Crosswater Job Guide
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Zurück in die Zukunft: Visionen und Vergangenheit des Online-Stellenmarkts Jobware

[Crosswater Systems] 14. 5. 2007. Als am 1. Mai 2007 die Übergabe der Jobware-Geschäftsführung von Herrn Dr. Randolph Vollmer an Herrn Dr. Wolfgang Achilles gefeiert wurde, erlebte die noch junge Jobbörsen-Branche auch eine gewisse Zäsur. Sie kann seit der Gründung der ersten Online-Stellenmärkte im Jahr 1996 auf mehr als 10 Jahre Geschäftstätigkeit zurückblicken, gleichzeitig stehen die Internet-basierten Jobbörsen am Beginn wichtiger Entwicklungen und Umwälzungen. Ein idealer Zeitpunkt, um Visionen und Vergangenheit mit Dr. Vollmer, einem der Pioniere der Jobbörsen-Welt und Herrn Dr. Achilles, seinem Nachfolger als Geschäftsführer von Jobware zu besprechen.

Crosswater Systems:  Herr Dr. Vollmer, können Sie sich noch an den ersten Jobware-Kunden erinnern und an die erste Stellenanzeige, die auf dem neuen Jobware-Portal im Internet veröffentlicht wurde? Welche Entwicklungen haben Gestaltung und Aufmachung von Stellenanzeigen im Internet seither erfahren? Welche zukünftigen Trends, Herr Dr. Achilles, erwarten Sie für Stellenanzeigen insbesondere bei der Nutzung der multimedialen Funktionen?

Dr. Randolph Vollmer

Dr. Randolph Vollmer

Dr. Vollmer:  „Als Jobware am 1. Mai 1996 kurz nach Mitternacht durch Online-Schaltung das Licht der Welt erblickte, hatten wir nur eine Handvoll Kunden, darunter Thyssen Industrie, die WestLB und einige andere – mutige - Großunternehmen. Trotz mehrmonatiger Roadshow war der Start mit gerade einmal 42 Stellenanzeigen also eher schwierig. Zum damaligen Zeitpunkt hatten die meisten Firmen noch keinen Zugang zum Internet und verhielten sich dem neuen Medium gegenüber äußerst zurückhaltend. Der Gegenwind der Anfangsphase ist dann aber schnell in Rückenwind umgeschlagen und der damit einsetzende Siegeszug der Online-Stellenanzeige hält bis heute an. Was Fach- und Führungskräfte angeht, hat sich aber auch gezeigt, dass man mit inhaltsarmen, lieblos gestalteten und mitunter nicht einmal der Rechtschreibung genügenden Schema-F-Anzeigen keinen Blumentopf gewinnen kann.“

Dr. Achilles: In der Konsumgüterwerbung wird der multimediale Ansatz derzeit zur Selbstverständlichkeit. Der Erfolg einer Stellenanzeige hängt in hohem Grade von der Seriosität ab. Deshalb steht man neuen Formen mit gerechtfertigter Skepsis gegenüber. So nähern sich Unternehmen sehr vorsichtig multimedialen Werbeformen im Bereich der Stellenanzeige. Einige große deutsche Unternehmen warten hier bereits mit ersten Beispielen auf. Ich erwarte, dass in der Zukunft multimediale Elemente in Stellenanzeigen zur Selbstverständlichkeit werden.

Das Erscheinungsbild der Gründerzeit

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Crosswater Systems: Die Entwicklung der Jobbörsen wurde in den Anfangsjahren des Internets stark durch die Konkurrenz mit den Printmedien geprägt, die Vorteile der Online-Stellenmärkte hinsichtlich Preis, zeitlicher und geographischer Verfügbarkeit waren offensichtlich. Heute haben die Verlage ihre Medienstrategien geändert und sind nahezu ausnahmslos auch im Jobbörsen-Geschäft aktiv beteiligt. Welches waren rückblickend die wichtigsten Entwicklungen unter Wettbewerbsaspekten, Herr Dr. Vollmer, und wohin geht die Reise in der Zukunft, Herr Dr. Achilles?

