Frauen in der betrieblichen Berufsausbildung:
Seltener am Start, genauso oft am Ziel
Betriebliche Ausbildungsplätze werden nicht im gleichen
Umfang mit Männern und Frauen besetzt. Im Jahr 2005
waren nur 44 Prozent der westdeutschen und 40 Prozent
der ostdeutschen Auszubildenden weiblich. Das zeigen
Daten des IAB-Betriebspanels, einer jährlichen Befragung
von 16.000 Betrieben und Verwaltungen durch das Institut
für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Frauen
stellen aber fast die Hälfte der Absolventen und haben
insgesamt die gleichen Übernahmechancen wie Männer.
Die Betriebe bilden Frauen vor allem in den Bereichen
aus, in denen auch viele Frauen beschäftigt sind. Dies
sind insbesondere die Dienstleistungs- und Serviceberufe
sowie der Verwaltungsbereich. Bei der Mehrzahl dieser
Berufe sind die späteren Aufstiegs- und
Verdienstmöglichkeiten eher gering. Im Verarbeitenden
Gewerbe und im IT-Bereich sind Frauen dagegen stark
unterrepräsentiert.
Das Muster "Wo Frauen arbeiten, werden Frauen
ausgebildet" zeigt sich auch bei den Betriebsgrößen. In
West- wie Ostdeutschland sind weibliche Auszubildende in
kleinen Betrieben unter zehn Beschäftigten
überproportional vertreten. Hier spiegelt sich die
unterschiedliche Verteilung auf die Berufe wider: Die
von Frauen stark besetzten Dienstleistungsberufe sind
häufig in kleineren, die technischen Berufe vielfach in
Mittel- und Großunternehmen zu finden.
Frauen schließen die Ausbildung häufiger ab
Frauen schließen die betriebliche Ausbildung häufiger ab
als Männer. In Westdeutschland stellen sie fast die
Hälfte der Absolventen. Auch im Osten holen Frauen auf.
Ihr Anteil an allen Absolventen liegt dort aber nur bei
43 Prozent.
Beim Übergang in Beschäftigung streuen die
Übernahmequoten nach Beruf, Branche und Betriebsgröße
relativ stark. Auch regionale Unterschiede sind zu
beobachten: Im Osten werden nur 46 Prozent, im Westen
dagegen 56 Prozent aller Auszubildenden übernommen. In
der Summe betrachtet haben Männer und Frauen gleiche
Übernahmechancen nach einer betrieblichen Ausbildung.
Bei den schulischen Ausbildungen stellen Frauen die
Mehrheit
Berufsfachschulen und andere Formen der schulischen
Ausbildung sind im IAB-Betriebspanel nur zum Teil
erfasst. Um ein vollständiges Bild zu erhalten, muss man
diese Ausbildungsart aber mitberücksichtigen. Immerhin
ist fast jede vierte Berufsausbildung eine schulische
Ausbildung, wie die IAB-Bildungsgesamtrechnung zeigt. Da
Frauen bei den schulischen Ausbildungen mit annähernd 60
Prozent vertreten sind, steigt der Anteil der Frauen an
den Auszubildenden in der Gesamtbetrachtung von gut 40
auf knapp unter 50 Prozent.
Die IAB-Studie "Frauen in der betrieblichen
Berufsausbildung: Seltener am Start, genauso oft am
Ziel" steht im Internet unter
http://doku.iab.de/kurzber/2006/kb1506.pdf.
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der
Bundesagentur für Arbeit (IAB)
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