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Wie läuft Ihre Stellenanzeige? Neue Möglichkeiten für Personalchefs bei der Reichweitenmessung im e-Recruiting

[Crosswater Systems] 10.11.2007/ghk.

Im e-Recruiting geht es für Personaler nicht nur darum, die Quantität der eingegangenen Bewerbungen nach "Vertriebskanal" Papier, e-Mail oder Online-Bewerbung sowie die Herkunftsquelle zu messen. Unmittelbar bei Veröffentlichung eines Stellenangebots auf der Firmenwebseite sollten Personaler sich über die Besucherfrequenz d.h. die Reichweite Gedanken machen und diese Meßwerte erheben und analysieren.

Die Welt war noch in Ordnung, als Opa im mittelständischen Familienbetrieb die Personal-Einstellungen noch selbst vornahm. Ging es um die Besetzung einer Stelle im Büro, in der Finanzbuchhaltung oder um eine Stelle als Lagerarbeiter, dann war ganz klar, daß in der Lokal-Zeitung inseriert wird. War jedoch eine anspruchsvolle Tätigkeit als Führungskraft mit Personalverantwortung auszuschreiben, ging fast automatisch die Veröffentlichung dieser Stelle an die Anzeigenabteilung der überregionalen Frankfurter Allgemeinen Zeitung oder an die Süddeutsche Zeitung.  

Heutzutage, im Zeitalter des World Wide Webs, liegen die Dinge nicht mehr so ganz einfach. Der naheliegende Schritt zur Besetzung einer Vakanz ist die Veröffentlichung einer Stellenanzeige auf der Karriere-Seite des Unternehmens. Dann heißt es "Warten auf Godot", die Personaler warten den Bewerbungseingang ab, der per Post, per e-Mail oder gar per Online-Erfassungs-Formular auf der Webseite gelandet wird.

Doch die abwartende Haltung hat ihren Preis. Im besten Fall finden sich gute Kandidaten, doch in den Zeiten des Fachkräftemangels kann diese passive Wartehaltung bestraft werden, weil sich der ganze Bewerbungsvorgang unnötigerweise in die Länge zieht. Im modernen Slang der Human-Resource-Manager hört sich das "Time-to-Hire" wie eine Botschaft an, die Untätigkeit abzustellen und aktiv die Einstellungsphase zu verkürzen.

Einer der frühen Phasen in diesem Prozess ist die Leseranalyse der Online publizierten Stellenanzeige. Dies kann ein Frühindikator zum erwarteten Bewerbungseingang sein - und die realistische, auf Fakten und Messungen basierte Analyse kann im Gegensatz zum Bauchgefühl wertvolle Hinweise geben, wie die Einstellungskampagne läuft.

Die oft gescholtene Jobbörse der Arbeitsagentur hatte bei ihrem Relaunch im Dezember 2004 dieses Konzept aufgegriffen und die Anzahl der Lesevorgänge einer Stellenanzeige gezählt und auch bei jeder einzelnen Stellenanzeige veröffentlicht. So konnte das inserierende Unternehmen erkennen, wie hoch das Bewerberinteresse war.

Vorsicht Technik: Wie Wikipedia das HTTP-Protokoll erläutert  

Das Hypertext Transfer Protocol (HTTP, engl. Hypertext-Übertragungsprotokoll) ist ein Protokoll zur Übertragung von Daten über ein Netzwerk. Es wird hauptsächlich eingesetzt, um Webseiten und andere Daten aus dem World Wide Web (WWW) in einen Webbrowser zu laden. HTTP gehört der so genannten Anwendungsschicht etablierter Netzwerkmodelle an. Die Anwendungsschicht wird von den Anwendungsprogrammen angesprochen, im Fall des HTTP ist dies meistens ein Webbrowser. Im ISO/OSI-Schichtenmodell entspricht die Anwendungsschicht der Schicht 5–7. Im Kern ist HTTP ein zustandsloses Protokoll. Das bedeutet auch, dass nach erfolgreicher Datenübertragung die Verbindung zwischen den beiden Kommunikationspartnern nicht aufrechterhalten zu werden braucht. Sollen dann weitere Daten übertragen werden, muss zunächst eine weitere Verbindung aufgebaut werden. Auch ein zuverlässiges Mitführen von Sitzungsdaten kann erst auf der Anwendungsschicht durch eine Sitzung implementiert werden. Durch Erweiterung seiner Anfragemethoden, Header-Informationen und Statuscodes ist das HTTP allerdings nicht auf Hypertext beschränkt, sondern wird zunehmend zum Austausch beliebiger Daten verwendet. Zur Kommunikation ist HTTP auf ein zuverlässiges Transportprotokoll angewiesen. In nahezu allen Fällen wird hierfür TCP verwendet. Das Protokoll wurde 1989 von Tim Berners-Lee am CERN zusammen mit dem URL und der HTML entwickelt, wodurch praktisch das World Wide Web (WWW) geboren wurde.
(Quelle: Wikipedia)

