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Unterwegs auf dem internationalen Transfermarkt

Ein Gastbeitrag von Sascha Theisen, Pressesprecher StepStone Deutschland AG, zum Thema internationales e-Recruiting

[Crosswater Systems]

Düsseldorf, September 2007. Die Situation auf dem Transfermarkt im internationalen Fußball war in diesem Sommer aufregend wie selten. Bayern München investierte vor dieser Saison nicht weniger als 70 Mio. Euro in neues Personal. Zahlreiche kickende Fach- und Führungskräfte wechselten für Schwindel erregende Summen den Arbeitgeber.

Sascha Theisen

Was im Fußball der Normalfall ist, scheint in der freien Wirtschaft noch Tabuthema. Zugegeben: Die Vorstellung, dass ein Softwareentwickler oder ein SAP-Berater für astronomische Summen das Unternehmen wechselt, scheint noch abwegig. Trotzdem: Qualifizierte Fach- und Führungskräfte aus den Berufsfeldern IT, Ingenieurswesen oder Finance sind bei großen Unternehmen ähnlich begehrt, wie Top-Fußballer bei internationalen Spitzenvereinen.

Alleine im Berufsfeld IT fehlen in Deutschland derzeit über 20.000 Fachkräfte – Tendenz steigend. Ähnlich ist die Situation in den Tätigkeitsfeldern Ingenieurswesen, Finance und Vertrieb. Die Zahlen zeigen: Der internationale Fachkräftemangel hat Deutschland längst erreicht.

Ein Problem, das – da sind sich die meisten Experten einig – die positive wirtschaftliche Konjunktur ernsthaft gefährdet. Denn nur qualifizierte Mitarbeiter sind in der Lage volle Auftragsbücher zuverlässig und damit gewinnbringend abzuarbeiten.

Für die meisten Unternehmen stellt sich allerdings die Frage, woher diese Fachkräfte kommen sollen. Eine Antwort: Den internationalen Transfermarkt nach geeigneten Spitzenkräften durchsuchen! Internationales Recruitment als Chance im Wettbewerb um qualifiziertes Personal.

Studie beweist: Auslandserfahrung bei europäischen Führungskräften gefragt

Die Gründe für eine Rekrutierung auf dem internationalen Markt liegen auf der Hand: Mit der Einbindung internationaler Fach- und Führungskräfte stärken Unternehmen ihre Wettbewerbsposition, setzen auf spezifische Stärken von internationalen Spitzenkräften und reagieren darüber hinaus auf Schwierigkeiten in ihrem nationalen Arbeitsmarkt. Kurz: Sie stärken ihre Wettbewerbsfähigkeit. Und das Potential ist vorhanden. In der bislang größten Studie zum Thema Internationales Recruitment befragte StepStone in Kooperation mit der Intelligence Group 2171 Unternehmen sowie 21.000 Fach- und Führungskräfte in neun europäischen Ländern hinsichtlich ihres Verhaltens international zu rekrutieren beziehungsweise zu arbeiten.

Deutschland: 72 Prozent wollen raus, nur 14 Prozent rein!

Die Ergebnisse sind beeindruckend: 62 Prozent der europäischen Fach- und Führungskräfte sind an einer beruflichen Auslandserfahrung interessiert – 29 Prozent sogar länger als fünf Jahre. Die Tatsache, das letztlich nur 0,4 Prozent tatsächlich ins Ausland gehen, zeigt: Bei guter Überzeugungsarbeit der suchenden Unternehmen ist hier ein enormes Potential zu erschließen.
 

Deutsche Fachkräfte zeigen sich in diesem Kontext sehr flexibel. 71 Prozent können sich vorstellen im Ausland zu arbeiten. Flexibler sind nur noch die Briten (88 Prozent) und Schweden (72 Prozent). Genau umgekehrt sieht es aber bei der Frage nach dem bevorzugten Land aus. Hier wird Großbritannien an erster Stelle genannt (35 Prozent) vor Frankreich (30 Prozent) und Spanien (29 Prozent). Erst auf Position 15 mit gerade mal 14 Prozent liegt Deutschland in der Gunst der europäischen Fachkräfte.

 


Eine beunruhigende Zahl, die deutschen Personalmanager vor allem eines deutlich vor Augen führt: Der Wettbewerb im „War for Talents“ ist nicht nur ein nationaler Konkurrenzkampf, sondern vor allem ein internationaler. Eine Erkenntnis, die von deutschen Unternehmen offensichtlich nicht hinreichend erkannt wird.

