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Unfähige Verkäufer? Der richtige Mann am falschen
Platz
[Crosswater Systems]
5.10.2007
Der unfähige Verkäufer?
Das hat sicher jeder schon einmal erlebt. Scheinbar
schrecklich dumme Vertriebsmitarbeiter, die absolut
nicht verstehen, was der Kunde will. Die nicht in der
Lage sind, sich in die Gedankenwelt des Kunden
einzufühlen. Die auch nicht in der Lage sind,
strategische Entscheidungen zu treffen oder
nachzuvollziehen. Und die nicht einmal in der Lage sind,
Vertriebskonzepte zu entwickeln, umzusetzen und den
Erfolg zu kontrollieren.
Jede dieser Situationen hat man schon mal erlebt. Das
liegt daran, dass es im Vertrieb – wie auch in anderen
Bereichen – strategische, konzeptionelle und ausführende
Funktionen gibt. So wie es z.B. in der Produktion
Mitarbeiter gibt, die entweder strategisch denken,
konzeptionell planen oder handwerklich ausführen können,
gibt es diese Spezialisten auch im Verkauf. Im Gegensatz
zur Produktion werden diese Verkäufer aber nicht für
ihre speziellen Funktionen ausgebildet, wenn sie
überhaupt verkäuferisch ausgebildet werden. Die
verschiedenen Bereiche kann man mit ihren Stärken und
Schwächen wie folgt charakterisieren:
Der Vertriebsstratege
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Helmut König |
Der Stratege ist normalerweise relativ hoch in der
Firmenhierarchie angesiedelt. Er ist die Person mit dem
Weitblick für zukünftige Produkte und Märkte des
Unternehmens. Normalerweise hat er einen visionären
Charakter und ist eher mit übermorgen als mit morgen
beschäftigt. Er ist nicht so gern im Betrieb gesehen,
denn sein Blick geht über das Tagesgeschäft hinaus.
Mitarbeiter, die mit ihm Dinge des täglichen Ablaufs
besprechen wollen, erleben ihn oft als abwesend oder
abschweifend. Er geht uns oft auf die Nerven, er ist
unbequem, aber ohne ihn hätten wir übermorgen nichts
mehr zu tun. Dieses Berufsbild fehlt in vielen
Betrieben, denn in konjunkturschwachen Jahren werden
Positionen, die keinen sofortigen Erfolg bringen, leicht
gedankenlos wegrationalisiert.
Der Konzeptentwickler
Der Konzeptentwickler in einem Unternehmen ist in der
Regel der Vertriebsleiter. Er nimmt die geplanten
Absatzzahlen des Unternehmens und entwickelt Konzepte,
um sie gemeinsam mit seinen Verkäufern umzusetzen. Er
denkt immer übergreifend in den Gesamtmärkten seines
Unternehmens. Er führt den Vertrieb, bildet Teams aus
Innen- und Außendienst, und sorgt dafür, das das
Tagesgeschäft erledigt wird. Er ist immer bereit für ein
Gespräch mit seinen Mitarbeitern, um Abläufe oder
Probleme zu besprechen. Der Konzeptentwickler ist ein
guter Manager und ein guter Teambildner. Man merkt
schon, dass die Idealform eines Vertriebsleiters
beschrieben wird. Das Hauptproblem ist hier aber die
Tatsache, dass wir Führungskräfte wie z.B.
Vertriebsleiter mit zuviel Bürokratie überschütten. Das
lässt ihnen keine Zeit mehr, konzeptionell zu arbeiten.
Resultat ist Führung durch Anordnung, Teambildung durch
Bestimmung und Problemlösung durch Ignoranz. Da kommt
sicher nichts Gutes bei raus.
Der Verkäufer
Eigentlich ist dem Verkäufer egal, was er verkauft.