Beispiel gefällig? Die Firma Supreme NewMedia GmbH veröffentlichte in der Jobbörse der Arbeitsagentur unter der Referenznummer: 10000-1012623243-S ein Stellenangebot für einen Programmierer/in. Publiziert wurde die Anzeige am 26.10.2007, seither wurde die Stellenanzeige insgesamt 633 Mal aufgerufen.

Diese Zahl sagt lediglich etwas über die Gesamtmenge der Leserschaft, weitere Details bleiben im Dunkeln.

Auftritt: Google Analytics

Wie eine solche Leseranalyse mit relativ einfachen und kostenlosen Werkzeugen und ohne zeitintensives Rechnen möglich ist, wird in den folgenden Abschnitten dargestellt. Basis einer solchen Analyse ist das Traffic-Analyse-Tool "Google Analytics", das für jeden Betreiber einer Webseite kostenlos zur Verfügung steht.

Die Idee ist eigentlich nicht neu. Schon bei der Entwicklung des World Wide Webs wurde ein Datenaustauschprotokoll definiert, in dem der gesamte Datenverkehr zwischen dem Browser des Surfers und dem Server des Internet Service Providers minutiös aufzeichnet und speichert. Welche Seite wird aufgerufen? Wann erfolgte der Zugriff? Über welche technischen Eigenschaften verfügt der Browser des Surfers? Von welcher Lokation, d.h. von welcher technischen IP-Adresse erfolgt der Aufruf? Welche Bilder, welche grafische oder Multimedia-Dateien werden geladen und auf dem Browser angezeigt? Daten über Daten, alles wird für den Webseiten-Betreiber archiviert.

Auf der Auswertung dieser Datenhalden basieren zahlreiche Geschäftsmodelle im Internet. Amazon wertet die Kundenpräferenzen aus und ermittelt, welche Surfer sich für welche Bücher oder Musik interessiert, Google hat mit der Einblendung von Kontext-bezogenen Werbeanzeigen eine wahre Goldgrube geschaffen. Das grundlegende Verständnis dieser Verbindungsdaten und die Präzision der potentiellen Auswertungen ermöglichen nicht nur den Online-Marketing-Spezialisten präzise Werbekampagnen zu analysieren. 

Besonders bei der Veröffentlichung einer Stellenanzeige auf der Karriere-Seite eines Unternehmens kann die Analyse des Leserverhaltens wertvolle Erkenntnisse liefern - ein Frühindikator zum möglichen Verlauf einer Rekrutierungskampagne. Die Daten sind sowieso verfügbar, das kostenlose Analyse-Tool "Google Analytics" verschafft eine übersichtliche Auswertung des Besucherverhaltens - der Personaler muss diese Erkenntnisse nur noch in Beziehung zur Einstellungskampagne setzen.

In den nachstehenden Abschnitten wird die Vorgehensweise näher beschrieben. 

Die Implementierung

Registrierung als Neukunde bei Google Analytics unter http://www.google.com/analytics/de-DE/sign_up.html Sie geben ihre persönliche Firmen-e-Mail Adresse an, wählen ein geheimes Passwort aus und dadurch wir automatisch ein Google Account eingerichtet. Von Google erhalten Sie dann einige Zeilen HTML-Code, der für die Aktivierung der Analyse-Werkzeuge wichtig ist.

