Bewerber aufgrund von Hartz IV zu mehr Kompromissen
bereit - Ergebnis einer Befragung von 23.500 Betrieben
durch das IAB
[Crosswater Systems]
10.10.2007
Die Hartz-IV-Reform hat dazu geführt, dass
Arbeitslose eher bereit sind, Abstriche hinsichtlich der
Lohnhöhe, der Arbeitsbedingungen und des
Qualifikationsniveaus einer Stelle zu machen. Das geht
aus einer repräsentativen Betriebsbefragung des
Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
hervor. An der IAB-Studie beteiligten sich in den Jahren
2005 und 2006 insgesamt rund 23.500 Unternehmen.
Etwa jeder fünfte Betrieb gab an, dass die
Konzessionsbereitschaft arbeitsloser Bewerber in
Hinblick auf die Lohnhöhe, die Arbeitsbedingungen und
das Qualifikationsniveau der Stelle gestiegen war.
Vor allem die Betriebe, die eine höhere
Konzessionsbereitschaft beobachtet haben, konnten schwer
besetzbare Stellen leichter besetzen. Sie haben auch
häufiger neue Arbeitsplätze für gering entlohnte
Tätigkeiten geschaffen.
Jeder dritte Betrieb sieht einen Zusammenhang zwischen
Änderungen im Bewerberverhalten und der Hartz-IV-Reform.
Mehr Initiativbewerbungen
Mehr als jeder fünfte Betrieb berichtete, dass er
häufiger als früher Initiativbewerbungen von
arbeitslosen Bewerbern erhalten hat. Vor allem die
mittleren und großen Betriebe - immerhin 43 Prozent von
ihnen - verzeichneten Zuwächse.
Hartz IV hat den Beschäftigungsaufbau unterstützt
Die Befragungsergebnisse deuten darauf hin, dass die
Reform nicht nur die Stellenbesetzungen erleichtert,
sondern auch die Besserung am Arbeitsmarkt unterstützt
hat. "Die aus Sicht der Betriebe positiven Entwicklungen
im Bewerberverhalten zeigten sich in beiden
Befragungsjahren. Die Hartz-IV-Reform hat damit den
Beschäftigungsaufbau positiv flankiert", schreiben die
Autorinnen der IAB-Studie Anja Kettner und Martina
Rebien.
Die IAB-Studie kann im Internet unter
http://doku.iab.de/kurzber/2007/kb1907.pdf abgerufen
werden.
Quelle:
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der
Bundesagentur für Arbeit (IAB)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Wolfgang Braun,
Christiane Spies, Joß Steinke
90327 Nürnberg
Telefon (0911) 179-1946
E-Mail
wolfgang.braun@iab.de
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