Berufsausbildung und Kindererziehung miteinander
vereinbar
Mit Teilzeit - Berufsausbildung beruflich Fuß fassen –
Bundesweite Fachtagung am 13. Juni 2006 in Bielefeld
Laura begann nach dem Hauptschulabschluss mit einer
Ausbildung zur Verkäuferin. Dann wurde sie schwanger und
musste deshalb die Ausbildung abbrechen. Inzwischen ist
sie 21 Jahre und ihr zweijähriger Sohn Fabian geht in
die Kindertagesstätte. Sie möchte eine Ausbildung als
Arzthelferin oder Friseurin machen. Mit dem Kind schafft
sie aber keine Vollzeitausbildung. Eine
Teilzeitausbildung wäre ideal. Ein ausbildender Arzt,
dem Lauras engagiertes und verantwortungsbewusstes
Auftreten gefiel, war nach einiger Mühe gefunden.
Inzwischen steht Laura kurz vor der Prüfung zur
Arzthelferin. Aufgrund der guten Leistungen wird die
Arzt-Praxis sie auch nach der Ausbildung in Teilzeit
beschäftigen. Laura ist kein Einzelfall. Viele junge
Frauen haben bisher bereits die Chance genutzt und eine
Berufsausbildung in Teilzeitform begonnen, um in Zukunft
finanziell auf eigenen Beinen zu stehen. Die jungen
Mütter sind wöchentlich 30 Stunden im Betrieb und im
Berufskolleg; dafür verlängert sich ihre Ausbildungszeit
um bis zu neun Monate. Während der Ausbildungszeit
erhalten die jungen Frauen drei Viertel der tariflichen
Ausbildungsvergütung vom Betrieb, die bei Bedarf durch
Berufsausbildungsbeihilfe der Agentur für Arbeit
aufgestockt wird. Alle zukünftigen Auszubildenden haben
sich rechtzeitig um eine adäquate Betreuung für ihre
Kinder gekümmert. Die Teilzeitberufsausbildung lässt
ihnen mehr Zeit, Beruf und Familie miteinander zu
vereinbaren.
Das Netzwerk Teilzeitberufsausbildung, in dem sich
bundesweit Arbeitsagenturen, Bildungsträger, die Uni
Bremen und andere Akteure zusammengeschlossen haben,
setzt sich bereits seit 2003 dafür ein, diese
Ausbildungsform zur gelebten Alltäglichkeit werden zu
lassen.
Mit einer Fachtagung am 13. Juni 2006 in Bielefeld unter
dem Motto „Von der Ausnahme zur Regel –
Teilzeitberufsausbildung für junge Menschen mit Kindern“
wendet sich das Netzwerk Teilzeitberufsausbildung an
alle Institutionen, die maßgeblich an der Ausgestaltung
und Flankierung dualer Berufsausbildung beteiligt sind.
Heinrich Alt, Mitglied des Vorstands der Bundesagentur
für Arbeit, begrüßt die Initiative, der seit April 2005
im Berufsbildungsgesetz verankerten neuen
Ausbildungsvariante mit der Veranstaltung in Bielefeld
ein bundesweites Forum zu geben: „Wenn unsere
Gesellschaft über zunehmenden Kindermangel klagt, muss
sie auch Bedingungen schaffen, die berufliche Ausbildung
und existenzsichernde Erwerbstätigkeit in Verbindung mit
Elternarbeit ermöglichen. Im Rahmen des Wettbewerbs
„Jugend in Arbeit“ sind jüngst auch zwei solcher
Projekte ausgezeichnet worden, was die beschäftigungs-
wie familienpolitische Bedeutung dieses Ansatzes
unterstreicht.“
Unter der Internetadresse
www.frauen-in-bielefeld.de in
der Rubrik Veranstaltungen ist noch bis zum 31. Mai 2006
eine Online-Anmeldung zu dieser Fachtagung möglich.
Quelle:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail:
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