Arbeitsmarkt Versicherungen: Versicherungszentralen
im Vorsorgegeschäft deutlich optimistischer als der
Vertrieb
[Crosswater Systems]
1.10.2007
Die Versicherungszentralen in Deutschland erwarten aus
dem Geschäft mit Riesterverträgen den größten Zuwachs im
Vorsorgebereich. 67,3 Prozent der befragten Fach- und
Führungskräfte sehen in diesen Angeboten zur privat
finanzierten Rente das stärkste Zugpferd im Neugeschäft.
Die betriebliche Altersversorgung rangiert aus Sicht
jeder zweiten Zentrale auf Platz zwei. Damit zeigt sich
das Management deutlich optimistischer als der Vertrieb.
Denn im Riestergeschäft bleibt die Zuwachsprognose der
Vertriebsexperten um mehr als 20 Prozent hinter den
Erwartungen der Zentralen zurück. Das ist das Ergebnis
der Studie „Insurance Trend“ von Steria Mummert
Consulting, die in Kooperation mit der Fachzeitschrift
„Versicherungsmagazin“ durchgeführt wurde.
Auch die Produkte der betrieblichen Altersvorsorge
werden das Neugeschäft nach Ansicht des Vertriebs nicht
so stark beleben wie vom Management erwartet. Hier liegt
die Prognose um 13 Prozent niedriger als die
Einschätzung der Zentralen. Die Zentralen sehen in den
privaten Rentenprodukten vor allem Substitute für
ausbleibende und ablaufende Kapitallebensversicherungen.
Das sichert das Prämienniveau. Der Vertrieb ist
stattdessen mehr an den Absatzchancen und
Vergütungsregeln ausgerichtet. Der Schwerpunkt des
Wachstumspotentials wird daher eher bei den
fondsgebundenen Versicherungen gesehen. 55,9 Prozent
erwarten von solchen Angeboten die stärksten Impulse für
das Neugeschäft. Das ist ein Plus von 5,9 Prozent
gegenüber den Erwartungen der Versicherungszentralen.
Die unterschiedliche Wachstumsbeurteilung setzt sich
auch in den geplanten Maßnahmen fort. So geht
beispielsweise mehr als die Hälfte der befragten
Vertriebsexperten davon aus, dass eine automatisierte
Antragsbearbeitung zur Abwicklung des Neugeschäfts nicht
benötigt werde. Diese Ansicht teilt aber nur ein gutes
Viertel des Managements in den Versicherungszentralen.
Die Policierung wollen hier beispielsweise gut 40
Prozent durch technische Einrichtungen unterstützen.
Solche Automatisierungspläne werden im Vertrieb nur von
21,6 Prozent der Befragten genannt.
Hintergrundinformationen
Der Berichtsband „Insurance Trend“ stellt die Ergebnisse
einer Online-Befragung dar, die im Auftrag von Steria
Mummert Consulting in Kooperation mit der
Fachzeitschrift „Versicherungsmagazin“ und dem IMWF
Institut für Management- und Wirtschaftsforschung
durchgeführt wurde. Im Zeitraum vom 4. April bis zum 31.
Mai 2007 wurden 146 Fach- und Führungskräfte zum
Geschäftsklima befragt.
Quelle: Steria Mummert Consulting
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