BA: Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Februar
2006
„Die Arbeitslosigkeit ist im Februar noch einmal
leicht gestiegen und liegt nach wie vor über 5
Millionen. Diese jahreszeitlich übliche Entwicklung
ändert jedoch nichts an unserer optimistischen
Grundeinschätzung der aktuellen Arbeitsmarktsituation.
Seit Monaten geht die Arbeitslosigkeit tendenziell
zurück. Insbesondere auch die Entwicklung der
Beschäftigung und der offenen Stellen bleibt positiv“,
erklärte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für
Arbeit (BA), Frank-J. Weise.
Arbeitslosenzahl im Februar: +36.000 auf 5.048.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -241.000
Arbeitslosenquote im Februar: +0,1 Prozentpunkte auf
12,2 Prozent
Die Zahl der Arbeitslosen hat im Februar im Zuge der
anhaltenden Winterpause um 36.000 auf 5.048.000
zugenommen (West: +8.000 auf 3.370.000; Ost: +28.000 auf
1.678.000). Das ist etwas weniger als sonst in einem
Februar (Durchschnitt der Jahre 2002 bis 2004: +44.000),
und deutlich weniger als im Jahr zuvor mit damals
+201.000. Beim Vergleich mit dem Februar 2005 ist aber
zu berücksichtigen, dass die Arbeitslosigkeit in diesem
Monat allein infolge der Zusammenlegung von
Arbeitslosen- und Sozialhilfe um geschätzt 140.000
gestiegen ist. Entsprechend lag die Arbeitslosenzahl mit
-241.000 deutlich stärker unter dem Vorjahr als vor
einem Monat.
Die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl hat von Januar
auf Februar um 5.000 abgenommen (Januar: +63.000;
Dezember: -111.000 und November: -54.000). Bildet man
einen Durchschnitt über diese vier Monate und mittelt so
die Verschiebungen saisonaler Belastungen, errechnet
sich ein Rückgang von monatsdurchschnittlich 27.000.
Dabei ist noch zu berücksichtigen, dass wegen der
Verkürzung der Bezugszeiten des Arbeitslosengeldes
offensichtlich noch zahlreiche
Beschäftigungsverhältnisse vor dem Stichtag 31. Januar
beendet wurden. Dies legen jedenfalls die Zugänge aus
Erwerbstätigkeit von Älteren ab 45 Jahren nahe, die
zuletzt überdurchschnittlich groß waren; der Effekt wird
für den Dezember auf bis zu 10.000, für den Januar auf
über 30.000 und für den Februar auf bis zu 10.000
geschätzt.
Die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept)
nahm im Januar nach vorläufigen Angaben des
Statistischen Bundesamtes saisonbereinigt um 43.000 ab.
Nicht saisonbereinigt ging die Erwerbstätigkeit aufgrund
der Winterpause um 742.000 auf 38,25 Millionen zurück.
Gegenüber dem Vorjahr hat sie sich um 110.000
verringert. Ausschlaggebend für den Rückgang war, dass
die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung weiter
das Vorjahresniveau unterschreitet. Nach ersten
vorläufigen Hochrechnungen lag sie im Dezember mit 26,27
Millionen um 110.000 unter dem Vorjahr. Allerdings
werden die Abnahmen deutlich kleiner, im März 2005 hatte
der Rückgang noch 428.000 betragen. Dabei haben der
rückläufige Einsatz von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
sowie das Auslaufen der Strukturanpassungsmaßnahmen und
des Sonderprogramms „Arbeit für Langzeitarbeitslose“ zur
Abnahme sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung
beigetragen (insgesamt im Dezember gegenüber Vorjahr:
-70.000). Zudem nimmt die Zahl der ausschließlich
geringfügig entlohnten Beschäftigten mittlerweile ab.
Auch der Sondereffekt der Entlassungen Älterer vor
Wirksamwerden kürzerer Bezugszeiten war von Einfluss.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen
Bundesamt ermittelte Erwerbslosenzahl belief sich in
Deutschland für den Januar auf 3,70 Millionen, die
Erwerbslosenquote auf 8,8 Prozent.
Das Stellenangebot lag im Februar weiter deutlich
über dem Vorjahresniveau, saisonbereinigt hat es
allerdings gegenüber Januar um 12.000 abgenommen. Der
Rückgang beruht allein auf weniger Stellen für
Arbeitsgelegenheiten. Die ungeförderten Stellenangebote,
die stärker die Marktenwicklung widerspiegeln, haben
sich dagegen leicht erhöht, und zwar um 4.000. Die
saisonbereinigten Abnahmen im Dezember und Januar
beruhen auf ausgesprochen verhaltenen Stellenmeldungen
für Saisonbeschäftigungen.
Nicht saisonbereinigt gab es im Februar 464.000
Stellen, von denen 76 Prozent sofort zu besetzen waren.
Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der gemeldeten
Stellenangebote um 130.000 zugenommen. Die ungeförderten
Stellen machten im Februar 71 Prozent des gesamten
Stellenangebotes aus, im Vergleich zum Vorjahr haben sie
sich um 56.000 auf 328.000 erhöht.
Neben den gemeldeten offenen Stellen kennt die
Bundesagentur noch zusätzliche Stellen für Freiberufler
und Selbstständige sowie Stellen aus ihrer Jobbörse und
dem Jobroboter. Insgesamt waren dies im Februar 647.000
Stellen, 153.000 mehr als vor einem Jahr. Nach
Untersuchungen des IAB kennen die Agenturen für Arbeit
damit etwa die Hälfte des gesamtwirtschaftlichen
Stellenangebots und können darauf Bewerber vermitteln –
teilweise aber erst nach Rücksprache mit dem
Arbeitgeber.
Quelle:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
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