Kienbaum-Studie zur Vergütung in Kroatien: Große
Unterschiede beim Gehalt
Gummersbach, 6. Oktober 2006 Das Lohnniveau ist in
Kroatien im Vergleich zu den anderen Staaten
Südosteuropas hoch. Der Bruttomonatslohn betrug 2005
durchschnittlich rund 845 Euro. Die Spannbreite der
Gehälter ist außerordentlich groß: Die
Jahresgesamtbezüge eines Geschäftsführers liegen im
Durchschnitt bei rund 77.000 Euro, der Verdienst eines
Facharbeiters bei 10.700 Euro. Dies sind Ergebnisse der
Gehaltsstrukturuntersuchung 2006 „Vergütung und
Zusatzleistungen in Kroatien - Mitarbeiter und leitende
Angestellte“, erstmals durchgeführt von der
Managementberatung Kienbaum in Kooperation mit der
Deutsch-Kroatischen Industrie- und Handelskammer.
Enorme Gehaltsunterschiede trotz gleichen Ranges
Im Rahmen der Erhebung wurden 36 Unternehmen und
insgesamt 626 Positionen analysiert; von der
Geschäftsführung über Führungskräfte bis zu Mitarbeitern
auf unteren Ebenen. Je nach Unternehmen sind die
Gehaltsunterschiede bei gleicher hierarchischer
Einstufung enorm: Die Geschäftsführer des oberen
Quartils verdienen pro Jahr mit 102.000 Euro rund 3,5
Mal so viel wie ihre Kollegen im untersten Quartil mit
29.000 Euro. Je niedriger die Hierarchieebene, desto
geringer die Gehaltsspanne: Bei Ingenieuren oder
Technikern verdient das oberste Viertel nur 70 Prozent
mehr als das unterste.
Mehr Geld für Männer
Bei Frauen in Führungspositionen steht weniger auf dem
Gehaltszettel als bei ihren männlichen Kollegen. Erhält
eine männliche Führungskraft im Jahr insgesamt mehr als
34.000 Euro, so verdient eine Frau in derselben Position
lediglich knappe 31.000 Euro. „Frauen sind im Management
nach wie vor unterrepräsentiert. Lediglich 38 Prozent
der untersuchten Führungspositionen in Kroatien sind mit
Frauen besetzt“, sagt Maria Smid, Projektleiterin der
Studie. Auf der unteren Ebene wandelt sich das Bild:
Dort arbeiten etwas mehr Frauen als Männer und sie
verdienen geringfügig besser.
Mitarbeiter binden durch variable Vergütung
Variable Vergütungsanteile haben sich in Kroatien auf
der Führungsebene größtenteils durchgesetzt: 89 Prozent
der befragten Geschäftsführer erhalten derartige
Bonuszahlungen. Diese machen aber nur neun Prozent des
Jahresgesamtgehalts aus. Ein Firmenwagen steht allen
befragten Geschäftsführern zur Verfügung. Anders sieht
es bei der Betrieblichen Altersversorgung aus: Weniger
als die Hälfte der Geschäftsführer kommt in den Genuss
dieser Zusatzleistung. „Die betriebliche
Altersversorgung ist die wichtigste – und auch die
teuerste – Zusatzleistung, die ein Unternehmen bietet.
Sie hat sich zu einem sehr wichtigen Tool entwickelt, um
qualifizierte Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden.
Hier haben viele Unternehmen noch Nachholbedarf“, sagt
Maria Smid.
Bildungswesen verbesserungswürdig
Das kroatische Bildungswesen ist kaum in der Lage, den
Ansprüchen des Marktes gerecht zu werden. Nur die Hälfte
der Unternehmen bewertet die Verfügbarkeit von
qualifizierten Mitarbeitern als befriedigend. Eine
Ursache sind zu niedrige Anreize aufgrund geringer
Verdienstmöglichkeiten. „Damit ist das Bildungssystem
eines der Hauptprobleme Kroatiens. Nur mit genügend hoch
qualifizierten Fachkräften kann die Wirtschaft, die 2006
voraussichtlich um sechs Prozent wächst, diesen
Aufwärtstrend fortschreiben“, sagt Maria Smid.
Detaillierte Angaben über Löhne, Gehälter und
Entlohnungsfragen in Kroatien sowie umfangreiches
Hintergrundmaterial zur Situation auf dem kroatischen
Arbeitsmarkt enthält die Gehaltsstrukturuntersuchung
2006 „Vergütung und Zusatzleistungen in Kroatien –
Mitarbeiter und leitende Angestellte“. Sie ist zum Preis
von 250 EUR + MwSt. direkt bei der
Managementberatung Kienbaum
Tuchlauben 8
1010 Wien
Fax: ++43/1/533 51 88-40
Postfach 100552
51605 Gummersbach,
Fax: ++49/2261/ 703 – 201
oder unter
www.kienbaum.com zu beziehen.
Für Rückfragen steht Frau Maria Smid, Projektleiterin
der Studie, gerne zur Verfügung. Telefon: +43/1/533 51
88-22, E-Mail:
maria.smid@kienbaum.com.
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