und bei kleineren Unternehmen 27 Prozent.
Diese Defizite im Prozessmanagement zeigen, dass
deutsche Unternehmen die Potenziale künftiger
Entwicklungen noch nicht voll ausschöpfen.
Hintergrundinformationen
Der Berichtsband Megatrends stellt die Ergebnisse einer
Online-Befragung dar, die im Auftrag von Steria Mummert
Consulting in Kooperation mit dem IMWF Institut für
Management- und Wirtschaftsforschung durchgeführt wurde.
Die Daten wurden vom 21. September bis 26. September
2007 erhoben. 361 Fach- und Führungskräfte nahmen an der
Umfrage teil.
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