Menschen über 50 werden zur wichtigsten Zielgruppe
der Finanzdienstleister
Die Gruppe der über 50-Jährigen entwickelt sich bis 2020
mit über 24 Millionen Menschen zur zahlenmäßig stärksten
Kundengruppe in Deutschland. Damit löst sie die
Generation der 40- bis 49-Jährigen als bisher größte
Zielgruppe ab. Die Folge: Anpassungen des
Produktportfolios an die Ansprüche der zunehmend älteren
Kunden gewinnen für die Finanzbranche zunehmend an
Bedeutung. Das ergibt eine von Steria Mummert Consulting
durchgeführte Benchmarkanalyse zur Auswirkung der
demografischen Entwicklung auf die Finanzdienstleister.
Ein Großteil der künftigen Spitzengruppe ist bereits
Stammkunde eines Finanzdienstleisters. Durch das
Anwachsen der älteren Jahrgänge rechnen Banken und
Versicherungen daher mit einem rückläufigen
Neukundengeschäft. Der Wettbewerb konzentriert sich
damit in Zukunft verstärkt auf die Bestandskunden. Die
Folge: Die langfristige Bindung an die jeweiligen
Finanzdienstleister gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die
Branche trägt dieser Entwicklung bereits Rechnung: Der
Anteil der Investitionen in das Kundenmanagement stieg
2005 im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozentpunkte. Nach
Ansicht von Experten ist das Kundenmanagement bereits
zum wichtigsten Zukunftsthema bei Banken und
Versicherungen aufgestiegen.
Die über 50-Jährigen sind nicht nur aufgrund ihrer
wachsenden Zahl als Zielgruppe interessant, sondern auch
aufgrund ihrer Vermögenssituation. Zudem verschieben
sich die Wertevorstellungen der Senioren. Sie treten
zunehmend als selbstbewusste Konsumenten auf. Ältere
Menschen haben schon heute eine erhebliche
Nachfragemacht auf den Güter- und
Dienstleistungsmärkten. Dies steigert die Bedeutung
eines auf sie zugeschnittenen Produktangebots. Ein
Hemmnis bei der Entwicklung und Vermarktung spezieller
Angebote für die Zielgruppe 50 plus ist die
Altersdifferenz zu den zumeist jüngeren
Produktentwicklern und Marketingexperten. Oft werden die
Bedürfnisse der Senioren nicht richtig eingeschätzt. Mit
Investitionen in das Kundenmanagement sowie in die
Schulung der Vertriebsmitarbeiter wollen die Versicherer
gegensteuern und Senioren erfolgreich gewinnen und an
das Unternehmen binden.
Die Benchmarkanalyse „Auswirkung der demografischen
Entwicklung auf Finanzdienstleister“ wurde auf der
Grundlage der Marktforschungsergebnisse von Focus
Communication Networks und der vom statistischen
Bundesamt ermittelten Bevölkerungsvorausrechnung bis
2020 erstellt. Für diese Analyse wurde im ersten Schritt
die derzeitige Marktabdeckung von Versicherungs- und
Bankprodukten über die verschiedenen Altersklassen der
Konsumenten untersucht. Im zweiten Schritt wurde die
potenzielle Marktabdeckung im Jahr 2020 unter
Berücksichtigung der veränderten Altersstrukturen
prognostiziert. Dabei wurde eine Konstanz in der
jeweiligen prozentualen Marktabdeckung unterstellt.
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