Dr. Vollmer: „Wer sich mit einer neuen Dienstleistung etablieren will, sucht die Konfrontation mit denen, die das Geschäft bisher alleine gemacht haben – und die halten naturgemäß erst einmal dagegen. Das anfängliche Gegeneinander von Print und Online lag deshalb in der Natur der Sache, eine ebenso notwendige wie unvermeidbare Auseinandersetzung im leistungs- und kundenorientierten Wettbewerb. Mit der erfolgreichen Etablierung der neuen Dienstleistung am Markt wurden die Karten aber zwangsläufig neu gemischt und man muss den führenden deutschen Verlagsgruppen bescheinigen, dass sie die Zeichen der Zeit erkannt haben. So sind von den führenden fünf Anbietern unserer  Branche inzwischen bereits drei verlagsgebunden und bilden – bei allem Wettbewerb untereinander - ein starkes Gewicht gegen das strategisch auf nationale und internationale Marktbeherrschung ausgerichtete Monster. Was wir brauchen ist Vielfalt und Wettbewerb im Recruiting, auch und erst recht in der Zukunft.“

Dr. Achilles:  Die Bedeutung des Internets für die Gewinnung geeigneter Kandidaten wird weiter steigen. Dies wird bestätigt durch die massive Beteiligung der Verlage an Online-Stellenmärkten. Orientieren wir uns an den USA, so werden in der Zukunft die Ausgaben für Stellenanzeigen im Internet auf dem gleichen Niveau liegen wie die Ausgaben für Printanzeigen.

Crosswater Systems: Die Jobbörsen haben sich in der Vergangenheit nicht auf die Veröffentlichung von Stellenanzeigen beschränkt, sondern entwickelten auch funktionale Lösungen für web-basierte Prozesse im Recruiting mit den Kernfunktionen Anforderungsprofile, Kandidatenprofile, Matching und der gesamten Kette des Bewerber-Managements. Damit haben sie gegenüber den Printmedien entscheidende Wettbewerbsvorteile geschaffen und so zum ersten Mal einen Markt für Stellenangebote und Bewerber-Nachfrage geschaffen. Welches waren die wichtigsten Aspekte in der Vergangenheit, welche Hausaufgaben müssen die Jobbörsen in der Zukunft noch lösen?

Dr. Vollmer: „Mit dem Internet wurde der komplexe Vorgang – vom Vorhandensein einer Vakanz über sämtliche nachfolgenden Bearbeitungsstufen bis hin zur erfolgreichen Besetzung der Position - als Gesamtprozess, ohne Medienbrüche, organisierbar. Die damit bewirkte Steigerung der Produktivität auf beiden Seiten – Personalabteilungen und Bewerber – hat aber auch ihre Schattenseiten und was nützt es mir als Personalabteilung, wenn ich immer mehr Bewerbungen generiere, von denen am Ende immer weniger für meine Zwecke brauchbar sind. Was zählt, sind die richtigen Bewerber, und deshalb haben wir uns in den letzten Jahren sehr viel stärker mit der Frage befasst, wie man qualifizierte Reichweite organisiert, als mit der Frage, wie man die Folgen unqualifizierter Massenreichweite technisch in den Griff bekommt.“

Dr. Achilles:  In der Vergangenheit haben Jobbörsen ohne großen Erfolg Lösungen für das Bewerbermanagement angeboten. Von einem Durchbruch sind die heute noch von Jobbörsen angebotenen Lösungen in Deutschland weit entfernt. Wir sehen das Angebot eines Systems für das Bewerbermanagement nicht als Kernkompetenz eines Online-Stellenmarktes.

Als Karriere-Portal fokussieren wir unsere Kräfte darauf, unseren Kunden erstklassige Reichweite innerhalb der gewünschten Zielgruppen zu verschaffen und umfassend dabei zu unterstützen, den passenden Kandidaten zu finden.

Crosswater Systems: Mit den kostengünstigen Möglichkeiten des Internets ist es auch für kleine und mittelständische Unternehmen erschwinglich, ihr „Employer Branding“ aktiv zu gestalten. Welche Rolle haben die Jobbörsen in der Vergangenheit gespielt, welche Aspekte werden in der Zukunft wichtig werden?

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Über Jobware:
1996 gegründet, gehört Jobware (www.jobware.de) heute zu den führenden deutschsprachigen Karriere-Portalen im Internet. Im Unterschied zu den nach maximaler Größe und Bekanntheit strebenden Wettbewerbern, die den Arbeitsmarkt in seiner gesamten Breite abbilden, sind die Aktivitäten von Jobware auf die Bedürfnisse qualifizierter Fach- und Führungskräfte ausgerichtet.

