Arbeitsmarkt Energiewirtschaft: Stadtwerke müssen
effizienter werden
[Crosswater Systems]
4.10.2007
Energieversorgungsunternehmen (EVU) in Deutschland sind
künftig noch stärker gezwungen, Kosten und Erlöse auf
den Prüfstand zu stellen. Der Grund ist die Ende
September vom Bundesrat genehmigte Verordnung zur
Anreizregulierung. Die Betreiber von Strom- und
Gasnetzen müssen sich nun künftig an ihren effizienten
Wettbewerbern messen. Vor allem kleine kommunale
Stromanbieter sehen sich unter zunehmendem Kostendruck:
Sie beklagen, dass die ab 2009 vorgeschriebenen
Effizienzsteigerungen von jährlich bis zu 1,5 Prozent
für kleine Stadtwerke kaum zu schaffen sind. Eine
stärkere Zusammenarbeit der Stadtwerke untereinander
sowie eine Differenzierung über die Servicequalität
werden somit immer wichtiger. Mit diesen Maßnahmen
können auch kleinere Energieversorger erhebliche Kosten
sparen und sich gleichzeitig Marktanteile sichern, so
eine Einschätzung von Steria Mummert Consulting.
Angesichts des zunehmenden Wettbewerbs auf dem
Strommarkt wird künftig neben der Effizienzverbesserung
bei den Kostenanteilen auch die Vertriebsoptimierung
eine entscheidende Rolle spielen. Dazu müssen die
Versorger ihre Kunden stärker als bisher nach ihren
individuellen Bedürfnissen segmentieren. Für die
Betreiber gilt es, das jeweils richtige Verhältnis von
Preis- und Serviceanspruch zu identifizieren und den
Kunden über die relevanten Kommunikationskanäle
anzusprechen. Mittels einer modernen Vertriebssteuerung
könnten sich dann auch kommunale Versorger aus der
Region weiterhin im Markt behaupten.
Insbesondere bei den kleineren und mittleren Stadtwerken
ist die Suche nach weiteren Effizienzen von
existenzieller Bedeutung. Das Verbesserungspotenzial ist
noch nicht ausgeschöpft: Vor allem in der nachhaltigen
Optimierung der Geschäftsabläufe hinsichtlich
Rentabilität und Flexibilität besteht Handlungsbedarf.
So können kommunale Anbieter die Kosteneffizienz
beispielsweise im Kundenservice um bis zu 30 Prozent
verbessern. Ein flexiblerer Personal- und
Technologieeinsatz macht dies möglich. So kann IT, im
Service-Center optimal eingesetzt, dazu beitragen, den
Transaktionsaufwand bei der Bereitstellung der
relevanten Kundeninformationen für die Mitarbeiter
deutlich zu reduzieren. Dazu gehört beispielsweise auch,
dass Kunden Zählermeldungen und Tarifwechsel über eine
Online-Plattform direkt durchführen können.
Informationen werden auf diese Weise zentral und frei
von Medienbrüchen erfasst.
Wie wichtig ein verstärktes Ausschöpfen von
Kostenpotenzialen ist, zeigt sich daran, dass allein die
Anreizregulierung den Versorgern in den nächsten zehn
Jahren eine Gesamtkostensenkung von teilweise mehr als
13 Prozent abverlangt. Viele der kleinen und mittleren
Stadtwerke haben jedoch Schwierigkeiten, die
beeinflussbaren Kostenanteile in ihrem Unternehmen zu
identifizieren, und tun sich entsprechend schwer mit dem
Abbau von Ineffizienzen. Hinzu kommt, dass eine
Orientierung an den effizientesten Netzbetreibern kaum
möglich ist, da die betrieblichen Kennzahlen der
Netzbetreiber zwar der Bundesnetzagentur vorliegen,
nicht aber den betroffenen Energieversorgern.
Um die zur Pflicht werdenden Effizienzsteigerungen
erfüllen zu können, gehen inzwischen immer mehr
Energieversorger dazu über, Kooperationen mit
strategischen Partnern zu schließen. Dazu werden
bestimmte Dienstleistungen wie das Ablesen der Zähler
gemeinsam mit anderen Anbietern organisiert. Gleiches
gilt für die Abrechnung oder technische Services.
Hierdurch sollen ähnliche Synergieeffekte wie bei großen
Energiekonzernen erreicht werden.
Auch mit Hilfe von Auslagerungsstrategien versuchen
immer mehr kleinere EVUs Kosten zu sparen.
Outsourcingmodelle finden beispielsweise beim
Applikationsmanagement und beim Energiedatenmanagement
Anwendung. Viele Unternehmen erkennen jetzt, dass sie
ihre Verbrauchsabrechnung oder Zählerdatenerfassung
nicht zwingend hausintern abwickeln müssen. Oft bieten
spezialisierte Dienstleister durch Skaleneffekte
deutliche Qualitäts- und Preisvorteile.
Hintergrundinformationen
Als Partner für Business Transformation mit langjähriger
Beratungserfahrung in der Energiewirtschaft unterstützt
Steria Mummert Consulting kleinere und mittlere
Energieversorgungsunternehmen bei der Anpassung ihrer
Geschäftsabläufe und hilft ihnen, bislang verborgene
Effizienzen aufzudecken.
Steria Mummert Consulting ist auf der Verbandstagung des
VKU(Verband kommunaler Unternehmen) am 10. und 11.
Oktober im Congress Center Hamburg mit einem eigenen
Ausstellungsstand vertreten. Weitere Informationen
finden Sie unter www.vku.de.
Quelle:
Steria Mummert Consulting
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