Beispiel:

<script src="http://www.google-analytics.com/urchin.js" type="text/javascript">
</script>
<script type="text/javascript">
_uacct = "UA-12345-6";
urchinTracker();
</script>
Erläuterung:
Die Ziffernfolge 12345-6 identifiziert Ihr Google Analytics Konto (User-ID)

Zeigen Sie Ihrem Webmaster diese Script-Zeilen und bitten ihn, diese in den HTML-Code jeder neu zu publizierenden Stellenanzeige auf der Unternehmens-Webseite einzufügen. Dieser Script-Code verändert sich nicht und kann in wenigen Sekunden mit kopiert und in den Quelltext der Stellenanzeige eingefügt werden.

Die zweite und letzte Anpassung des HTML-Codes einer Stellenanzeige ist die Angabe einer Titel-Zeile im HTML-Format:

Beispiel:


 <title>Alexander GmbH - Stellenangebot Nr. 4711 Produktionsleiter</title>

 
Erläuterung:
Fügen Sie die Unternehmensbezeichnung (z.B. Alexander GMBH, die Bezeichnung der zu besetzenden Stelle (z.B. Produktionsleiter) sowie eine Referenz-Nummer (4711) in die Titelzeile ein. So können Sie dann alle Stellenangebote im Überblick behalten.

Jetzt haben Sie alle Vorkehrungen bei der Publikation der Stellenanzeige getroffen, die für die späteren Messungen und Auswertungen der Leser notwendig sind. Für den Webmaster, der dieses Stellenangebot auf der Firmen-Webseite publiziert, ist der Aufwand minimal. Ausreden bräuchten Sie nicht zu akzeptieren.

Nachdem die erste so präparierte Stellenanzeige auf der Webseite erschienen ist, sollten Sie überprüfen, ob die Besuchermessungen durch Google Analytics auch aktiviert wurden. Melden Sie sich in Ihr Google Analytics Account ein und prüfen Sie anhand der Status-Übersicht, ob ein grünes Häkchen den einwandfreien Empfang der Messdaten bestätigt.

Das Dashboard

Richten Sie sich unter Google Analytics Ihre individuelle Überwachungs-Leitstelle (Dashboard) ein, um die wichtigsten Berichte schnell und einfach im Überblick zu haben. Welche Informationen auf dem Dashboard zusammengefasst werden können, wird nachfolgend beschrieben.

Provider der Besucher
Diese Übersicht enthalt die Messungen, von welchem Internet Service Provider (ISP) der Besucher kam. Privatpersonen und kleinere Unternehmen dürften die allgemeinen Provider wie z.B. Deutsche Telekom, Arcor, Alice, Freenet usw. nutzen. Organisationen, grössere Firmen oder Universitäten betreiben oft eigene Web-Server, anhand dieser Server-Bezeichnung oder des Providernamens können Sie erkennen, ob ein Leser sich über den Provider einer Firma, einer Universität oder einer anderen Organisation eingewählt hat.

Die Analyse der Provider zeigt, daß die häufigsten Besucher von grossen, allgemeinen Internet Service Providern (z.B. Deutsche Telekom oder Arcor). Die häufigsten Besucher aus dem Netzwerk einer Firma oder Organisation kamen von der Bundesanstalt für Arbeit.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Content nach Titel
In dieser Übersicht werden die Zugriffszahlen anhand der in der Titel-Zeile spezifizierten Stellenangebots-Details aufgeführt. Jede Stellenanzeige sollte einen unterschiedlichen Titel erhalten, anhand einer Tätigkeitsbeschreibung und Referenz-Nummer können Sie die Besucherzahlen einzelner Stellenanzeigen differenziert messen und auch unterschiedliche Stellenanzeigen in einer Bewerber-Kampagne zusammenfassen.

