WeGebAU-Programm: Nur jeder achte Betrieb nutzt die
geförderte Weiterbildung
[Crosswater Systems]15.12.2007
Die Instrumente des WeGebAU-Programms, mit denen die
berufliche Weiterbildung von älteren und
geringqualifizierten Beschäftigten gefördert werden,
haben bisher wenig Anklang gefunden. Das zeigt eine am
Montag veröffentlichte Studie des Instituts für
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Nur knapp die
Hälfte aller Betriebe weiß davon, und nur ein Achtel hat
die Förderung für seine Mitarbeiter bis jetzt in
Anspruch genommen. Insbesondere kleine Betriebe nutzen
das WeGebAU-Programm wenig, so das IAB. Gut die Hälfte
der Betriebe, die Erfahrung mit den geförderten
Weiterbildungen haben, beurteilen die Ergebnisse jedoch
positiv. Etwa ein Drittel urteilt neutral und nur sechs
Prozent negativ.
Selbst die Betriebe, die von der Förderung der
betrieblichen Weiterbildung wussten, haben sie kaum
genutzt – und dies, obwohl der Fachkräftebedarf zunimmt
und Ältere zukünftig länger arbeiten müssen.
Über drei Viertel der Betriebe, die das Programm kannten
und nicht nutzten, gaben an, dass für die geförderte
Weiterbildung kein betrieblicher Bedarf bestehe. Ein
knappes Fünftel der Betriebe berichtete, es sei
schwierig, die Mitarbeiter für die Zeit der
Weiterbildung freizustellen. Nur rund jeder zehnte
Betrieb verwies auf ein mangelndes
Weiterbildungsinteresse der Arbeitnehmer. Hohe Kosten
oder ein großer Verwaltungsaufwand sind nach
Einschätzung der Betriebe ebenfalls keine größeren
Hindernisse für die Nutzung der Förderinstrumente.
Geringer Bekanntheitsgrad
Bedenklich sei, dass mehr als die Hälfte der Betriebe
mit weniger als 100 Beschäftigten keine der Maßnahmen
kenne oder dazu keine Angaben machte, betonen die
Autoren der IAB-Studie. Gerade kleinere Betriebe stehen
im Fokus des Programms. Bei den größeren Betrieben ist
die Lage besser. Insgesamt kennt rund die Hälfte der
Betriebe zumindest eine der im Rahmen von WeGebAU
geförderten Maßnahmen.
„Die Grundvoraussetzung für einen effektiven Einsatz der
Instrumente, nämlich ein durchgängig hoher
Bekanntheitsgrad, war in der Vergangenheit somit nicht
erfüllt“, schreiben die Arbeitsmarktforscher Margit Lott
und Eugen Spitznagel. Sie empfehlen mehr Information und
Werbung für das Programm, um die Nutzung insbesondere
bei kleinen Betrieben zu erhöhen: „Es sollte bei
Arbeitnehmern und Arbeitgebern das Bewusstsein dafür
geschärft werden, dass die berufliche Weiterbildung
sowohl für den Erhalt der individuellen
Beschäftigungsfähigkeit als auch im Hinblick auf den
gesamtwirtschaftlich steigenden Fachkräftebedarf von
zentraler Bedeutung ist.“
Die IAB-Studie kann unter
http://doku.iab.de/kurzber/2007/kb2307.pdf
abgerufen werden.
Das WeGebAU-Programm
WeGebAU steht für Weiterbildung Geringqualifizierter und
beschäftigter Älterer im Unternehmen. Das Programm soll
durch präventive Maßnahmen die Arbeitsmarktchancen der
beiden Gruppen erhöhen.
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der
Bundesagentur für Arbeit (IAB)
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