Arbeitsmarkt IT-Controlling:
Mietsoftware ist in Unternehmen wenig verbreitet
[Crosswater Systems]
28.8.2007
Mehr als acht von zehn deutschen Unternehmen
finanzieren ihre Informationstechnologie lieber mit
liquiden Mitteln, anstatt Hard- und Software zu leasen
oder zu mieten. Nur 1,4 Prozent nutzen Mietmodelle, 3,4
Prozent schließen Leasingverträge ab. Im Vergleich zum
Vorjahr hat sich damit wenig geändert. Und das, obwohl
selbst große Hard- und Softwareanbieter inzwischen
Finanzierungsalternativen, wie beispielsweise
On-Demand-Lösungen anbieten. Zu diesen Ergebnissen kommt
die Studie „IT-Budget 2007“ der InformationWeek, die
zusammen mit Steria Mummert Consulting ausgewertet
wurde.
Bei Investitionen in IT wollen 89 Prozent der Befragten
eine Steigerung der Effizienz im Geschäftsbetrieb
erreichen. Gut die Hälfte wünscht sich Kosten zu senken.
Die Kostenvorteile von Mietmodellen bei der Nutzung von
Informationstechnologie haben Unternehmen häufig noch
nicht erkannt. Bei gemieteter oder geleaster Hard- oder
Software sparen Unternehmen die teuren Investitionen für
den Eigentumserwerb. Von Beginn an zahlt der Kunde eine
Mietpauschale für die gebuchten Services. Wartungskosten
sind in den Mietkosten in der Regel enthalten. Der
Umfang ist flexibel skalierbar, kann also dem Bedarf
entsprechend jederzeit angepasst werden. Auf diese Weise
arbeiten die Anwender immer mit den modernsten
Technologien und nutzen die neuesten Features. Hat sich
ein System etabliert, ist der Erwerb der Softwarelösung
meist problemlos möglich. Auch das On-Demand-Angebot
kann gegenüber dem Eigentumserwerb von Hard- und
Software mit Flexibilität punkten. Die IT-Dienstleistung
wird nur in Anspruch genommen und bezahlt, wenn sie
benötigt wird.
Die große Zurückhaltung bei den Unternehmen herrscht,
weil sie Schwierigkeiten bei der Integration der neuen
Lösung in die vorhandene Infrastruktur wie ERP oder
Legacy-Anwendungen befürchten. Mit der zunehmenden
Verbreitung von serviceorientierten Architekturen (SOA)
lassen sich diese Integrationshindernisse allerdings
überwinden. Der Aufwand für das Einbetten von
Mietsoftware in bestehende Systeme ist mit
Standardschnittstellen deutlich niedriger.
Viele Firmen sträuben sich zudem gegen das Auslagern
geschäftskritischer Daten außer Haus. Wenn
beispielsweise Kundenmanagement-Systeme und deren Daten
zentral beim externen IT-Anbieter gespeichert werden,
fürchten sie um die Sicherheit ihrer Daten. IT-Systeme,
die durch eigene Mittel finanziert werden, benötigen
keine Übertragung zur Speicherung außer Haus. Die
Verunsicherung ist jedoch unbegründet. Das
Sicherheitsniveau der etablierten IT-Dienstleister
befindet sich auf höchstem Niveau. Dabei gehört der
Schutz von Kundendaten zu den Kerngarantien der
Outsourcing-Partner. Gelingt es ihnen, die bestehenden
Vorteile alternativer Finanzierungs- und Nutzungsmodelle
stärker zu vermitteln, werden Unternehmen künftig
zunehmend auf die neuen Angebote umsteigen.
Hintergrundinformationen
Die Studie „IT-Budget 2007“ untersucht die konkreten
Investitions- und Anschaffungsabsichten von Unternehmen
in Deutschland. Im Zeitraum zwischen Dezember 2006 und
Februar 2007 wurden durch eine Online-Befragung 572
IT-Manager und IT-Verantwortliche aus deutschen
Unternehmen interviewt. Die detaillierten Ergebnisse
liefern nicht nur wichtige Hinweise auf Absatzchancen
und die Ansprache potenzieller Kunden, sondern stellen
auch Indizien für die Stimmung in der Wirtschaft dar.
Quelle: Steria Mummert Consulting
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