Beispiel: Leserresonanz einer einzelnen Stellenanzeige (Content nach Titel): Anzahl Leser im Zeitverlauf und die Herkunft der Besucher nach Provider werden angezeigt.
Die durchschnittliche Lesezeit (Besuchszeit) wird ermittelt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Übersicht über die Zugriffsquellen

Diese graphische Übersicht gliedert die Zugriffsquellen der Besucher nach (1) Direktaufruf der Webseite, (2) Verweisende Webseite / Referral und (3) Suchmaschine auf. Wenn der Surfer die Karriereseite Ihres Unternehmens direkt im Browser eintippt, erscheint dieser Besuch in der Kategorie "Direktaufruf". Wird der Besucher jedoch durch den Link auf einer anderen Seite auf Ihre Unternehmensseite verwiesen, wird dieser Besuch ("Referral") unter "Verweisende Webseite" registriert. Stellensuchende, die eine Suchmaschine wie Google, Yahoo! oder andere nutzen und anhand der Trefferliste auf Ihre Unternehmensseite landen, werden dann der dritten Kategorie "Suchmaschine" zugeordnet.

Ein ausgewogenes Verhältnis der Zugriffsquellen gilt als Indikator, daß die Webseite im Internet gut bekannt ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zwei weiter Übersichten erlauben es dem Personaler, die Herkunft der Besucher der Kategorie "Suchmaschine" und "Referrals / Verweisende Webseiten" näher zu untersuchen.

Suchmaschinen

In dieser Übersicht werden alle Suchbegriffe mit ihren Seitenaufrufen angezeigt, die ein Surfer benutzt hat, um mit Hilfe einer Suchmaschine Stellenanzeigen im Web zu finden. Typische Suchbegriffe wären beispielsweise "Stellenangebot Produktionsleiter". Da dieser Text in der Stellenanzeige vorkommt, wird dieser auch von Suchmaschinen indiziert und demzufolge in der Trefferliste angezeigt. Damit dies in der Praxis aber auch reibungslos funktioniert, muss dem Spider einer Suchmaschine mitgeteilt werden, daß er die Unternehmensseiten durchsuchen darf. Dies sollte der Webmaster durch die Spezifikation in der sogenannten "Robot.txt"-Datei ermöglichen.

Verweisende Websites

Diese Übersicht stellt Informationen zur Verfügung, wie viele Besucher über die "Referral-Technik" durch Linkverweise auf anderen Webseiten auf Ihrer Stellenanzeige gelandet sind. Auf den ersten Blick mag es manchen Personaler verwunden, daß man solche verweisende Webseiten überhaupt nutzen sollte. Aus der realen Welt des Auto-Touristen kennt man die Technik der Hoteliers, Strassenhinweisschilder auf ihr Hotel aufzustellen und dem Touristen ohne Navigationsgerät manche Ehrenrunde durch die Stadt auf der Suche nach dem Hotel zu ersparen. Verweisende Websites und Links auf die Stellenanzeige erfüllen die gleiche nützliche Funktion. Eine Möglichkeit für die Publikation solcher Zusatz-Hinweise ist die Veröffentlichung einer Stellenanzeige in einem der zahlreichen Kostenlos-Anzeigenportale wie z.B. Kijiji. Dort können Sie in der Rubrik Stellenangebote für Ihren Unternehmensstandort kostenlos eine kurze Stellenangebot - natürlich mit einem Link auf die Karriereseite mit der Stellenanzeige - publizieren.  

Ein ausgewogenes Verhältnis der Zugriffsquellen gilt als Indikator, daß die Webseite im Internet gut bekannt ist. Das trifft nicht immer zu, wenn eine Stellenanzeige erstmals im Web veröffentlicht wurde. In diesem Fall dürften die Besucher vornehmlich über den direkten Zugriff (Eingabe der Unternehmens-Webseite im Browser) auf die Stellenanzeige gestossen sein. Erst wenn auch die grossen Suchmaschinen den Inhalt der Stellenanzeige in ihren Index aufgenommen haben, dürfte die Zugriffsquelle "Suchmaschinen" häufiger genutzt werden.

Das Reporting

Die "Erbsenzählerei" bei der Leseranalyse der publizierten Stellenanzeige ist natürlich nicht Selbstzweck um schöne oder triste Zahlen zu präsentieren. Es geht darum, anhand der Leseranalyse frühzeitig zu erkennen, wie eine Stellenanzeige "läuft", welche Leserresonanz zu erkennen ist und wie der Personaler rechtzeitig gegensteuern kann, falls die Resonanz hinter den Erwartungen bleibt. Schließlich hat der Personaler nicht nur eine Service-Verantwortung gegenüber den Bewerbern, er wirkt auch als Dienstleister gegenüber seiner Fachabteilung, dem internen Kunden - oder sollte es zumindest.

