Arbeitsmarkt Telekommunikation: Mobile
Breitbandtechnik WiMAX verspricht Milliarden-Umsätze
Seit Beginn des Jahres steht die mobile
Breitbandtechnologie WiMax (Worldwide Interoperability
for Microwave Access) bereit. Das Vertriebspotenzial ist
enorm: Bis 2011 erobert der neue Funkstandard ein
Marktvolumen von rund einer Milliarde Euro in
Deutschland, so die Schätzung der Unternehmensberatung
Steria Mummert Consulting. Für insgesamt 56 Millionen
Euro hatte die Bundesnetzagentur die Lizenzen für
drahtlose breitbandige Internetzugänge versteigert.
Dabei erhielten drei Unternehmen den Zuschlag für die
bundesweite WiMAX-Bereitstellung. Mehr als acht
Millionen Haushalte – vor allem in ländlichen Regionen –
kommen somit in den Genuss eines breitbandigen
Internetanschlusses. Die Funktechnik verspricht
drahtlosen und breitbandigen Datenverkehr – überall. Mit
Übertragungsraten von bis zu 109 Mbit/s und einer
Reichweite von bis zu 50 Kilometern gehen die
Telekommunikationsanbieter auf Kundenfang.
Vor allem die Mobilität selbst soll der neuen
Technologie zum Durchbruch verhelfen. Denn die Nachfrage
nach standortunabhängigen Lösungen ist ungebremst. So
verfügt mittlerweile knapp jeder dritte Internetnutzer
über die Möglichkeit, via Laptop und Handy ins Netz zu
gehen. Fast jeder Fünfte plant den mobilen Anschluss.
Zudem wächst mit der neuen Technik die Attraktivität,
mobil über das Internet zu telefonieren, da die
Sprachqualität mit höheren Bandbreiten steigt.
Theoretisch weist WiMax sogar eine Sendeleistung von
maximal 280 Mbit/s auf, sodass auch bei hohen
Reisegeschwindigkeiten ein VoIP-Telefonat möglich ist.
Mit Einführung von WiMax ab 2007 werden auch die ersten
Mobiltelefone und PDAs mit der neuen Technik auf den
Markt kommen: „Der Umsatz mit WiMax-Hardware wird bis
2008 auf knapp eine Milliarde Euro in Deutschland
ansteigen. Damit wird der neue Funknetzstandard dann in
etwa die gleiche Bedeutung wie WLAN heute einnehmen“,
prognostiziert Harald Boveland,
Telekommunikationsexperte der Unternehmensberatung
Steria Mummert Consulting.
Ob WiMAX für die Telekommunikationsbranche tatsächlich
zur Goldgrube wird, hängt allerdings stark davon ab, wie
teuer die Angebote sein werden und ob sie einen Mehrwert
für den Nutzer darstellen. Derzeit sind DSL-Kunden nicht
bereit, monatlich mehr als knapp 40 Euro für einen
breitbandigen Internetanschluss auszugeben. Darüber
hinaus setzt sich beim Surfen verstärkt die Flatrate als
Abrechnungsvariante durch. Entscheiden sich die Anbieter
für diese Tarifform, sind stabile Netze
Grundvoraussetzung für schnelles Surfen.
Hinzu kommt das erhöhte Sicherheitsrisiko der
Funktechnik. Dies könnte viele Kunden von einer Nutzung
abschrecken. Investitionen in hohe Sicherheitsstandards
sind somit ein Muss, um Kunden zu überzeugen. Probleme
bei der UMTS-Einführung haben zudem gezeigt: Eine neue
Technologie verspricht nicht automatisch, dass Kunden
begeistert zugreifen. Ein durchdachtes Geschäftsmodell,
das preislich stimmig ist und die Wünsche der Kunden
aufgreift, ist ebenfalls notwendig, damit sich WiMax
nicht am Ende als Ladenhüter entpuppt.
Quelle: Steria Mummert Consulting
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