Unternehmen ertrinken in eigenem Wissen
[Crosswater Systems] Die Unternehmen in Deutschland
haben ihre Hausaufgaben in Sachen Business Intelligence
gemacht: Die Hälfte arbeitet mittlerweile mit
unternehmensweiten Management-Informationssystemen.
Allerdings verlieren viele Firmen den Überblick über die
stetig wachsende Masse an unterschiedlichen
Informationen und Auswertungen. Sie drohen in der Flut
des eigenen Wissens zu ertrinken. Bis zu 10.000
Analyseberichte sowie hunderte so genannter OLAP-Würfel
zur Auswertung von Unternehmensdaten sind in
Großunternehmen keine Seltenheit. Dies ergibt die
Business-Intelligence-Studie 2006 biMA® von Steria
Mummert Consulting.
Schnelles Reagieren entscheidet heute über Gewinn oder
Verlust für Unternehmen. Eine zu hohe Zahl ungefilterter
Unternehmensdaten erschwert derzeit noch das schnelle
Treffen von Entscheidungen – zumal die Berichte, die aus
den Kennzahlen entstehen, ständig neu und
weiterentwickelt werden. Gleichzeitig wollen viele
Firmen nicht auf veraltete und überflüssig gewordene
Analysen verzichten.
Darüber hinaus müssen die Informationen in den
Unternehmen einem ständig wachsenden Personenkreis zur
Verfügung gestellt werden. Neben dem Top-Management und
den Controlling-Abteilungen dringt das Thema Business
Intelligence verstärkt in operative Geschäftsabläufe
vor. Die Mitarbeiter in den Fachabteilungen erwarten
einen einfachen und sehr gezielten Zugriff auf die für
sie relevanten Daten.
Dieser bleibt ihnen jedoch häufig versperrt, da die
technische Infrastruktur die notwendige Vernetzung der
Nutzer nicht leisten kann. So arbeiten beispielsweise
acht von zehn Unternehmen noch mit Papierausdrucken für
die Auswertung und Weitergabe von Unternehmensdaten. 71
Prozent der befragten Firmen nutzen einfache
Analysewerkzeuge wie MS Excel, die den komplexen
Aufgaben der BI nicht mehr gerecht werden. Auf
automatisierte Verfahren greifen die Firmen noch zu
wenig zurück. Am weitesten verbreitet sind so genannte
OLAP-Werkzeuge. Automatische Warnfunktionen als
Entscheidungshilfe für die Mitarbeiter nutzen bisher nur
zwölf Prozent der Unternehmen.
Mit der Zunahme der verfügbaren Informationen sowie der
Zahl der Anwender steigen die Leistungsanforderungen an
die Technik stetig an. Die bestehenden Systeme sollen
künftig durch Alternativen ersetzt werden. 88 Prozent
der Unternehmen planen Investitionen in eine
automatisierte Berichtsverteilung. Zusätzlich wollen 44
Prozent der Entscheider ihre Business-
Intelligence-Lösungen mit Warnfunktionen ausstatten, die
konkrete Entscheidungshilfen bieten. Ebenfalls im Trend
liegen Spezialwerkzeuge wie Data Mining, Dashboards
sowie der Zugriff auf Unternehmensdaten über Portale.
Die Mitarbeiter sind damit in der Lage, Informationen zu
filtern, Entscheidungen schneller zu treffen sowie das
firmeneigene Wissen effektiver zu nutzen. Somit wird die
Information an den Ort der Entscheidung gebracht. Dies
bedeutet einen echten Wettbewerbsvorteil für die
Unternehmen.
Noch Zukunftsmusik ist ein mobiles
Business-Intelligence-System über UMTS-Handys oder PDAs.
Bisher planen nur 17 Prozent der befragten Unternehmen
entsprechende Investitionen. Allerdings wird die
Möglichkeit, auf relevante Unternehmensdaten zu jeder
Zeit und von jedem Ort zuzugreifen, sehr schnell an
Bedeutung gewinnen.
Hintergrundinformationen
Ziel der Studie war es, Erkenntnisse über den
Entwicklungsstand der in den Unternehmen installierten
BI-Systeme zu gewinnen. Für die Studie wurden 117
Unternehmen befragt. Methodische Grundlage der Studie
ist das von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit
mit den Universitäten Duisburg-Essen und Düsseldorf
sowie der Hochschule St. Gallen entwickelte Business
Intelligence Maturity Model (biMM®), das zur
Strukturierung fachlicher, technischer und
organisatorischer Kennzeichen von
Business-Intelligence-Lösungen dient.
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