Wenn die Stellenanzeige auf der firmeneigenen Webseite nicht die Erwartungen hinsichtlich der Leser-Resonanz produziert, bleiben dem Personaler noch genügend Möglichkeiten, andere Alternativen zu verfolgen: Eine Print-Stellenanzeige, die Publikation in einem der kostenlosen Anzeigenmärkte, die Meldung der Stellenanzeige bei einer Jobsuchmaschine oder gar die kostenpflichtige Veröffentlichung in einer Jobbörse, die sich auf die Zielgruppe Ihrer Wahl spezialisiert. Es gilt die Hausaufgaben im e-Recruiting zu machen - und man tut gut daran, gleich in der frühesten Phase der Bewerberkampagne zu beginnen.

Zeitrahmen der Bewerbungskampagne

Als erste Definition für das Resonanz-Reporting wird der Zeitrahmen der Bewerbungskampagne definiert. Bei Google Analytics können sowohl Beginn- und Enddatum der Kampagne festgelegt werden. Alle nachfolgenden Auswertungen beziehen sich auf diesen Zeitraum.

Beispiel: Definition des Zeitraums

 

 

 

 

 

 

 

Zeitverlauf

Die quantitative Leserresonanz im Zeitverlauf gibt wichtige Hinweise darauf, wie die publizierte Stellenanzeige ankommt. Zeigt die Anzahl der Seitenabrufe einen konstanten Verlauf oder gibt es die typische Wellenbrecher-Bewegung, die nach starkem Anstieg alsbald wieder verflacht? Wird die Stellenanzeige häufiger an Wochenenden oder an Werktagen abgerufen?

Analyse des Besucherstroms im Zeitverlauf: Anzahl Seitenaufrufe des Artikels "Arbeitsmarkt e-Recruiting", der am 16. August 2007 auf dem Crosswater Portal veröffentlicht wurde. Quelle: Google Analytics

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lesedauer

Google Analytics ermittelt die durchschnittliche Lesedauer einer Webseite. Wie lange braucht der interessierte Stellensuchende, um das Angebot zu lesen? Ist er schon nach wenigen Sekunden wieder auf dem Weg zu anderen Ufern im Web? Wenn die durchschnittliche Lesezeit unter 10 Sekunden liegt, schaffen Sie es nicht, das Bewerberinteresse so zu wecken daß auch der nächste Schritt - die eigentliche Bewerbung - begonnen wird.

Browser-Technologie

Entspricht die Gestaltung der Stellenanzeige den technischen Möglichkeiten und den Browser-Eigenschaften der Stellensuchenden? Wie wirkt sich die grafische Gestaltung, die Verwendung von hochauflösenden Unternehmenslogos, Fotos oder gar Videos auf die Ladezeiten der Stellenanzeige aus und stehen diese im Einklang mit den technischen Leistungsmerkmalen des Browsers? Google Analytics hilft, diese Gesichtspunkte zu interpretieren und zeigt die Eigenschaften der Browser-Technologie der Stellensuchenden an. Wie hoch ist der Besucheranteil, die Javascript nicht aktiviert haben und damit bewusst auf moderne Features verzichten? Schliesslich: Wie hoch ist der Anteil der Besucher mit Hochgeschwindigkeits-DSL oder der langsamen Wähl-Modem-Verbindungen?

Geographie

Wie gliedert sich die regionale, nationale oder internationale Herkunft der Besucher auf? Woher kommen die Leser einer Stellenanzeige?

Die geographische Analyse von Google Analytics zeigt eine erstaunliche Präzision, selbst kleiner Standorte eines Internet-Service-Providers werden angezeigt. Beispiele gefällig? Wo liegt Senftenberg, Hohenstein-Ernstthal, Arnstadt, Gefrees, Kissing, Rangendingen oder Kronshagen? Irgendwo in Deutschland - Google Analytics zeigt es auf der Landkarte an. Wer sich für die Internet-Besucher im internationalen Umfeld interessiert, wundert sich schon nicht mehr über die Geo-Präzision: Viktring (Österreich), Carvin (Frankreich) oder Papa (Ungarn) werden ebenso erkannt wie Wuhu in China.