Als Tochtergesellschaft der Medien Union, Ludwigshafen hat sich Jobware sehr früh (1999) der Verlagsbranche angeschlossen. Das seither aufgebaute Netzwerk strategischer Allianzen umfasst inzwischen weit über 100 Kooperationspartner, darunter Zeitungen (z.B. Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Rundschau, VDI nachrichten), Fachverlage (z.B. Heise, kress, Hüthig, Medical Tribune), Branchen-Portale (z.B. marktplatz-recht.de, maschinenmarkt.de, logistics.de) sowie Plattformen für den akademischen Nachwuchs (z.B. karrierefuehrer.de, high-potential.com). Als Anbieter, der konsequent auf Qualität setzt, verzichtet Jobware auf jegliche Vermarktung von Werbebannern oder Pop-ups.

 

Dr. Vollmer:  “Gute Leute sind knapp und begehrt. Employer Branding wird deshalb – auch und gerade für kleinere, mittelständische Firmen – immer wichtiger, um sich im Bewerbermarkt positiv zu profilieren. Ein attraktives Arbeitgeberimage, das ist der nahrhafte Dünger, der die Ernteerträge im Recruiting systematisch verbessert. Mit TOP-Companies haben wir deshalb in den vergangenen Jahren eine attraktive und obendrein preisgünstige Rubrik geschaffen, die es sowohl großen als auch kleinen Unternehmen plattformübergreifend ermöglicht, sich über die Anzeigenschaltung hinaus werbewirksam  in Szene zu setzen.“

Dr. Achilles:  Aus dem Blickwinkel eines mittelständischen Unternehmens ergeben sich gerade für die nähere Zukunft die Möglichkeit, durch den frühzeitigen unkonventionellen Einsatz des Internets unter Verwendung multimedialer Elemente einen bleibenden Eindruck gerade bei den Zielgruppen Ingenieuren und IT’lern zu erreichen.

Crosswater Systems: Die Preispolitik der Jobbörsen war in der Vergangenheit durch Kostenvorteile gegenüber den Print-Medien geprägt. Mittlerweile bieten zahlreiche Jobbörsen auch kostenlose Stellenanzeigen an, die Bundesagentur für Arbeit subventioniert mit Steuergeldern ihre Quasi-Monopol-Stellung. Neue Preismodelle wie z.B. Cost-per-Click werden angeboten. Wie sollen sich Arbeitgeber in dem Spannungsfeld zwischen Hochpreis-Strategie, Kostenlos-Mentalität und Transaktions-Orientierten Preisen zurechtfinden, wie findet der Markt zukünftig zu einem angemessenen  Preis für die angebotenen Dienstleistungen?

Dr. Vollmer: “Wenn man mal von der Bundesagentur für Arbeit absieht, kriegt der Markt das ohne weiteres hin, auch heute schon. Es ist doch so: würden alle diese tollen, billigen oder gar kostenlosen Angebote wirklich das halten, was sie versprechen, dann wäre ihr unaufhaltsamer Durchmarsch am Markt eine Sache von wenigen Monaten, erst recht übrigens in den vernetzten Zeiten des Web 2.0. Von daher wird man Personalabteilungen, die beim Recruiting auf maximale Schnäppchenpreise setzen, darauf hinweisen dürfen, dass der billige Jakob vom Wühltisch unter Qualitätsgesichtspunkten in der Regel kein gutes Geschäft ist.

Dr. Achilles:  Zur Orientierung bei der Auswahl der passenden Jobbörse können Studien wie die von Profilo oder von Prof. Dr. Beck von der  FH Koblenz dienen. Diese bieten eine umfassende Orientierung. Hieraus wird ersichtlich, dass Jobware erste Wahl für die Ansprache von Fach- und Führungskräften ist und sich durch Qualität von Mitbewerbern absetzt.

