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Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Oktober 2005

- Deutlicher saisonbereinigter Rückgang der Arbeitslosigkeit

- Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung weiterhin rückläufig

- Nachvermittlungsaktion der Berufsberatung beginnt

Frank-J. Weise, Bundesagentur für Arbeit

Frank-J. Weise, Bundesagentur für Arbeit

„Wie in den Vormonaten gab es im Oktober einige positive Tendenzen am Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosigkeit hat auch saisonbereinigt erneut abgenommen. Damit setzt sich die erfreuliche Entwicklung des Sommers fort. In den letzen fünf Monaten sank die Arbeitslosigkeit saisonbereinigt insgesamt um knapp 140.000“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise.

Arbeitslosenzahl im Oktober: 94.000 auf 4.556.000 Arbeitslosenquote im Oktober: 0,2 Prozentpunkte auf 11,0 Prozent Erwerbslosenquote im Oktober: 7,9 Prozent

Die Zahl der Arbeitslosen hat im Oktober um 94.000 auf 4.556.000 abgenommen (West: 37.000 auf 3.097.000; Ost: 57.000 auf 1.459.000). Der Rückgang war stärker als in Durchschnitt der letzten fünf Jahre ( 40.000), und kräftiger als im letzten Jahr ( 50.000). Der Vorjahresabstand hat sich deshalb verkleinert, und zwar von +393.000 im September auf nunmehr +349.000. Er kann mittlerweile allein mit den Sondereffekten aus der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe erklärt werden.

Saisonbereinigt hat sich die Arbeitslosigkeit im Oktober um 36.000 verringert. Damit setzt sich die günstige Entwicklung der letzten Monate fort. Unter Berücksichtigung des Sondereffekts vom September errechnen sich für die letzten vier Monate durchschnittliche Abnahmen von 25.000. Ein Grund für den jüngsten Rückgang war, dass sich merklich weniger Personen als vor einem Jahr nach Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet haben. Offenbar führt der anhaltende Beschäftigungsabbau nicht mehr zu vermehrten Arbeitslosmeldungen. Darüber hinaus haben im Oktober mehr Arbeitslose eine Beschäftigung aufgenommen, vor allem geförderte Arbeitsgelegenheiten, aber auch Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt.

Die Zahl der Erwerbstätigen im Inland nahm im September nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes saisonbereinigt um 31.000 zu. Ein wichtiger Grund hierfür war weiterhin die Ausweitung der Arbeitgelegenheiten. Nicht saisonbereinigt erhöhte sich die Erwerbstätigkeit im Zuge der üblichen Herbstbelebung um 306.000 auf 39,21 Millionen. Nach neuen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes hat die Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vorjahr praktisch stagniert. Dabei haben sich gegensätzliche Entwicklungen bei einzelnen Personengruppen ausgeglichen. Die Beurteilung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung wird durch Korrekturen der Hochrechnungen nach wie vor erschwert. Die erste vorläufige Hochrechnung für den August ergibt 26,25 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, 372.000 weniger als vor einem Jahr.

Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenzahl belief sich in Deutschland für den September auf 3,56 Millionen, die Erwerbslosenquote auf 7,9 Prozent.

Das Stellenangebot entwickelt sich weiter positiv. Der Bestand an gemeldeten Stellen ist im Oktober saisonbereinigt um 27.000 und seit Jahresbeginn um 217.000 gestiegen. Zum großen Teil beruht dies auf den Angeboten für Arbeitsgelegenheiten. Aber auch die ungeförderten Stellenangebote, die stärker die Marktentwicklung widerspiegeln, haben zugenommen. Im Oktober betrug das Plus 11.000 und seit Jahresbeginn 88.000. Nicht saisonbereinigt gab es 453.0000 Stellenangebote, 208.000 mehr als vor einem Jahr. Darüber hinaus können die Fachkräfte der Agenturen für Arbeit auch auf Stellen für Freiberufler und Selbstständige sowie von Arbeitgebern eingestellte Angebote in der Jobbörse und auf Firmenwebseiten veröffentlichte Angebote zugreifen. Die Arbeitsagenturen kennen so gut die Hälfte des gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots und können - ggf. nach Rücksprache mit den Arbeitgebern - Vermittlungsvorschläge unterbreiten.

Die Nachvermittlungsaktion der nicht vermittelten Bewerber für Berufsausbildungen hat am 1. Oktober begonnen. Aufgrund des Zähltermins der Statistik Mitte des Monats kann nur über zwei Wochen des so genannten „fünften Quartals“ berichtet werden. Durch die vielfältigen Aktivitäten hat sich die Zahl der Ende September noch unvermittelten Bewerber bis Mitte Oktober bereits wieder um 7.100 auf 33.800 verringert. Der Großteil der abgemeldeten Bewerber mündete in eine betriebliche Ausbildung oder ein anderes Qualifizierungsangebot ein, nur zwei Prozent zeigten kein Interesse bzw. reagierten nicht auf die Einladung von Arbeitsagenturen und Kammern. Zugleich nahm die Zahl der Ende September noch unbesetzten Ausbildungsplätze um 3.200 auf 9.400 ab. Damit hat sich die rechnerische Lücke zwischen den Ende September noch unvermittelten Bewerbern und den noch unbesetzten Berufsausbildungsstellen für das bereits laufende Ausbildungsjahr um 3.900 auf 24.400 verringert.

Gleichzeitig gab es aber auch neue Bewerber- und Stellenmeldungen für das bereits begonnene Ausbildungsjahr. So meldeten sich bis Mitte Oktober bei den Agenturen für Arbeit weitere 8.700 Jugendliche, die sofort in eine Ausbildungsstelle vermittelt werden wollten, vor allem weil sie ihre Ausbildung nicht angetreten oder abgebrochen hatten. Von ihnen haben 2.200 bereits im Oktober wieder ein Angebot angenommen. Gleichzeitig gingen 11.800 Lehrstellen zur sofortigen Besetzung ein, besonders deshalb, weil Lehrlinge ihre Ausbildung gar nicht begonnen hatten oder Ausbildungsverträge während der Probezeit aufgelöst wurden. Hiervon waren Mitte Oktober noch 3.500 frei. Die Nachvermittlungsaktion läuft noch bis zum Jahresende.

Quelle:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg

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