 

 

 

 

 

Geographische Herkunft der Web-Besucher des Crosswater-Portals am 23. Oktober 2007. Quelle: Google Analytics

Doch Personaler möchten sich nicht unbedingt einem PISA-Geographie-Test unterziehen, viel wichtiger bei der Leseranalyse ist der Standort des Besuchers aus Recruiting-Gesichtspunkten.

Ein mittelständisches Unternehmen, welches überwiegend eine regionale Personaleinstellung plant, kann erkennen, ob die Leser der Stellenanzeige - und damit auch die potentiellen Bewerber - unmittelbar aus der Region stammen. Und wenn ein international tätiges Unternehmen qualifiziertes, mehrsprachiges Personal mit Auslandserfahrung sucht, wird es besonderen Augenmerk darauf richten, ob die Leserschaft der Stellenanzeige auch auf internationale Standorte hinweisen.

Alleine die Analyse dieser Fragestellung kann wichtige Hinweise liefern, wie die Resonanz auf eine Stellenanzeige ist. Google Analytics ist dank einer ausgefeilten Übersetzung technischer IP-Adressen in Klartext-Angaben der Organisation in der Lage, solche Informationen zu liefern.

Aus welcher Firma, welchem Internet-Service-Provider oder aus welcher Universität kam der Besucher, der beispielsweise ein Stellenangebot für Ingenieur-Hochschulabsolventen gelesen hat? Waren etwa Besucher von den Exzellenz-Universitäten eines besonderen Studiengangs dabei? So liefert Google Analytics beispielsweise die Information über die Besucher des Crosswater-Portals in der Zeit von August - Oktober 2007 die Information, daß 44 Besucher aus der Domain der Eberhard-Karls-Universität (Tübingen) kamen, sie hatten eine durchschnittliche Zeit von 5:01 Minuten mit dem Lesen der Inhalte verbracht.

"Weshalb bekommen wir keine Bewerber aus unserer unmittelbaren Region?"  Wenn Personaler solche Fragen stellen, hilft die Kenntnis der geographischen Herkunft etwas weiter - denn wenn eine Stellenanzeige überhaupt nicht von Bewerbern aus der Region gelesen wird, dürften auch keine Bewerbungen aus der Region eingehen. 

Ein Beispiel aus der Praxis

Das Unternehmen EuropeAlive Medien GmbH mit Sitz in Bonn entwickelt Webanwendungen, die von mehr als einer Million Menschen jeden Monat genutzt werden. EuropeAlive Medien publizierte eine Stellenanzeige auf der firmeneigenen Karriere-Seite und sucht einen Softwareentwickler. Die Anzeige ist klassisch-schlicht im Textformat gestaltet. Der HTML-Quellcode zeigt, daß für die Leseranalyse dieser Stellenanzeige das Tool "Google Analytics" genutzt wird. Das Unternehmen beschäftigt zur Zeit 12 Mitarbeiter. Geschäftsführer ist Martin Buske. Das Unternehmen verfügt über einen relativ geringen Bekanntheitsgrad und hat ein Alexa-Ranking von 3.635.831 und liegt damit eher auf dem Reichweitenplatz eines Nobody. Bekannter als die Agentur sind jedoch die Webseiten, die EuropeAlive entwickelt: www.mitfahrzentrale.de. In Deutschland liegt diese Webseite auf Rang 2.239 der am häufigsten frequentierten Webportale - gemäss Alexa-Ranking (www.alexa.com

 
Abbildung: Stellenanzeige der EuropeAlive Medien GmbH
http://www.ea-media.net/festanstellung/softwareentwicklerin.html

Doch EuropeAlive verlässt sich bei der Publikation der Stellenanzeige nicht nur auf die firmeneigene Webseite. Das Stellenangebot findet sich auch in der Jobsuchmaschine www.jobs.de, dort wird in der Trefferlist auch gleich der Standort des Arbeitsplatzes bzw. des Unternehmens angezeigt.

