„Wie in den Vormonaten gab es im Oktober einige
positive Tendenzen am Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosigkeit
hat auch saisonbereinigt erneut abgenommen. Damit setzt
sich die erfreuliche Entwicklung des Sommers fort. In
den letzen fünf Monaten sank die Arbeitslosigkeit
saisonbereinigt insgesamt um knapp 140.000“, erklärte
der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit
(BA), Frank-J. Weise.
Arbeitslosenzahl im Oktober: 94.000 auf 4.556.000
Arbeitslosenquote im Oktober: 0,2 Prozentpunkte auf 11,0
Prozent Erwerbslosenquote im Oktober: 7,9 Prozent
Die Zahl der Arbeitslosen hat im Oktober um 94.000
auf 4.556.000 abgenommen (West: 37.000 auf 3.097.000;
Ost: 57.000 auf 1.459.000). Der Rückgang war stärker als
in Durchschnitt der letzten fünf Jahre ( 40.000), und
kräftiger als im letzten Jahr ( 50.000). Der
Vorjahresabstand hat sich deshalb verkleinert, und zwar
von +393.000 im September auf nunmehr +349.000. Er kann
mittlerweile allein mit den Sondereffekten aus der
Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe erklärt
werden.
Saisonbereinigt hat sich die Arbeitslosigkeit im
Oktober um 36.000 verringert. Damit setzt sich die
günstige Entwicklung der letzten Monate fort. Unter
Berücksichtigung des Sondereffekts vom September
errechnen sich für die letzten vier Monate
durchschnittliche Abnahmen von 25.000. Ein Grund für den
jüngsten Rückgang war, dass sich merklich weniger
Personen als vor einem Jahr nach Erwerbstätigkeit
arbeitslos gemeldet haben. Offenbar führt der anhaltende
Beschäftigungsabbau nicht mehr zu vermehrten
Arbeitslosmeldungen. Darüber hinaus haben im Oktober
mehr Arbeitslose eine Beschäftigung aufgenommen, vor
allem geförderte Arbeitsgelegenheiten, aber auch Stellen
auf dem ersten Arbeitsmarkt.
Die Zahl der Erwerbstätigen im Inland nahm im
September nach vorläufigen Angaben des Statistischen
Bundesamtes saisonbereinigt um 31.000 zu. Ein wichtiger
Grund hierfür war weiterhin die Ausweitung der
Arbeitgelegenheiten. Nicht saisonbereinigt erhöhte sich
die Erwerbstätigkeit im Zuge der üblichen Herbstbelebung
um 306.000 auf 39,21 Millionen. Nach neuen Berechnungen
des Statistischen Bundesamtes hat die Erwerbstätigkeit
gegenüber dem Vorjahr praktisch stagniert. Dabei haben
sich gegensätzliche Entwicklungen bei einzelnen
Personengruppen ausgeglichen. Die Beurteilung der
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung wird durch
Korrekturen der Hochrechnungen nach wie vor erschwert.
Die erste vorläufige Hochrechnung für den August ergibt
26,25 Millionen sozialversicherungspflichtige
Beschäftigte, 372.000 weniger als vor einem Jahr.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen
Bundesamt ermittelte Erwerbslosenzahl belief sich in
Deutschland für den September auf 3,56 Millionen, die
Erwerbslosenquote auf 7,9 Prozent.
Das Stellenangebot entwickelt sich weiter positiv.
Der Bestand an gemeldeten Stellen ist im Oktober
saisonbereinigt um 27.000 und seit Jahresbeginn um
217.000 gestiegen. Zum großen Teil beruht dies auf den
Angeboten für Arbeitsgelegenheiten. Aber auch die
ungeförderten Stellenangebote, die stärker die
Marktentwicklung widerspiegeln, haben zugenommen. Im
Oktober betrug das Plus 11.000 und seit Jahresbeginn
88.000. Nicht saisonbereinigt gab es 453.0000
Stellenangebote, 208.000 mehr als vor einem Jahr.
Darüber hinaus können die Fachkräfte der Agenturen für
Arbeit auch auf Stellen für Freiberufler und
Selbstständige sowie von Arbeitgebern eingestellte
Angebote in der Jobbörse und auf Firmenwebseiten
veröffentlichte Angebote zugreifen. Die Arbeitsagenturen
kennen so gut die Hälfte des gesamtwirtschaftlichen
Stellenangebots und können - ggf. nach Rücksprache mit
den Arbeitgebern - Vermittlungsvorschläge unterbreiten.
Die Nachvermittlungsaktion der nicht vermittelten
Bewerber für Berufsausbildungen hat am 1. Oktober
begonnen. Aufgrund des Zähltermins der Statistik Mitte
des Monats kann nur über zwei Wochen des so genannten
„fünften Quartals“ berichtet werden. Durch die
vielfältigen Aktivitäten hat sich die Zahl der Ende
September noch unvermittelten Bewerber bis Mitte Oktober
bereits wieder um 7.100 auf 33.800 verringert. Der
Großteil der abgemeldeten Bewerber mündete in eine
betriebliche Ausbildung oder ein anderes
Qualifizierungsangebot ein, nur zwei Prozent zeigten
kein Interesse bzw. reagierten nicht auf die Einladung
von Arbeitsagenturen und Kammern. Zugleich nahm die Zahl
der Ende September noch unbesetzten Ausbildungsplätze um
3.200 auf 9.400 ab. Damit hat sich die rechnerische
Lücke zwischen den Ende September noch unvermittelten
Bewerbern und den noch unbesetzten
Berufsausbildungsstellen für das bereits laufende
Ausbildungsjahr um 3.900 auf 24.400 verringert.
Gleichzeitig gab es aber auch neue Bewerber- und
Stellenmeldungen für das bereits begonnene
Ausbildungsjahr. So meldeten sich bis Mitte Oktober bei
den Agenturen für Arbeit weitere 8.700 Jugendliche, die
sofort in eine Ausbildungsstelle vermittelt werden
wollten, vor allem weil sie ihre Ausbildung nicht
angetreten oder abgebrochen hatten. Von ihnen haben
2.200 bereits im Oktober wieder ein Angebot angenommen.
Gleichzeitig gingen 11.800 Lehrstellen zur sofortigen
Besetzung ein, besonders deshalb, weil Lehrlinge ihre
Ausbildung gar nicht begonnen hatten oder
Ausbildungsverträge während der Probezeit aufgelöst
wurden. Hiervon waren Mitte Oktober noch 3.500 frei. Die
Nachvermittlungsaktion läuft noch bis zum Jahresende.
Quelle:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg