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Master of Business Administration taugt nicht zum Karriere-Turbo

Der MBA polarisiert: Befragte schwanken zwischen "überschätzt" und "gute Qualifikation, aber kein Garant für eine steile Karriere".

[Crosswater Systems]

München, den 2. August 2007 - Als der Master of Business Administration in den Neunzigern über den großen Teich nach Europa schwappte, war die Skepsis groß. Diese Skepsis kehrt jetzt offensichtlich, nach einer Phase der Euphorie ab der Jahrtausendwende, wieder zurück - zumindest in den Köpfen der Bewerber. In einer Umfrage von JobScout24 bewerten rund 30 Prozent der Teilnehmer den MBA als eine gute Qualifikation, die aber nur bedingt zum Karrieresprungbrett taugt. Noch harscher in ihrem Urteil sind weitere 28 Prozent, die den MBA schlicht für überbewertet halten.

Johannes Hack

Johannes Hack

Paradoxerweise wurde der Master of Business Administration in den USA vor mittlerweile mehr als einhundert Jahren als praxisnahes Managementstudium und Antwort auf die wachsende wirtschaftliche Konkurrenz aus Europa ins Leben gerufen. Ursprünglich als reine Fachqualifikation für Führungspositionen in der Wirtschaft gedacht, wurden die MBA-Programme auf Grund der Kritik an den sozialen Kompetenzen vieler Absolventen nach und nach mit Fächern wie Teamführung oder Präsentations- und Verhandlungstechnik angereichert.

Heute gilt ein MBA-Abschluss von einem der Elite-Institute der USA als der Karriere-Turbo schlechthin. Damit schließt sich der Kreis und Europa befindet sich in einer ähnlichen Situation, die in den USA überhaupt erst zum Entstehen des MBA geführt hatte: Die Aufholjagd beginnt.


 

Das zähe Ringen um Profil: Was ist der MBA eigentlich?

Die aktuelle Umfrage der JobScout24 GmbH zeigt: Der Master of Business Administration hat sich noch nicht in den Köpfen festgesetzt. Erschreckende 25 Prozent der Teilnehmer kennen den MBA nicht. Mögliche Gründe dafür sind der Mangel an Profilschärfe und das Fehlen einheitlicher Standards aus den Anfangsjahren des MBA in Deutschland. Mit der Einführung verbindlicher Kriterien für die EU-weite Anerkennung des Titels Master of Business Administration hat sich dies offensichtlich nur bedingt gewandelt. Der Markt ist mehr denn je überhäuft mit neuen Fach-Varianten wie beispielsweise den MBAs in Mechanisch-Biologische Abfallbehandlung, Net Economy oder Sustainability Management. Unseriöse Angebote wie "Pharma-MBA kompakt in drei Tagen" tragen ebenfalls nicht zur Erhöhung der Akzeptanz des Konzepts "Master of Business Administration" bei. Der Silberstreif am Horizont: Immerhin 9,26 Prozent aller befragten Bewerber halten den MBA für den Karriere-Turbo schlechthin - vorausgesetzt der Abschluss stammt von einer renommierten Business School.

"Der Master of Business Administration schafft in Deutschland erstmals eine Situation, die die USA seit jeher kennen: Der Wert eines Bildungsabschlusses ist untrennbar verknüpft mit dem Institut, an dem dieser Abschluss erworben wurde", so Johannes Hack, Geschäftsführer der JobScout24 GmbH. "Wer sich heute dazu entschließt, einen MBA zu erwerben, der sieht sich nicht nur mit der Frage nach den Kosten konfrontiert. Weitaus wichtiger ist die Auswahl des Anbieters. Wer sich hier umfassend informiert und auf das richtige Pferd setzt, der hat mit dem MBA sicherlich eine gute Zusatzqualifikation in der Tasche. Allerdings zeigt unsere Umfrage deutlich, dass hier Verunsicherung herrscht. Business Schools und Management Institute sollten diese Botschaft ernst nehmen."


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