Nach Deutschland: Ehrgeizige Männer mit Berufserfahrung

Welches Profil hat nun eine internationale Fach- und Führungskraft, die den Weg nach Deutschland sucht? Auch hier gibt die StepStone-Studie klare Antworten: Überwiegend handelt es sich um Männer (70 Prozent), die zwischen 25 und 34 Jahren alt sind und mit neun Jahren Berufserfahrung etabliert im Berufsleben stehen. In erster Linie kommen die Kandidaten aus den Niederlanden, Dänemark und Schweden. Ihr Hauptmotiv einen Job in Deutschland zu suchen: die eigene Karriere. Im Einzelnen nennen die Befragten die persönliche Weiterentwicklung und ein eventuell höheres Gehalt als Hauptgründe nach Deutschland zu wechseln.

Kandidaten suchen im Internet

Der Wettbewerb um internationale Fach- und Führungskräfte wird sich in Zukunft verstärken. Gerade global operierende Unternehmen sollten daher wissen, wo diese Kandidaten nach Jobs suchen. Die Antwort ist deutlich. 86 Prozent der wechselwilligen Kandidaten suchen auf Corporate Websites. 69 Prozent nutzen internationalen Jobbörsen. Weitere Informationsquellen folgen im großen Abstand. Am Internet führt hinsichtlich der internationalen Rekrutierung von qualifiziertem Personal kein Weg vorbei.

Hier zeigt sich, dass europäische Unternehmen unzureichend auf die Herausforderungen im internationalen Recruitment vorbereitet sind. So suchen die Kandidaten auf den Corporate Websites in erster Linie nach Informationen hinsichtlich des täglichen Lebens im jeweiligen Land ihrer Wahl. Denn: Die Entscheidung im Ausland zu arbeiten ist vor allem ein persönlicher Schritt und erst in zweiter Konsequenz ein Karriereschritt. Entsprechend sind im Karrierebereich einer Unternehmens-Website Informationen in englischer Sprache zu Immobilien, dem Gesundheitswesen, Unterhaltung, dem Wetter oder zur Sicherheit gefragt. Um diese Anforderungen auf ihre Umsetzung hin zu überprüfen, wurden achtzig europäische Websites – jeweils die Top-Ten-Arbeitgeber in acht EU-Ländern – untersucht. Die Ergebnisse sind ernüchternd: 41 Seiten wurden nur in der lokalen Sprache präsentiert. Elf zwar auf englisch, aber mit einem Karrierebereich nur in der lokalen Sprache und weitere 27 Websites zwar mit englischem Karrierebereich aber ohne Informationen zu außerberuflichen Bereichen. Eine englische Seite mit englischen Karriere-Bereich und zusätzlichen Informationen bot nur ein Unternehmen – Microsoft Dänemark.



Zusammenfassend: Deutschland ist offensichtlich ein unattraktiver Standort für europäische Fach- und Führungskräfte. Dies liegt einerseits daran, dass die Unternehmen den potentiellen Kandidaten im Internet nicht die Informationen bieten, die diese suchen. Außerdem scheint es deutschen Unternehmen schwer zu fallen sich als Arbeitgebermarke zu positionieren. Im weiteren haben deutsche Unternehmen die Möglichkeit des internationalen Recruitment allgemein noch nicht als lohnende Möglichkeit erkannt, dem Fachkräftemangel zu begegnen. Dieses Versäumnis gilt es in den nächsten Jahren aufzuholen. Die internationale Rekrutierung von Spitzenkräften wird auch aus demographischen Gründen eine zentrale Rolle in der Personalpolitik von europäischen Unternehmen einnehmen. Das Ziel ist klar: Global operierende Unternehmen müssen zukünftig eine ähnliche Anziehungskraft auf Fach- und Führungspersonal ausüben, wie Real Madrid oder Bayern München auf internationale Spitzenfußballer. Nur so ist in Zukunft Wettbewerbsfähigkeit – auch und gerade in Zeiten von konjunkturellem Wachstum – zu erreichen.

Autoren-Kontakt:
Sascha Theisen, Public Relations
StepStone Deutschland AG
fon (0211) 93493 5702
eMail: sascha.theisen@stepstone.de
www.stepstone.de
 

+++ Ein Presse-Service von Crosswater Systems Ltd. zu den Themengebieten e-Recruiting, Jobbörsen, Arbeitsmarkt, Personaldienstleistungen, Human Resources Management. Die in den Firmen-Pressemitteilungen vertretenen Meinungen müssen nicht notwendigerweise mit der Redaktion von Crosswater Systems übereinstimmen +++
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