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DGB mobilisiert Betriebsräte gegen Zeitarbeit - Gewerkschaftschef Sommer dringt auf zeitliche Begrenzung und Quoten

[Crosswater Systems]

In den letzten Tagen hat sich Michael Sommer, DGB-Vorsitzender, zu seinen Forderungen zur Zeitarbeit geäußert. Er will die Beschäftigung in den Betrieben zeitlich begrenzen und eine maximale Quote der Zeitarbeitnehmer einführen. Außerdem will er den Betriebsräten ein echtes Mitspracherecht beim Einsatz von Zeitarbeitnehmern einräumen. Andrea Nahles, stellvertretende Parteivorsitzende, will beim nächsten SPD-Parteitag einen entsprechenden Leitantrag einbringen.

Thomas Reitz

Thomas Reitz

Stellungnahme bzw. 6 Statements von Thomas Reitz, Geschäftsführer von Manpower Deutschland zu der Thematik:

1. „Es ist schon verwunderlich, dass sich der DGB als Vertragspartner des BZA (Bundesverband Zeitarbeit), dem auch Manpower angehört, gegen den Einsatz der Zeitarbeit wendet. Die Rahmenbedingungen in denen unsere Zeitarbeitnehmer eingesetzt werden, sind im Tarifvertrag, der mit dem DGB ausgehandelt wurde, festgelegt.“

2. „Die Zeitarbeit war in der jüngsten Vergangenheit erwiesenermaßen, auch laut Bundesagentur für Arbeit, der Jobmotor Nummer 1. Dass nun ausgerechnet der DGB diesen Motor abwürgen will, ist bedenklich und gegen die Interessen der Arbeitssuchenden gerichtet. Denn ohne die Zeitarbeit würde es diese Stellen nicht geben und bestehende Jobs wären in Gefahr, weil die Flexibilität der Unternehmen nicht mehr gewährleistet wäre.“

3. „Aus meiner Sicht ist es unverantwortlich durch die Beschränkung der Zeitarbeit die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu gefährden. Atmende Fabriken sind ein wichtiger Standortfaktor für die deutsche Wirtschaft. Im Übrigen liegt der Anteil der Zeitarbeit an der Gesamtbeschäftigung in Deutschland immer noch deutlich unter dem europäischen Durchschnitt.“

4. „Der BZA und Manpower unterstützen die Einführung eines Mindestlohns in der Zeitarbeit über das Entsendegesetz. Wobei wir mit der untersten Tarifgruppe bereits jetzt bei 7,20 Euro liegen. Unsere Verträge sind in der Regel unbefristet und wenn der Einsatz bei einem Kundenunternehmen ausgelaufen ist, organisieren wir den nächsten Einsatz für unseren Zeitarbeitnehmer. Das ist der Charakter der Zeitarbeit und ich kann daran nichts Schlechtes finden, denn diese Erfahrung qualifiziert weiter und erhöht den Wert auf dem Arbeitsmarkt. Wir dokumentieren das übrigens mit Referenzpässen, das ist einmalig in der Branche und hilft dem Mitarbeiter auf seinem weiteren Berufsweg.“

5. „Zeitarbeit ist ja auch keine Einbahnstraße, jeder Dritte Zeitarbeitnehmer bei Manpower erhält von einem unserer Kundenunternehmen ein Übernahmeangebot. Bei Hochqualifizierten, wie Ingenieuren beträgt dieser so genannte Klebefaktor sogar bis zu 90 Prozent. Wir haben im vergangenen Jahr übrigens 27.363 Neueinstellungen vorgenommen, davon waren 88 Prozent vorher arbeitslos und 14 Prozent länger als ein Jahr ohne Beschäftigung.“

6. „Herr Sommer spricht auch die Qualifikationsproblematik an. Manpower hat vor einigen Wochen die „Initiative Q“ ins Leben gerufen. Dabei identifizieren wir im ersten Schritt durch einen Qualifikations-Check die bestehende Qualifikationslücke unserer Bewerber. Wir haben festgestellt, dass genau hier ein großer Bedarf besteht, da die meisten Bewerber gar nicht wissen, warum sich ihre beruflichen Ziele nicht verwirklichen lassen.“

Quelle: Manpower

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