IAB-Studie: Ich-AG und Überbrückungsgeld unterm
Strich ein Erfolg
[Crosswater Systems]
14.5.2007.
Die Förderung der Selbstständigkeit aus Arbeitslosigkeit
ist überwiegend erfolgreich - sowohl mit
Überbrückungsgeld als auch mit dem
Existenzgründungszuschuss. Dies ist der Befund einer
Studie, die das Institut für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung (IAB) gemeinsam mit dem DIW Berlin, der
GfA Berlin, sinus und infas durchgeführt hat. 28 Monate
nach Gründung sind rund 70 Prozent der Geförderten noch
selbstständig. Bis zu 15 Prozent der ehemaligen
Teilnehmer sind inzwischen sozialversicherungspflichtig
beschäftigt. Nur einem kleinen Teil ist es nicht
gelungen, wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu gelangen.
Bis zum Sommer 2006 gab es zwei Förderprogramme für
gründungswillige Arbeitslose: den
Existenzgründungszuschuss (ExGZ) für eine Ich-AG und das
Überbrückungsgeld. Von 2003 bis Mitte 2006 wurde
insgesamt rund eine Million Gründungen gefördert, davon
waren knapp 400.000 Ich-AGs. Inzwischen ersetzt der neue
Gründungszuschuss beide Programme.
Das Überbrückungsgeld nahmen vor allem
überdurchschnittlich qualifizierte Männer in Anspruch.
Bei den Ich-AG-Gründern war das Qualifikationsniveau
etwas niedriger. Knapp die Hälfte davon waren Frauen.
Die Ich-AG erreichte damit auch Gruppen, die "im
Gründungsgeschehen zuvor unterrepräsentiert waren", so
die Studie. Dennoch gibt es zwischen den
Förderprogrammen kaum einen Unterschied hinsichtlich des
Verbleibs in der Selbstständigkeit. Anders verhält es
sich jedoch bei der Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze
durch die geförderten Gründer. Die Beschäftigungseffekte
fallen bei den Überbrückungsgeld-Gründern deutlich
stärker aus als bei den Ich-AGs.
Das Überbrückungsgeld erweist sich außerdem als
besonders wirtschaftliche Förderung, bei der die
Bundesagentur für Arbeit Geld spart. Bei der Ich-AG
fällt die Kostenbilanz hingegen leicht negativ aus. Sie
zählt damit aber immer noch zu den vergleichsweise
kostengünstigen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen.
"Wünschenswert wäre es, der Evaluationsforschung mehr
Zeit zu geben, um auch längerfristige Effekte von
Programmen einschätzen zu können", schreiben die
Autoren. Gerade die anfänglich stark kritisierte Ich-AG
habe während ihrer Laufzeit eine positive Wirkung
entfaltet, die nicht vorhergesehen wurde. Sie zähle
damit zu den erfolgreichen Ansätzen unter den
Hartz-Reformen. "Insgesamt schien die Gründungsförderung
gerade mit zwei unterschiedlichen Programmen ein
vielversprechender Ansatz aktivierender
Arbeitsmarktpolitik zu sein", lautet das Fazit der
Studie.
Die Studie kann unter
http://doku.iab.de/kurzber/2007/kb1007.pdf
abgerufen werden.
Quelle:
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der
Bundesagentur für Arbeit (IAB)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Wolfgang Braun,
Christiane Spies
90327 Nürnberg
Telefon (0911) 179-1946
E-Mail
wolfgang.braun@iab.de
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