Bundesagentur will Potenziale der Zeitarbeit nutzen -
Mindeststandards mit Unternehmen vereinbart
[Crosswater Systems]
24.9.2007
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) will die Potenziale
der Zeitarbeit noch stärker für Arbeitslose nutzen. Dazu
hat heute in Nürnberg BA-Vorstandsmitglied Raimund
Becker mit 15 der größten Zeitarbeitsunternehmen in
Deutschland Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet.
„Mit diesen Vereinbarungen stellen wir die
Zusammenarbeit mit den Zeitarbeitsfirmen auf eine neue
Basis: Wir haben Standards der Zusammenarbeit
vereinbart“, sagte Becker. „Damit wird die Arbeit
reibungsloser – wir können den Bedarf der
Zeitarbeitsfirmen besser decken und so Arbeitsuchende
wieder in Beschäftigung bringen. Beide Seiten
profitieren von dieser Kooperation.“
„Die Zeitarbeitsbranche gehört zu den Branchen, in denen
momentan die meisten Arbeitsplätze entstehen", sagte
Ingrid Hofmann, Vizepräsidentin des Bundesverbands
Zeitarbeit Personaldienstleistungen e.V. (BZA) und
Geschäftsführerin von Hofmann Personal Leasing. „Viele
erfolgreiche Unternehmen sichern die dringendst
notwendige Flexibilität im Personalbereich durch
Zeitarbeitnehmer. Und wir gehen davon aus, dass das
zukünftig sogar noch zunehmen wird. Der Bewerbermangel
ist bereits deutlich zu spüren. Darum hoffen wir, dass
durch diese engere Kooperation die offenen Stellen
schneller besetzt werden können.“
Die Zeitarbeit hat sich in den vergangenen Jahren als
Boombranche erwiesen. 1996 gab es 180.000
Leiharbeitnehmer, zehn Jahre später waren es fast
600.000. Im internationalen Vergleich gibt es in
Deutschland aber noch Wachstumspotenzial. In Deutschland
liegt der Anteil der Zeitarbeiter bei gut zwei Prozent,
in Ländern wie Frankreich und Großbritannien ist er
doppelt so hoch. „Wir müssen selbstkritisch sagen, dass
es auf unserer Seite lange Zeit durchaus Vorbehalte
gegen Zeitarbeit gab. Das ist zum Glück mittlerweile
anders. Der Gesetzgeber hat das
Arbeitnehmerüberlassungsrecht liberalisiert und die
Branche hat selbst viel für ihr Image getan. Für uns
sind die Firmen Arbeitgeber wie jeder andere, allerdings
mit einem besonderen Potenzial. Das bringen wir mit den
Kooperationsvereinbarungen zum Ausdruck“, betonte
Becker.
In den Vereinbarungen verpflichtet sich die BA, die
spezifischen Bedürfnisse der Zeitarbeitsunternehmen so
weit wie möglich zu berücksichtigen. Die Agenturen
benennen in ihrem jeweiligen Arbeitgeberservice
persönliche Ansprechpartner für die einzelnen
Zeitarbeitsunternehmen. Ziel aller Aktivitäten ist es,
die von den Unternehmen gemeldeten offenen Stellen
schnell und passgenau zu besetzen. Die BA stellt für die
Zusammenarbeit ihre IT-Systeme bereit, wie zum Beispiel
die Online-Übermittlung von Stellenangeboten und die
Nutzung der Jobbörse im Internet. Mit der Veranstaltung
von Bewerberbörsen bieten die Agenturen den
Zeitarbeitsunternehmen darüber hinaus eine Plattform, um
sich einer größeren Zahl von interessierten Bewerbern
vorzustellen.
Die Zeitarbeitsunternehmen verpflichten sich dafür,
Stellenangebote nur bei tatsächlichem Bedarf zu melden.
Dadurch können sich die Vermittler der Agenturen auf die
Angebote konzentrieren, hinter denen auch echte
Beschäftigungsmöglichkeiten stehen. Die Unternehmen
liefern aussagekräftige Informationen zu
Qualifikationsprofilen, zum Arbeitsentgelt und zum
Einsatzort. Gleichzeitig bieten die Firmen den
Vermittlern der Agenturen Hospitationsmöglichkeiten an.
Dadurch können diese die Arbeitsweisen und Anforderungen
der Unternehmen kennen und können dies auf die eigene
Arbeit übertragen.
Die Kooperation beschränkt sich nicht nur auf die 15
großen Unternehmen. Die Agenturen für Arbeit und eine
koordinierende Stelle in der Zentralstelle für
Arbeitsvermittlung (ZAV) bieten die gleichen
Vereinbarungen den zahlreichen anderen, auch mittleren
und kleineren Zeitarbeitsunternehmen an. Ziel ist die
flächendeckende Vereinbarung der Qualitätsstandards in
der Zusammenarbeit mit allen Zeitarbeitsfirmen.
Quelle:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
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D-90478 Nürnberg
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