Arbeitsmarkt Landwirtschaft: Neue Wege für Saisonarbeitskräfte

17.11.2005. DBV-Präsident Sonnleitner im Landwirtschaftsblatt Weser-Ems

Mit dem Einsatz osteuropäischer Saisonarbeitskräfte werden in den landwirtschaftlichen Betrieben mit seinen vor- und nachgelagerten Bereichen zehntausende sozialversicherungspflichtige Dauerarbeitsplätze gesichert und geschaffen. Wie der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, im Landwirtschaftsblatt Weser-Ems hervorhob, könnten viele Sonderkulturbetriebe ohne die insgesamt rund 300.000 Saisonarbeitskräfte aufgrund der globalisierten Märkte nicht existieren. Dabei würden Saisonarbeitskräfte wegen der begrenzten Arbeitsperiode jedoch nicht zur hohen Arbeitslosigkeit in Deutschland beitragen. Nach Aussage Sonnleitners ist es denkbar, dass auch deutsche Arbeitslose einer zeitlich begrenzten Arbeit als Erntehelfer nachgehen. Voraussetzung dafür sei, dass Motivation und Leistungsbereitschaft neben Leistungsfähigkeit auch bei Erntehelfern zu den wichtigsten „Arbeitnehmertugenden“ gehören. Für den DBV-Präsidenten hat daher das Prinzip einer freiwilligen Arbeitsaufnahme eine entscheidende Bedeutung. Arbeitslose, die „zwangsvermittelt“ werden, seien weniger motiviert und leistungsbereit, wie die Praxis immer wieder bewiesen habe.

Die Landwirtschaft werde mit Verantwortung beim Abbau der hohen Arbeitslosigkeit beitragen, sagte Sonnleitner. Der DBV habe dem Gesetzgeber deshalb ein Konzept unterbreitet, um die Beschäftigungsmöglichkeit für inländische arbeitslose Arbeitnehmer in der Landwirtschaft zu verbessern. Gefordert werde, die Definition der so genannten kurzfristigen Beschäftigung zu ändern, so dass auch arbeitslose Arbeitnehmer ohne Zahlung von Sozialversicherungsabgaben bis zu zwei Monate beschäftigt werden könnten. In der Praxis bedeute dies, so Sonnleitner, dass während der kurzfristigen Saisontätigkeit der Arbeitgeber den Tariflohn zahle. Die Beiträge zur Sozialversicherung müssten weiterhin von der Bundesagentur für Arbeit in unveränderter Höhe bezahlt werden.

Quelle:
Pressestelle Deutscher Bauernverband

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