Diese Einstellung ist auch die größte Gefahr für ein
Unternehmen. Ein guter Verkäufer hat die Fähigkeit,
zwischen sich und seinem Kunden ein Vertrauensverhältnis
herzustellen. Der Kunde kauft die Ware nicht, weil ihm
die Firma oder das Produkt gefällt, sondern weil er dem
Verkäufer vertraut. Gute Verkäufer können alles
verkaufen. Wenn sie aber keine ethischen Grundsätze
haben oder vom Unternehmen keine ethischen Grundsätze
vermittelt oder vorgelebt werden, sind Verkäufer eine
Gefahr für den Kunden. Die Auswirkungen lesen wir immer
wieder bei Anlage- oder Versicherungsbetrügern in der
Tagespresse. Ein guter Verkäufer ist bei Problemen auch
immer der Anwalt des Kunden. Dies kann zu Kontroversen
mit dem Innendienst führen, für den der Kunde oft nur
ein Faktor ist, der ihn mit Sonderwünschen bei der
Abwicklung eines Auftrages stört. Für den Verkäufer im
Außendienst ist der Kunde ein Mensch, für den
Innendienst ist er ein Name auf einem Stück Papier oder
maximal eine Stimme am Telefon.
Der Techniker
Das ist eigentlich überhaupt kein Verkäufer, aber oft
genug muss er verkaufen. Gerade bei schlanken
Vertriebsorganisationen hat er verkäuferische Pflichten
zu übernehmen. Dabei würde er viel lieber eine neue
Maschine konstruieren oder zusammenbauen. Die Gefahr
beim Techniker ist, dass er beim Verkaufsgespräch
ausschweift und sich in technischen Einzelheiten
verliert. Das wirkt sich oft negativ auf den
Verkaufserfolg aus. Techniker erzählen immer wieder gern
Geschichten, in denen Sie durch ihre technische
Argumentation einen Verkäufer aus dem Feld geschlagen
haben. Sie erzählen aber immer die gleiche Geschichte,
denn es gibt meist nur einen Fall, indem es geklappt
hat. Allerdings, und hier muss man eine Lanze für den
Techniker brechen, gibt es viele verborgene Talente,
die, einmal geweckt, gute Verkaufsergebnisse erzielen.
Jeder an seinen Platz
Wenn man jetzt die verschiedenen Typen studiert, sieht
man gleich die Problemstellung, die eingangs
angeschnitten worden ist. Ein Verkäufer am Platz eines
Strategen oder Vertriebsleiters wird zumeist scheitern,
er denkt in anderen Bahnen. Ein Vertriebsleiter, der
direkt mit einem Kunden verhandeln soll, wird nie so
gute Ergebnisse erzielen wie sein Verkäufer. Das ist der
Grund, warum Unternehmen häufig bei Schlüsselkunden
spezielle Key-Account-Manager einsetzen. Den einzigen
Vorteil, den ein Vertriebsleiter im Kundengespräch hat,
ist seine im Vergleich zum Mitarbeiter höhere
Entscheidungskompetenz. Stellt man sich nun einen
Strategen vor, der ein Verkaufsgespräch führt, fallen
einem die Katastrophen ein, die schon mal beim Kunden
angerichtet worden sind. Ein Unternehmen muss also alle
Positionen mit den richtigen Menschen besetzen. Das ist
besonders schwierig in mittelständischen Unternehmen, da
hier geringere Personalressourcen vorhanden sind. Aber
mit ein bisschen Fingerspitzengefühl und vor allem mit
gegenseitigem Verständnis und Toleranz lässt sich sehr
viel erreichen.
Helmut König
Die ist ein Artikel von Königskonzept. Wir sind ein
Beratungsunternehmen mit Schwerpunkt Marketing, Vertrieb
und Organisation. Wir geben regelmäßig zu
Managementthemen Fachartikel heraus
Helmut König - Königskonzept
35516 Münzenberg - Mittelstr. 19
Tel. 0172 9201709 - Fax. 0721 151 430 712
e-Mail helmut-koenig@koenigskonzept.de
Homepage: www.koenigskonzept.de
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