Spätaussiedler sind von Arbeitslosigkeit besonders
stark betroffen
[Crosswater Systems]
26.4.2007.
Spätaussiedler haben mit einer Arbeitslosenquote von
mehr als 30 Prozent das dreifache
Arbeitslosigkeitsrisiko im Vergleich zu den hier
aufgewachsenen Deutschen, zeigt eine neue Studie des
Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
Sie sind damit sogar deutlich schlechter als Ausländer
in den Arbeitsmarkt integriert. Deren Arbeitslosenquote
liegt bei 20 Prozent.
Das IAB sieht "erhebliche Probleme bei der
Arbeitsmarktintegration von Spätaussiedlern". Gut drei
Viertel der Deutschen, aber nur etwas mehr als die
Hälfte der Spätaussiedler sind
sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Spätaussiedler
sind überdies deutlich schlechter qualifiziert als
Einheimische: 36 Prozent der Spätaussiedler haben keine
abgeschlossene Berufsausbildung. Bei den hier
aufgewachsenen Deutschen gilt dies für knapp 14 Prozent.
Auch bei der beruflichen Stellung bestehen große
Ungleichheiten zwischen Spätaussiedlern und Deutschen.
Rund 70 Prozent der sozialversicherungspflichtig
beschäftigten Spätaussiedler sind als an- oder
ungelernte Arbeiter tätig, weniger als 20 Prozent als
Facharbeiter oder Meister und nur zwölf Prozent als
Angestellte. Ganz anders liegen die Dinge bei den
deutschen Beschäftigten: Mehr als 50 Prozent der
Deutschen arbeiten als Angestellte, rund 25 Prozent als
Facharbeiter oder Meister und weniger als 18 Prozent als
Nicht-Facharbeiter.
Ein Blick auf die Berufe der Spätaussiedler, die als
Angestellte arbeiten, ergibt ein sehr heterogenes Bild:
Neben Helferberufen im Gesundheitswesen finden sich auch
prestigeträchtige Berufe wie Arzt, Techniker oder
Ingenieur, was aber wegen der insgesamt geringen Zahl
kaum ins Gewicht fällt.
Spätaussiedler mit Hochschulabschlüssen sind besonders
häufig arbeitslos
Im Allgemeinen verbessert ein höherer Bildungsabschluss
sowohl bei hier aufgewachsenen Deutschen als auch bei
Ausländern die Erwerbschancen deutlich. Dies gilt aber
nicht für die Spätaussiedler. Dort sind die
Hochschulabsolventen nicht nur häufiger als die
Facharbeiter arbeitslos, sie sind sogar stärker als die
Ungelernten von Arbeitslosigkeit betroffen.
"Spätaussiedler, die über hohe Bildungsabschlüsse aus
ihren Heimatländern verfügen, können diese offenbar
trotz formaler Anerkennung durch die Kultusministerien
schlecht auf dem deutschen Arbeitsmarkt verwerten",
schreiben die Autoren der Studie. Zudem würden mangelnde
Kenntnisse der deutschen Sprache bei der Besetzung
qualifizierter Tätigkeiten stärker ins Gewicht fallen
als bei einfachen Tätigkeiten.
Mit der "Integrierten Erwerbsbiographie" des IAB ist es
erstmals möglich, Spätaussiedler - auch die mit
deutscher Staatsbürgerschaft - zu identifizieren und
ihre Situation mit der der Deutschen und Ausländer zu
vergleichen. Der Datensatz erfasst alle zivilen
Erwerbspersonen mit Ausnahme von Beamten und
Selbstständigen.
Die IAB-Studie kann unter
http://doku.iab.de/kurzber/2007/kb0807.pdf
abgerufen werden.
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der
Bundesagentur für Arbeit (IAB)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Wolfgang Braun,
Christiane Spies
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