 

Reality-Check

Auch wenn das Leserverhalten mit Google Analytics bis in die hintersten Winkel des Wold Wide Webs funktioniert, sollte der Rekruter diese Zahlen noch zusätzlich mit dem tatsächlichen Bewerbungseingang abgleichen. Wie war die Leserresonanz im Zeitverlauf und wie viele Bewerbungen sind wann tatsächlich eingegangen? Wie hoch war der Anteil der Bewerbungen nach geographischen Kriterien in Relation zur Leser-Lokation? Haben Hochschulabsolventen die Stellenanzeige gelesen, von welchem Campus kamen die Besucher? Nützlich wäre es auf alle Fälle, die Zahlen der Leseranalyse und damit das Besucherverhalten mit den Zahlen des Bewerbereingangs abzugleichen. Nach mehreren Bewerbungskampagnen lassen sich so gute Erfahrungswerte nachhaltig und diskussionsfest ermitteln - oder das Bauchgefühl des Rekruters muss herhalten, wenn man wieder einmal mehr am oft strapazierten Fachkräftemangel scheitert. 

Fazit

Die rechtzeitige Leseranalyse einer Stellenanzeige gleich zu Beginn einer Bewerberkampagne vermittelt dem Personaler einen "Frühindikator" über den Verlauf, um bei ungenügender Resonanz rechtzeitig Korrekturmaßnahmen im Einstellungsprozess in die Wege zu leiten. Wenn die Stellenanzeige auf der Firmenwebseite nicht richtig läuft und nicht die erwartete Resonanz bringt, kann der Rekruter zusätzliche Maßnahmen ergreifen: Veröffentlichung der Stellenanzeigen in den Print-Medien, Anzeigen in den zahlreichen kostenlosen Anzeigen-Märkten, Registrierung der Firmenwebseite in den relevanten Jobsuchmaschinen oder Schaltung der Stellenanzeigen in einer oder mehreren Zielgruppen-relevanten Jobbörsen. Das Ziel ist es, wertvolle Zeit in der Publikationsphase zu nutzen und nicht durch passives Abwarten auf den Bewerbungseingang die "Time-to-hire" unnötig in die Länge zu ziehen.

Und wenn dem Personaler die Analysearbeit - na ja, sagen wir mal "ungewohnt" ist - kann er auf die Dienstleister und Helfer der e-Recruiting-Branche zurückgreifen. Mediaagenturen für das Multi-Posting wie Aktor International oder Mediaintown schalten gerne Stellenanzeigen in den relevanten Jobbörsen zu günstigen Konditionen, mit Hilfe des Software-Tools "JobStat" von Aktor International kann die Analyse-Arbeit erleichtert werden. Oder der freundliche Key-Accounter der Jobbörse Ihrer Wahl liefert diese Zahlen auf Wunsch frei Haus. Bequemlichkeit und Zeitmangel haben eben ihren Preis. Am Ende all dieser Alternativen steht aber der Kunde und innerbetriebliche Auftraggeber des Personaler - und dieser sollte darüber informiert werden, wie seine Stellenanzeige eigentlich läuft.

Weiterführende Links:

Google Analytics
http://www.google.com/analytics/de-DE/

Google Analytics Dienstleister in Deutschland
webalytics

Google Analytics Fallstudie
Roche Diagnostics

Alexa-Ranking
www.alexa.com

Jobsuchmaschinen im Überblick

Jobbörsen nach Zielgruppen

Anzeigen-Märkte
Kalaydo
Kijiji
Quoka
Markt.de

Jobstats von Aktor Interactive

Medienagenturen
Aktor Interactive / Robopost
Mediaintown

Wikipedia: 
HTTP-Protokoll http://de.wikipedia.org/wiki/Http

Webstatistik und Logdatei-Analyse

Employer Branding per zuvelässiger Mediaplanung im Internet: Online-Recruiting.net

 

 

+++ Ein Presse-Service von Crosswater Systems Ltd. zu den Themengebieten e-Recruiting, Jobbörsen, Arbeitsmarkt, Personaldienstleistungen, Human Resources Management. Die in den Firmen-Pressemitteilungen vertretenen Meinungen müssen nicht notwendigerweise mit der Redaktion von Crosswater Systems übereinstimmen +++
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