IAB: Jährlich werden 150.000 Praktikanten übernommen
[Crosswater Systems]
13.4.2007.
Bei 2,3 Prozent aller Stellenbesetzungen kommen
ehemalige Praktikanten zum Zuge, zeigt eine
Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung (IAB). Aufs Jahr gerechnet handelt es
sich um rund 150.000 Praktikanten, die von den Betrieben
in ein sozialversicherungspflichtiges
Beschäftigungsverhältnis übernommen werden.
Mitte des Jahres 2006 gab es circa 600.000 Praktikanten
in Deutschland, geht aus der IAB-Studie hervor. Da
Praktika häufig nur wenige Wochen oder Monate dauern,
liegt die Zahl der jährlich absolvierten Praktika um ein
Mehrfaches darüber. Zuverlässige Zahlen, wie viele
Praktika pro Jahr abgeleistet werden, gibt es bislang
nicht. Wie hoch die Chance ist, nach einem Praktikum
übernommen zu werden, lässt sich daher nicht beziffern.
Auch zu den Arbeitsbedingungen der Praktikanten und der
Frage, ob es sich bei einem Teil der Praktika um Ersatz
für reguläre Beschäftigung handelt, kann die Studie
keine Aussagen machen - sie bildet ausschließlich die
betriebliche Perspektive ab.
Die Debatte um die "Generation Praktikum" hat die
öffentliche Aufmerksamkeit auf die Hochschulabsolventen
unter den Praktikanten fokussiert. Praktikanten, die
einen Hochschulabschluss anstreben oder bereits haben,
sind allerdings deutlich in der Minderheit. Sie stellen
nur 150.000 bis 200.000 der 600.000 Praktikanten.
Drei von vier Stellen, die mit Praktikanten besetzt
werden, erfordern einen mittleren Berufsabschluss
Drei Viertel aller Stellen, die mit ehemaligen
Praktikanten besetzt werden, erfordern einen mittleren
Berufsabschluss, beispielsweise eine kaufmännische oder
gewerbliche Ausbildung oder einen Fachschulabschluss.
Nur 15 Prozent setzen einen Hochschulabschluss voraus.
"Es werden also nicht in erster Linie Stellen für
Hochschulabsolventen über interne Praktika besetzt",
schreiben die Arbeitsmarktforscher.
Fast die Hälfte der übernommenen Praktikanten ist
zwischen 30 und 40 Jahre alt, ein großer Teil jünger (40
Prozent) und nur wenige sind älter (15 Prozent). Für die
Jüngeren ist das Praktikum überwiegend eine Station
zwischen Ausbildung und fester Stelle. Die mittleren
Jahrgänge waren vorher meist arbeitslos oder anderswo
beschäftigt.
Insgesamt waren 35 Prozent der eingestellten ehemaligen
Praktikanten unmittelbar vor der Einstellung arbeitslos.
Der relativ hohe Anteil kann auch mit
Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnahmen
zusammenhängen, die vielen Arbeitslosen von den
Arbeitsagenturen angeboten werden. Sie finden häufig in
Betrieben statt und werden möglicherweise von diesen als
Praktika eingestuft.
Kleine Betriebe stellen häufiger ehemalige Praktikanten
ein
Am häufigsten stellen kleine Betriebe über Praktika ein.
3,6 Prozent aller Einstellungen kommen hier auf diesem
Weg zustande. In den mittleren Betrieben mit 50 bis 500
Beschäftigten ist dies bei 1,5 Prozent, in den großen
Betrieben mit mehr als 500 Beschäftigten bei 0,9 Prozent
aller Einstellungen der Fall. Auffällig ist zudem: In
Ostdeutschland wird dieser Weg öfter beschritten als in
Westdeutschland (3,2 Prozent bzw. 2,1 Prozent der
Stellenbesetzungen).
Die Internetadresse der IAB-Studie lautet:
http://doku.iab.de/kurzber/2007/kb0707.pdf.
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der
Bundesagentur für Arbeit (IAB)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Wolfgang Braun,
Christiane Spies
90327 Nürnberg
Telefon (0911) 179-1946
E-Mail wolfgang.braun@iab.de
+++ Ein Presse-Service von Crosswater Systems Ltd.
zu den Themengebieten e-Recruiting, Jobbörsen,
Arbeitsmarkt, Personaldienstleistungen, Human Resources
Management. Die in den Firmen-Pressemitteilungen
vertretenen Meinungen müssen nicht notwendigerweise mit
der Redaktion von Crosswater Systems übereinstimmen +++
Technorati Profile