Der Elevator Pitch – übersetzt „die
Aufzugspräsentation“ – ist ein ideales Instrument für
diese Gelegenheiten. Er entstand in den 80er Jahren in
den Vereinigten Staaten.
Viele junge Mitarbeiter in
Unternehmen hatten das Problem, dass sie zwar gute Ideen
hatten, aber diese nicht an den richtigen Stellen
anbringen konnten.
So entwickelte sich die Technik, am Aufzug einen
Entscheidungsträger abzupassen, ihn bei der Fahrt zu
begleiten und dabei die neue Idee vorzustellen.
Man konnte sich der Aufmerksamkeit gewiss sein, denn
ausnahmsweise war der Vorgesetzte nicht mit anderen
Dingen beschäftigt.
Später wurde diese Technik auch
eingesetzt, um die Bollwerke im Vorzimmer des Managers
zu überwinden, da Sekretärinnen und Assistentinnen
Termine und Direktmarketing-Schreiben unbarmherzig
filtern, wenn sie ihnen nicht interessant für den Chef
erschienen.
Vorbedingung für diese Präsentation
Es ist wie bei den meisten erfolgreichen Dingen
eigentlich ganz einfach. Man muss wissen, was das eigene
Produkt oder die Dienstleistung kann und wo die Vorteile
für den Kunden liegen. Man muss auch bereit sein, in ein
Verkaufsgespräch einzusteigen, wenn der Pitch beim
Gegenüber eine positive Reaktion bewirkt. Der schlimmste
Fall ist der, wo es anschließend nicht weitergeht. Wenn
also jemand zum Beispiel eine Rendite von 30% verspricht
und nach einer positiven Reaktion des Kunden auf einen
Spezialisten verweist, der dann vorbeikommen will, hat
man in 99 von 100 Fällen verloren. Wenn jemand eine
Organisations-Optimierung verspricht und auf eine
positive Reaktion sich in allgemeinem Geschwafel wie „da
muss man mal sehen, was man machen kann“ verliert,
natürlich genauso. Der Pitch ist nur der Einstieg, er
hilft über die erste, hohe Hürde, dann beginnt das
eigentliche Verkaufsgespräch. Und er selektiert
Gesprächspartner, die interessiert sind von den anderen.
So vermeidet man auch Verkaufsgespräche mit Menschen,
die das Produkt überhaupt nicht brauchen können.
Aufbau einer Kurzpräsentation
Der Aufbau des Pitches erfolgt wie manch andere
Präsentationsformen nach der AIDA Formel. Man beginnt
mit den A, was attention oder Aufmerksamkeit erregen
bedeutet. Dann folgt das I wie interest, was das
Interesse beinhaltet, das man beim Gegenüber erreichen
will. Das D wie desire bedeutet Verlangen und beschreibt
den Teil der Präsentation, in dem das Verlangen nach
mehr Informationen oder dem Produkt geweckt wird.
Schließ- und endlich kommt das A wie action, was den
nächsten Schritt beschreibt, den man gemeinsam mit dem
Kunden gehen will. Der Aufbau beginnt, indem man die
Dinge, die man über sein Produkt weiß, auf ein oder
mehrere Blatt Papier schreibt und versucht, diesen Text
nach der AIDA Formel zu ordnen.
Konzentration ist alles
Jetzt hat man je nach Wissen und Möglichkeiten 3 oder 4
Seiten Text, der auf 4 oder 5 Sätze konzentriert werden
muss. Dazu werden die Möglichkeiten genutzt, die aus dem
Direktmarketing bekannt sind. Die Grundaussage muss
einfach zu verstehen sein, komplizierte Wörter werden
umgeformt, ein umständlicher Sprachstil muss
verständlich werden. Sätze oder Nebensätze, die den Sinn
eines Absatzes nicht verändern, kann man streichen.
Überflüssige Silben wie Rückantwort statt Antwort
streicht man ebenfalls, mehrsilbige Wörter wie „Prozessoptimierung“
zieht man auseinander zu „optimiert Prozesse“.
Aufgeblähte Wörter wie dergestalt kann man zum Beispiel
durch „so“ ersetzen, lediglich durch „nur“. Verben
sollten immer aktiv eingesetzt sein, Hilfsverben wie
wollen, können, möchten vermeidet man am besten.
Mit jedem Tag besser
Irgendwann ist man dann bei 4-5, manchmal auch erst bei
9-10 Sätzen angekommen. Jetzt heißt es üben, üben, üben,
um den Elevator Pitch flüssig vortragen zu können. Wenn
man merkt, dass eine Aussage, ein Wort nicht gut über
die Zunge kommt, muss es umgeformt werden, dass es dem
eigenen Sprachstil entspricht. Und dann folgt der
praktische Einsatz, nur Mut. Die Präsentation ist jetzt
schon besser als alles, was vorher dagewesen ist. Und
die Reaktion der Kunden hilft, weiter am Text zu
arbeiten und ihn zu optimieren. Dabei wird man
feststellen, dass die Präsentation immer besser und
damit auch immer erfolgreicher wird. Der Erfolg stellt
sich ein und man wird Gespräche minimieren, die fürs
Geschäft nicht interessant sind und mehr positive
Gespräche in Verkaufsgespräche überführen. Und das ist
immer gut fürs Geschäft.
Helmut König - Königskonzept
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