Stabilie Konjunktur sorgt für positive Entwicklung
des Arbeits- und Ausbildungsmarktes im Juni 2007
[Crosswater Systems]
30.6.2007.
„Durch die stabile Konjunktur wächst die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und die
Arbeitslosigkeit sinkt deutlich. Die Nachfrage nach
Mitarbeitern ist weiter gestiegen“, erklärte der
Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise.
Arbeitslosenzahl im Juni: -125.000 auf 3.687.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -712.000
Arbeitslosenquote im Juni: -0,3 Prozentpunkte auf 8,8
Prozent
Die Zahl der Arbeitslosen hat von Mai auf Juni im Zuge
der Frühjahrsbelebung um 125.000 auf 3.687.000
abgenommen (West: 76.000 auf 2.427.000; Ost: -49.000 auf
1.260.000). Der Rückgang war stärker als im Durchschnitt
der letzten drei Jahre ( 101.000). Saisonbereinigt
errechnet sich ein Rückgang der Arbeitslosigkeit um
37.000. Nachdem die Abnahmen in letzten beiden Monaten
wegen der geringeren Winterarbeitslosigkeit etwas
schwächer ausgefallen waren, hat sich der Abbau im Juni
wieder verstärkt. Gegenüber Vorjahr gab es 712.000
Arbeitslose weniger. Die günstige Entwicklung liegt vor
allem am konjunkturell bedingten Aufbau
sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Daneben
spielen aber auch die Entlastung durch ein rückläufiges
Arbeitskräfteangebot sowie die Professionalisierung der
Arbeit der Job-Center eine Rolle.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl
der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Mai
saisonbereinigt um 8.000 gestiegen. Nach hochgerechneten
Daten der BA, die bis April reichen, hat auch die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
saisonbereinigt um 32.000 zugenommen. Nicht
saisonbereinigt ist die Erwerbstätigkeit von April auf
Mai um 181.000 auf 39,46 Millionen gestiegen. Gegenüber
dem Vorjahr nahm sie um 458.000 zu. Die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im April
nach der Hochrechnung der BA bei 26,71 Millionen.
Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Zuwachs um 599.000.
Dabei entfällt deutlich mehr als die Hälfte des Anstiegs
auf Vollzeitstellen.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen
Bundesamt ermittelte saisonbereinigte Erwerbslosenzahl
belief sich in Deutschland für den Mai auf 2,69
Millionen, die saisonbereinigte Erwerbslosenquote auf
6,4 Prozent.
Das Stellenangebot lag im Juni weiter deutlich über dem
Vorjahreswert, saisonbereinigt ist es gegenüber Mai um
11.000 gestiegen. Nicht saisonbereinigt gab es im Juni
insgesamt 648.000 Stellen, von denen 89 Prozent sofort
zu besetzen waren. Im Vergleich zum Vorjahr hat ihre
Zahl um 67.000 zugenommen. Von allen gemeldeten Stellen
waren 64 Prozent oder 412.000 ungeförderte Stellen für
„normale“ sozialversicherungspflichtige
Beschäftigungsverhältnisse, das waren 86.000 mehr als
vor einem Jahr.
Neben den gemeldeten offenen Stellen kennt die
Bundesagentur noch zusätzliche Stellen, unter anderem
gemeldet aus der privaten Arbeitsvermittlung sowie aus
ihrer Job-Börse und dem Job-Roboter. Zusammen waren das
im Juni 968.000 Stellen, 194.000 mehr als vor einem
Jahr. Nach Untersuchungen des IAB kennen die Agenturen
für Arbeit damit deutlich mehr als die Hälfte des
gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots und können darauf
Bewerber vermitteln – teilweise aber erst nach
Rücksprache mit dem Arbeitgeber.
Nach den Daten der BA gab es im laufenden
Berufsberatungsjahr bisher weniger gemeldete Bewerber
und mehr gemeldete Ausbildungsplätze: Von Oktober 2006
bis Juni 2007 haben sich 647.900 Jugendliche als
Bewerber für Ausbildungsstellen registrieren lassen,
18.200 weniger als vor einem Jahr. Erstmals seit 2002
nahm die Bewerberzahl auch in Westdeutschland ab,
während sich dieser Trend in Ostdeutschland schon seit
1999 zeigt.
Zugleich sind den Agenturen für Arbeit 401.400
Ausbildungsplätze gemeldet worden, 18.800 mehr als im
Vorjahreszeitraum. Der Anstieg beruht größtenteils auf
mehr außerbetrieblichen Stellen (+12.700 auf 24.700).
Erstmals in diesem Berufsberatungsjahr liegen aber nun
auch die betrieblichen Angebote über dem Vorjahreswert
(+6.100 auf 376.700). Die Zunahme der Zahl der
Ausbildungsplätze für außerbetriebliche Ausbildungen
geht auf die Zusage der BA zurück, im Rahmen des
Ausbildungspaktes zusätzliche Lehrstellen für
Jugendliche mit Migrationshintergrund einzurichten. Die
gestiegene Zahl gemeldeter Stellen korrespondiert mit
den Angaben des DIHK und HWK über die neu
abgeschlossenen Ausbildungsverträge. Bis Ende Mai wurden
172.400 Ausbildungsverträge abgeschlossen, 16.900 mehr
als im Vorjahreszeitraum.
Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter:
http://statistik.arbeitsagentur.de
Quelle:
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