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Wenn e-Recruiting zum p-Recruiting mutiert: Zu Kosten und Risiken fragen Sie Ihren Controller oder Ihren IT-Sicherheitsbeauftragten 

[Crosswater Systems] 17.10.2007/ghk.

Wenn in unzähligen Studien und Medienberichten von den lobenswerten Fortschritten des Web-basierten Recruiting, von Bewerbungen per e-Mail oder Online-Formularen die Rede ist, wird allzu gerne die triste innerbetriebliche Realität verdrängt: Wie viele e-Mail-Bewerbungen werden von Personalern noch zur Bearbeitung oder Aktenablage ausgedruckt, in wie vielen Personalabteilungen der Republik sind die Prozesse noch auf der klassischen Papier-Akte gut und sicher aufgehoben?

Aus Großbritannien kommt jetzt eine Meldung die Nachrichtenticker, die eigentlich keine Sensation ist, weil Büromenschen den Ausdruck von Bewerber-Unterlagen oder anderen "wichtigen" Berichten zur Routine machen. So hat Fujitsu Siemens Computer herausgefunden, daß britische Büroangestellte jedes Jahr die stolze Zahl von 120.000.000.000 Seiten ausdrucken. In der Kurzformel also 120 Milliarden Seiten. Die Diskussion über das papierlose Büro, über Umweltfreundlichkeit, Schutz der Wälder ist schon so ausgetreten, daß man auf diesem Argumentationspfad bequem eine sechsspurige Autobahn durch die bedrohten Wälder bauen könnte.

Die Kosten

Einige andere interessante Aspekte werden jedoch in der Öffentlichkeit noch wenig wahr genommen. Einerseits werden moderne Laser-Drucker dank des intensiven Preiswettbewerbs immer billiger, andererseits verdienen sich die Hersteller der Drucker-Toner-Flüssigkeit eine goldene Nase daran. Ein Chart stellt die relativen Preise von Flüssigkeiten in Relation. Daraus geht hervor, daß die schwarze Laser-Drucker-Tinte für den HP-Drucker signifikant teurer ist als Blutkonserven, Penizillin, Schnaps oder Erdöl Auch wenn es unter den Finanz-Controllern der Unternehmen nicht unbedingt viele umweltbewusste Gutmenschen gibt, spätestens bei diesem Preisvergleich ist klar: Es geht um Cash, viel Cash.

Die Risiken

Gelegentlich offenbart die Gewohnheit zum Ausdruck von sensitiven Personalakten auch einige Datenschutz-Probleme, die im Bereich des "Social Engineering" anzusiedeln wären. Als der Autor dieses Berichts vor einigen Monaten einem fleißigen Personaler eines börsennotierten Unternehmens in der S-Bahn gegenüber saß, arbeitete dieser Personaler gleich eine ganze Reihe von Personalakten durch. Wer oft genug seinem Chef am Schreibtisch gegenüber saß, hat sich sicherlich eine spezifische Lesegewohnheit angeeignet und perfektioniert: Es gilt, nicht die Spiegelschrift zu lesen, sondern eine Aktennotiz oder einen Brief, der quasi 180 Grad gedreht auf dem Schreibtisch des Chefs liegt, zu überfliegen. Und diese Eigenschaft konnte dann auch in der S-Bahn beim Personalakten-Studium praktiziert werden. Da wurde über Gehaltserhöhungen, Abmahnungen, abgelehnte Beförderungen geschrieben, eigentlich alles Dinge, die nicht für das breite Licht der Öffentlichkeit bestimmt sind.

Und so kombinieren sich zwei alltägliche Vorkommnisse zum Datenschutz-Risiko: Der Ausdruck von Personalakten und die Mitnahme ausserhalb des Betriebs zur Bearbeitung nach Hause oder unterwegs.

Ähnlichen Risiken unterziehen sich Investmentbanker, wenn sie auf dem Flieger nach London noch schnell die aktuellste PowerPoint-Präsentation des "geheimen" Merger & Acquisition  Projekts durchblättern - mancher Konkurrent unter den Mitfliegern bekommt dann einen eigentümlichen Tunnelblick auf die vertraulichen Unterlagen.

Nicht immer sind gute Ratschläge zum Umweltschutz und dem papierlosen Arbeiten wirklich empfehlenswert. So schlägt Eva Zils von Aktor Interactive in ihrem lesenswerten mehrsprachigem Recruiting-Blog Onlinge-Recruiting.Net in ihrem Beitrag "E-Recruiting ist umweltfreundlich" verschiedene Alternativen vor, um die Papierflut im e-Recruiting einzuschränken.

Nicht selten kommt jedoch eine andere Gewohnheit der Stellensuchenden zum Tragen: Das surfen auf den Jobbörsen im Web, um das doch so attraktive Stellenangebot nicht zu verpassen. Doch diese vermeintliche heimliche Stellensuche während der Arbeitszeit kann im Zweifelsfall zum Gang auf dünnem Eis werden, Arbeitnehmer schlittern vielleicht unbemerkt in eine Grauzone des Rechts. Die Fußfallen erläutert Jan Alexander Strunk aus Kiel in seinem lesenswerten Artikel "Unkalkulierbares Risiko? - Private e-Mail- & Internetnutzung am Arbeitsplatz und ihre Folgen... " http://www.rechtpraktisch.de/artikel.html?id=819 beschreibt.

Welcher Mitarbeiter ist sich sicher, daß der e-Mail-Verkehr seines Unternehmens nicht "mitgelesen" wird? Und welcher Mitarbeiter möchte seinem Chef offenbaren, daß er still und heimlich auf der Stellensuche ist - und das noch während der Arbeitszeit?

+++ Ein Presse-Service von Crosswater Systems Ltd. zu den Themengebieten e-Recruiting, Jobbörsen, Arbeitsmarkt, Personaldienstleistungen, Human Resources Management. Die in den Firmen-Pressemitteilungen vertretenen Meinungen müssen nicht notwendigerweise mit der Redaktion von Crosswater Systems übereinstimmen +++
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