Ja-Sager langweilen, Ja-aber-Sager nerven, Klar-Sager imponieren.

Tipps fürs Bewerbungsgespräch

Am Empfang nickt man fast unmerklich, wenn man Sie im feinen Garn erblickt. Die Spitzen ihrer Lederschuhe funkeln. Die Mappe unterm Arm gibt Ihrem federnden Tritt den nötigen Zusatzschwung. Sie haben einen ausgesprochen guten Haar-Tag. Ihr Lächeln sagt: Ich bin gut und ich bin gut drauf. Ihre Freundlichkeit wirkt nicht aufgesetzt.

Auch Ihre Vorbereitung war perfekt: Sie haben vorab mit einem Sparringspartner die üblichen Interviewfragen durchgeboxt, bis er entnervt das Handtuch geworfen hat. Sie kennen Ihren Text und können sich über das Unternehmen fundiert auslassen.

Das alles ist schon sehr gut - aber es reicht Ihnen nicht! Auf was haben Sie noch zu achten?

Bewerberberater Gerhard Winkler schreibt auf www.jova-nova.de

Nutzen Sie jede Chance

Bewerberglück ergibt sich aus Gelegenheiten. Ein Interview ist eine solche Gelegenheit - ergreifen Sie sie. Stilisieren Sie sich nicht als Multitalent, das schwächt Ihr Profil. Damit der Bewerber passt, hat sein Leistungsprofil zu passen.

Versteifen Sie sich nicht

Ihre gute Vorbereitung hat Sie zu einer Vorstellung davon geführt, was Sie im Gespräch erwartet. Sie stellen sich ein auf Rang, Kompetenz und Erwartungshorizont der Gesprächspartner, auf das procedere, auf eine Jobbeschreibung und auf zu erwartende Konditionen. Das ist auch gut so. Trotzdem: Halten Sie bei Veränderungen im Ablauf und im Inhalt nicht an ihrem Konzept fest.

Seien Sie schlagfertig

"Was könnten Sie für uns tun?" - "Früh aufstehen. Lange arbeiten. Sie zum Dienstleister Nummer eins in der Berliner Investorenszene machen!"

Je intelligenter, anspruchsvoller, fordernder Ihr Gegenüber, desto besser kommt Esprit an. Ja-Sager langweilen. Ja-aber-Sager nerven. Klar-Sager imponieren. Seien Sie schlagfertig, aber übertreiben Sie nicht. Keine augenzwinkernde Dauerwitzigkeit - die Position eines Firmenclowns ist in keiner Firma vakant.

Bauen Sie Vertrauen auf

Leiten Sie ihr Selbstbewusstsein aus der sicheren Kenntnis Ihrer eigenen Lern- und Leistungsgeschichte ab. Sprechen Sie klar, faktenbezogen und durchweg positiv über alle Ihre Entwicklungslinien, Meilensteine, Wegmarken und Ziele. Andere vertrauen Ihnen nur bedingt, wenn es Ihnen offensichtlich an Selbstvertrauen fehlt. Bauen Sie darauf, dass Sie herausragen. Sonst säßen Sie ja nicht im Jobinterview.

Bleiben Sie gelassen

Bei aller Konzentration auf den Job, den Sie gerne hätten: Überdrehen Sie nicht beim Verfolgen Ihres Ziels. Der Job ist kein Ball und Sie sind kein Hündchen. Sie diskutieren Ihr Leistungsangebot und stimmen es mit den Erwartungen und Konditionen von Interessenten ab. Es ist nur ein Deal. Sie müssen sich nicht um jeden Preis verkaufen.

Gerhard Winkler

www.jova-nova.de

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