Alleinerziehende schaffen den Absprung aus Hartz IV
am seltensten
Paare ohne Kinder schaffen den Absprung aus dem
Arbeitslosengeld-II-Bezug am schnellsten.
Alleinerziehende bleiben dagegen am längsten von der
staatlichen Unterstützung abhängig, berichtet das
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
Zudem zeigen die Zahlen eindrücklich: Je länger die
Hilfebedürftigkeit bereits dauert, desto schwieriger
wird der Ausstieg.
Paare ohne Kinder, die noch nicht lange auf staatliche
Unterstützung angewiesen sind, schaffen den Absprung aus
Hartz IV am schnellsten. Innerhalb von zwölf Monaten war
knapp die Hälfte ununterbrochen bedürftig. Bei den
Paaren mit Kindern und den Alleinstehenden blieb etwas
mehr als die Hälfte zwölf Monate ohne Unterbrechung auf
die staatlichen Leistungen angewiesen. Deutlich
schwieriger ist der Ausstieg für Alleinerziehende: Mehr
als zwei Drittel bezogen über ein Jahr durchgehend die
Leistungen der Grundsicherung.
Neuzugänge schaffen den Ausstieg schneller
Bei den Neuzugängen, die zwischen Februar und Juni 2005
Arbeitslosengeld II beantragten, ist die
Wahrscheinlichkeit rund 50 Prozent höher, innerhalb von
12 Monaten die Hilfebedürftigkeit zu überwinden, als bei
den Haushalten, die zuvor bereits Arbeitslosenhilfe oder
Sozialhilfe bezogen haben. Dieses Ergebnis ist nicht
überraschend: Der Ausstieg wird umso schwieriger, je
länger die Arbeitslosigkeit dauert.
Bei den Haushalten, die zu Beginn des Jahres 2005 in das
Arbeitslosengeld II überführt wurden, handelt es sich zu
einem großen Teil um langjährige Empfänger staatlicher
Leistungen. So weist die Sozialhilfestatistik für
Dezember 2004 ein Drittel der Haushalte mit einem
ununterbrochenen Leistungsbezug von drei und mehr Jahren
aus.
Von den 3,33 Millionen Bedarfsgemeinschaften, die
bereits im Januar 2005 Arbeitslosengeld II bezogen,
waren drei Viertel auch am Jahresende noch auf die
staatliche Unterstützung angewiesen.
Mehr als 500.000 Bedarfsgemeinschaften vom Januar 2005
konnten bis zum Jahresende ihre Hilfebedürftigkeit durch
andere Einkommen überwinden. Zudem gab es rund 150.000
vorübergehende Unterbrechungen des Leistungsbezugs,
beispielsweise wegen einer Saisonbeschäftigung. Diese
Bedarfsgemeinschaften bezogen zum Ende des Jahres aber
wieder Arbeitslosengeld II.
Seit Mitte 2006 geht die Zahl der
Arbeitslosengeld-II-Empfänger zurück
Seit Mitte des Jahres geht die Zahl der
Arbeitslosengeld-II-Empfänger spürbar zurück. Nach der
Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe im
Januar 2005 war sie zunächst bis Mitte 2006 stetig
gestiegen: Im Januar 2005 bezogen 3,33 Millionen
Bedarfsgemeinschaften Arbeitslosengeld II, im Juni 2006
4,11 Millionen. Für den November 2006 weisen die
vorläufigen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit rund 3,6
Millionen Bedarfsgemeinschaften mit 5,1 Millionen
Empfängern von Arbeitslosengeld II aus. Aufgrund von
Nachmeldungen können zu den vorläufigen Zahlen
allerdings noch bis zu 5 Prozent hinzukommen.
Die IAB-Studie kann unter
http://doku.iab.de/kurzber/2006/kb2306.pdf
abgerufen werden.
Stichwort: Bedarfsgemeinschaften
Eine Bedarfsgemeinschaft besteht aus den Personen, die
finanziell füreinander einstehen müssen. Zur
Bedarfsgemeinschaft zählen also im Haushalt lebende
Partner und Kinder unter 25 Jahren.
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der
Bundesagentur für Arbeit (IAB)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Wolfgang Braun,
Christiane Spies
90327 Nürnberg
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E-Mail wolfgang.braun@iab.de
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