Crosswater Systems: Die intensive Nutzung der Jobbörsen für alle Aspekte des eRecruiting wurde auch als Totengrab für Headhunter und gleichzeitig als Bonanza für Executive Search angesehen. Bei der Vielfalt der Nischen-Jobbörsen könnten doch Kandidaten über die Stellenanzeigen gezielt angesprochen werden, ohne Headhunter-Dienste in Anspruch zu nehmen. Paradoxerweise nutzen aber auch die Executive Search-Dienstleister intensiv die Kandidaten-Datenbanken der Jobbörsen oder durchforsten die Mitgliederlisten der Online-Communities. Sind die Headhunter von den Jobbörsen einfach überrollt worden, wo liegen die Zukunftsaussichten für diese Dienstleister?

Dr. Vollmer: „Im Falle einer Vakanz ist die Online-Stellenanzeige heute immer die erste Wahl, und es spielt dabei keine Rolle, ob der Inserent in eigener Sache und unter eignem Namen sucht oder als Personalberater im Auftrag eines Klienten agiert. Selbst dort, wo es auf den ersten Blick unwahrscheinlich sein mag, dass die anzeigengestützte Online-Suche zur Besetzung einer vakanten Position führen wird, lohnt sich – statistisch gesehen - der Versuch, allein schon mit Blick auf die ungleich höheren Kosten alternativer Beschaffungswege.  Nicht wenige Executive-Search-Dienstleister inserieren heute deshalb pausenlos online, sei es, um geeignete Kandidaten für vorhandene Mandate zu mobilisieren, sei es, um die eigene Kandidaten- und Kontaktbasis zu vergrößern. Dem gleichen Zweck dient die systematische Suche in den einschlägigen Bewerberdatenbanken und Netzwerken. Mit einem Wort: die Executive-Search-Dienstleister wissen, was sie an unserer Branche haben.“

Dr. Achilles:  Mit Jobware Consult, unserer eigenen Personalberatung, bietet Jobware seinen Kunden die Möglichkeit diese Gruppe gezielt anzusprechen. Durch die Integration im Jobware Karriere-Portal und die Präsenz auf Messen wie der Cebit und der Hannover Messe hat Jobware Consult ein erstklassiges Kandidatennetzwerk. Damit können wir unseren Kunden erstklassige Kandidaten schnell und unkompliziert zu vernünftigen Konditionen bieten.

Crosswater Systems: In den vergangenen 10 Jahren hat sich Jobware mit einem Qualitätsanspruch und einer klaren Zielgruppen-Orientierung auf Fach- und Führungskräfte positioniert. Welche Maßnahmen waren in den letzten Jahren entscheidend, um diese Positionierung auf Dauer beibehalten zu können? Welche Kernkompetenzen und Alleinstellungsmerkmale sind für die Zukunft von Jobware wichtig?

Dr. Vollmer: „Aufgabe eines Karriere-Portals ist es, Angebot und Nachfrage möglichst gezielt zusammenzuführen. Das erfordert eine zweiseitige Anstrengung: zum einen die qualitative Optimierung des Anzeigenbestands an den Bedürfnissen des Publikums, zum anderen die qualitative Optimierung des Publikums an den Bedürfnissen der Inserenten. Bezogen auf die Zielgruppe Fach- und Führungskräfte hat sich Jobware dabei in den vergangenen Jahren erkennbar von den nach maximaler Größe strebenden Jedermann-Portalen abgesetzt.“

Dr. Achilles:  Jobware zeichnet sich durch erfolgreiche Fokussierung auf Fach- und Führungskräfte und die Qualität in der Kommunikation mit genau dieser Zielgruppe aus. Mittels unseres Netzwerkes von mehr als 200 Kooperationspartnern wie die Stuttgarter Zeitung oder die Süddeutsche Zeitung erschließt Jobware anders als andere Jobbörsen auch latent wechselwillige Kandidaten der jeweils gesuchten Zielgruppe ggf. bezogen auf einzelne Regionen. Der Markt schätzt unsere Position. Wir werden unsere Alleinstellungsmerkmale konsequent weiter ausbauen.

Herr Dr. Achilles, Herr Dr. Vollmer, vielen Dank für das Gespräch.

+++ Ein Presse-Service von Crosswater Systems Ltd. zu den Themengebieten e-Recruiting, Jobbörsen, Arbeitsmarkt, Personaldienstleistungen, Human Resources Management. Die in den Firmen-Pressemitteilungen vertretenen Meinungen müssen nicht notwendigerweise mit der Redaktion von Crosswater Systems übereinstimmen +++
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