So berichten Peter Diekmann und Rebecca Beerheide in
ihrem Artikel "Online-Jobbörsen: Das Geschäft mit der
Arbeitslosigkeit" in
Tagesschau.de, dass der Staat "außer Konkurrenz"
dominiert: Der Jobbörsen-Branchendienst "Crosswater
Systems Ltd." zählt zurzeit 459 Online-Jobbörsen allein
in Deutschland. Die Marktanteile sind ungleichmäßig
verteilt. Nach wie vor dominiert die staatliche Jobbörse
der Bundesagentur für Arbeit mit 46 Prozent der
Stellenanzeigen im Internet. "Diese
Quasi-Monopol-Stellung ist unter anderem durch die de
facto noch nicht liberalisierte Arbeitsvermittlung
begründet. Nach wie vor erbringt die Bundesagentur für
Arbeit unter dem Deckmantel des 'gesetzlichen Auftrags
zum Abbau der Arbeitslosigkeit’ kostenlose
Dienstleistungen wie die Veröffentlichung von
Stellenanzeigen unabhängig davon, ob in der Folge ein
Arbeitsverhältnis mit einem Arbeitslosen oder mit einem
derzeit beschäftigten Arbeitnehmer zustande kommt," sagt
Prof. Dr. Christoph Beck von der FH Koblenz, Mitautor
der aktuellen Studie "Jobbörsen im Vergleich".
Dessen ungeachtet gibt sich die BA zum
Konkurrenzvorwurf unter ungleichen Bedingungen ganz
unschuldig: "Die Bundesagentur für Arbeit sieht sich in
keiner Konkurrenz zu den kommerziellen Online-Jobbörsen.
Ziel sei es, Menschen in Arbeit zu bringen. "Dabei ist
es egal, welcher Kanal genutzt wird", sagte Ulrich
Waschki von der Bundesagentur für Arbeit.
Und in einem
Interview im Nachtmagazin der ARD erläutert Willy
Stahlmann von Monster Deutschland die
Kooperationsbereitschaft der kommerziellen Jobbörsen,
wenn es um die Zusammenarbeit mit der BA geht. "Wir, die kommerziellen Jobbörsen, können die
Situation der hohen Arbeitslosigkeit in Deutschland
sicher nicht allein lösen. Aber in Zusammenarbeit mit
der BA könnten sicherlich gemeinsame Projekte initiiert
werden, um die Arbeitsvermittlung besser zu gestalten".
Grösse allein macht nicht glücklich
Professor Dr. Beck weist ausserdem noch auf ein
besonderes Merkmal der Online-Stellenmärkte hin, nämlich
die starke Spezialisierung vieler Jobbörsen auf
regionale, berufs- oder branchenorientierte
Nischen-Märkte: "Der Trend geht zur Nische. Tatsächlich
hat bei den Jobbörsen keine Konzentration auf einige
wenige große Anbieter wie bei anderen Internet-Märkten
stattgefunden. Stattdessen geht die Entwicklung zur
Nische. Neben den etablierten großen Karriereportalen
wie Jobpilot, Jobscout24, Stepstone oder Monster findet
sich eine Reihe von Spezial-Jobbörsen für klar umgrenzte
Branchen oder Berufe. Dies betrifft insbesondere die IT
Branche, gefolgt vom Ingenieurswesen, Berufe aus dem
Gesundheitswesen, der Hotel- und Gastronomie-Betriebe
sowie Marketing und Medien. "Arbeitgeber und
Stellensuchende sollten diese Spezialbörsen bei der
Platzierung von Stellenanzeigen oder bei der aktiven
Stellensuche nur aufgrund ihres niedrigen Marktanteils
nicht ignorieren", rät Beck.
Viel Klicks, ungewisser Erfolg
Eine Zwischenbilanz der virtuellen Jobbörse der BA
zieht Annika Franck in einem Bericht bei
WDR.de. Trotz aller imposanten Besucherzahlen -
BA-Sprecher Waschki spricht stolz von 6,5 Millionen
Seitenaufrufe pro Tag, gibt es in der Tat kaum
gesicherte Erkenntnisse. Michael Weideneder vom eco
Verband der deutschen Internetwirtschaft gibt zu, dass
es "der Bundesagentur für Arbeit immerhin gelungen ist,
VAM nach einem pannenreichen Start erfolgreich in
ruhigeres Fahrwasser zu lenken". Zwar sei es für ein
abschließendes Urteil über das Jobportal noch zu früh,
allerdings sieht Weideneder - entgegen anfänglicher
Befürchtungen - "das kräftige Wachstum" privater
Stellenbörsen nicht beeinflusst. Doch die Situation
bleibt schwierig, das belegen nicht nur die anhaltend
hohen Arbeitslosenzahlen. Denn ob die "staatlich
organisierte Arbeitsplatzbörse", so Weideneder,
Deutschland weiterhelfe, sei "noch nicht positiv
beantwortet".
+++ Ein Presse-Service von Crosswater Systems Ltd.
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